Riesenslalom: Lara Gut-Behrami verpasst an der Ski-WM 9. Medaille

Livetickeraktualisiert am Donnerstag, 16. Februar, 2023

Ski-WM«Bin gut Ski gefahren, aber zu langsam» – Gut-Behrami verpasst 9. WM-Medaille

Es war nicht die WM von Lara Gut-Behrami. Die Tessinerin wird im Riesenslalom nur Vierte und verpasst Bronze ganz knapp.

Diese Fahrt reicht nicht für die Medaille. (Video: SRF)

Nicht schon wieder! Die erste Titelverteidigung war Lara Gut-Behrami bereits misslungen, im Super-G verpasste sie das Podest um 4 Hundertstel. Im Riesenslalom sollte das nicht mehr passieren, auch in dieser Disziplin war sie in Cortina vor zwei Jahren Weltmeisterin geworden. Doch es wurde ähnlich knapp: Dieses Mal verlor die 31-Jährige 9 Hundertstel auf den letzten Podestplatz. Weltmeisterin wurde Mikaela Shiffrin – es ist ihr siebtes WM-Gold –, Silber ging an Federica Brignone, Bronze an Ragnhild Mowinckel.  

Gut-Behrami war nach einer weiteren Enttäuschung nicht gerade redselig, sie sagte nur: «Ich bin gut Ski gefahren, aber zu langsam.»

Im ersten Lauf konnte sie oben mit der Führenden Shiffrin – die fünffache Saisonsiegerin in dieser Disziplin – gut mithalten, im Ziel waren es dann aber doch 0,64 Sekunden Rückstand. Die Chancen auf einen Podestplatz waren für die Tessinerin (4. Platz) noch intakt. Doch wie erwähnt, reichte es am Ende nicht. 

Gisin genervt, Moltzan akrobatisch

Nie auf Touren kam Michelle Gisin. Sie sagte nach dem Rennen im SRF: «Alles nervt mich. Ausser das Wetter, das ist fantastisch. Ich bin schlecht Ski gefahren. Es ist schade, es ist nicht, was ich zeigen wollte. Training und Rennen sind zwei Paar Schuhe. Da fehlt mir das Selbstvertrauen, um zu attackieren.»

Gisin wurde 28. Zweitbeste Schweizerin war Camille Rast als 14., Wendy Holdener wurde 18. «Der zweite Lauf war nicht das, was ich wollte. Ich spürte beim Fahren: Das ist zu rund», so Holdener.

Viel Glück bekundete die US-Amerikanerin Paula Moltzan im ersten Lauf. Sie trat mit einem dreifachen Handbruch an und stürzte beinahe, konnte sich aber spektakulär retten (siehe Video unten).

Im Riesenslalom verhindert die US-Amerikanerin spektakulär einen Sturz. (Video: SRF)

 

Deine Meinung zählt

Donnerstag, 16.02.2023

Mikeala Shiffrin im Interview

«Ich kann es nicht glauben, dass ich gewonnen habe. Mein Herz schlägt wie wild», so die frischgebackene Weltmeisterin.

«Wir haben mein Setup so gewählt, dass ich alles geben kann. Ich war am Start so nervös, ich konnte es kaum glauben als ich im Ziel die die grüne Zeit sah. Weltmeisterin im Riesenslalom zu sein ist einer meiner grössten Träume», so die US-Amerikanerin weiter.

Auf Wiedersehen

Das wars von unserem Ticker. Vielen Dank fürs Dabeisein. Morgen Freitag sind wir mit dem Riesenslalom der Männer zurück und hoffen, dass dann Marco Odermatt die Skination Schweiz wieder jubeln lässt. Bis dann und einen schönen Nachmittag.

Camille Rast im Interview

«Ich bin gut gestartet. Dann sind viele kleine Fehler gekommen. Ich habe nirgends Schmerzen, ich hoffe es bleibt so bis Samstag. Aber allgemein bin ich zufrieden, ich kann gut Kurven fahren. Ich müsste noch etwas mehr drücken. Ich habe aber Glück gehabt mit meinen Knien. Mein Service-Mann hat mir am Start Calma Calma gesagt, weil ich zu viel wollte.»

Das Podest

Mikaela Shiffrin bleibt ausgepumpt als Siegerin liegen. Die zweite Federica Brignone und die dritte Ragnhild Mowinckel gratulieren der Siegerin. Lara Gut-Behrami verpasst als undankbare Vierte das Podest wegen 9 Hundertstel. 31 Hundertstel haben der Tessiner zum Sieg gefehlt. Bitter. Aber dennoch eine starke Leistung!

Mikaela Shiffrin (USA)

1. Platz 2:07,13

Shiffrin gewinnt! Und schmeisst damit die Schweizerin ab dem Podest.

Doch noch eine Medaille für Gut-Behrami?

Shiffrin müsste dafür langsamer sein als die Schweizerin.

