LausanneWer in diesem Restaurant nichts trinkt, muss trotzdem bezahlen
Ein Restaurant in Lausanne verlangt drei Franken Zuschlag, wenn ein Tisch keine Getränke bestellt. Sonst mache er Verlust, verteidigt sich der Wirt.
Darum gehts
Das Restaurant La Bruschetta in Lausanne verlangt einen Zuschlag, wenn an einem Tisch kein Getränk bestellt wird.
Ein Gast bezahlte 27 Franken für ein Steinpilzrisotto und drei Franken für «Gedeck ohne Getränk».
Der Wirt verteidigt sich: Er müsse auch Löhne bezahlen.
In den sozialen Medien in der Romandie verbreitete sich in den vergangenen Tagen ein Foto einer Restaurant-Rechnung. Darauf ist zu sehen, dass ein Restaurant in Lausanne einen Zuschlag verlangte, weil der Gast kein Getränk bestellt hatte. «Blick Romandie» berichtete darüber.
Bezahlen musste der Gast laut Foto 27 Franken für ein Steinpilzrisotto und drei Franken Zuschlag für «ein Gedeck ohne Getränk».
«Ich habe niemanden bestohlen»
Die Rechnung stammt aus dem italienischen Restaurant La Bruschetta. «Ich habe