Tessa Worley (FRA)

Und jetzt wird es laut im Zielbereich. Die Weltmeisterin von 2013 und 2017 tritt nach der Saison zurück. In ihrer letzten WM – und dann erst noch im Heimatland – scheidet sie im Riesenslalom aber stürzend aus. Dabei war sie auf Kurs zur Spitzenzeit. BITTER!

Federica Brignone (ITA)

1. Platz 2:07,25

Brignone fährt den unteren Teil sehr gut und schiebt sich knapp an Mowinckel vorbei für die Führung. Das ist mindestens Bronze für die Italienerin.

Lara Gut-Behrami

2. Platz 2:07,44 +0,09

Nun hat Gut-Behrami eine schwierige Aufgabe. Die Titelverteidigung ist eine Herkules-Aufgabe. Sie fällt schliesslich im letzten Abschnitt hinter die Norwegerin zurück. Eine Medaille ist mit viel Optimismus noch möglich.

Diese Fahrt reicht nicht für die Medaille. (Video: SRF)

Ragnhild Mowinckel (NOR)

1. Platz 2:07,35

75 Hundertstel sind dann genug, um die Führung zu übernehmen. Sie hält sogar den Vorsprung beinahe und lässt sich im Ziel fallen und schreit vor Freude. Das könnte eine Medaille sein.

Mina Fuerst Holtmann (NOR)

2. Platz 2:08,05 +0,12

64 Hundertstel Polster reichen nicht, um an Bassino vorbeizukommen.

Sara Hector (SWE)

8. Platz 2:08,93 +1,00

Um eine Medaille zu kämpfen, muss man im zweiten Lauf schon etwas riskieren. 65 Hundertstel Rückstand müsste sie aufholen, um Bronze zu holen. Stattdessen fällt aber auch sie eine ganze Sekunde hinter die überragende Bassino zurück.

Maryna Gasienica-Daniel (POL)

5. Platz 2:08,52 +0,59

Eine halbe Sekunde Vorsprung hat die Polin auf Marta Bassino beim Start. Bei der Zieleinfahrt liegt sie über eine halbe Sekunde zurück.

Wendy Holdener im Interview

«Der zweite Lauf war nicht das, was ich wollte. Ich spürte beim Fahren: Das ist zu rund. Aber ich nehme das Gute mit.»

Petra Vlhova (SLO)

2. Platz 2:08,06 +0,13

Wir kommen langsam bei den ganz schnellen Frauen an. Nur acht waren schneller als Vlhova im ersten Durchgang. Gegen Bassino kommt sie aber nach zwei Durchgängen nicht an.

Coralie Frasse Sombet (FRA)

3. Platz 2:08,45 +0,52

Die Französin liefert sich lange einen engen Kampf mit Bassino. Am Schluss muss sich Frasse Sombet aber mit Zwischenrang drei zufrieden geben.

Ana Bucik (SLO)

16. Platz 2:10,16 +2,23

Auch die Slowenin kommt nicht gegen Bassino an. Es ist eine klare Steigerung bei der Italienerin zu erkennen.

Camille Rast

5. Platz 2:09,12 +1,19

Camille Rast kann mit dem überzeugenden Lauf von Bassino nicht mithalten. Schade! Vier Plätze verliert sie insgesamt.

Marta Bassino (ITA)

1. Platz 2:07,93

Die Super-G-Weltmeisterin ist eigentlich Riesenslalom-Spezialistin. Hier fährt sie sich einen guten Vorsprung raus – sie könnte wohl einige Plätze gutmachen mit diesem starken zweiten Auftritt.

Thea Louise Stjernesund (NOR)

1. Platz 2:08,39

Da ginge noch mehr, meint Expertin Weirather. Aber: Es reicht für die Führung.

Interview mit Michelle Gisin

«Alles nervt mich. Ausser das Wetter, das ist fantastisch. Ich bin schlecht Ski gefahren. Es ist schade, es ist nicht, was ich zeigen wollte. Training und Rennen sind zwei Paar Schuhe. Da fehlt mir das Selbstvertrauen, um zu attackieren.»

Franziska Gritsch (AUT)

2. Platz 2:08,83 +0,27

Die schnellste Österreicherin aus Lauf eins fährt knapp hinter O Brien. Die Amerikanerin bleibt in Führung.

WENDY HOLDENER

5. Platz 2:09,45 +0,89

Immerhin – sie fällt zwar vier Plätze nach hinten. Holdener scheint aber nicht zufrieden, so ihr Stöhnen im Zielbereich zu interpretieren.

Estelle Alphand (SWE)

11. Platz 2:10,25 +1,69

Ein Riesenfehler zu Beginn und dann ist die Zwischenzeit fast hin. Tapfer kämpft sich die Schwedin aber bis ins Ziel, wenn auch zehn Plätze weiter hinten als gewollt.

96 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen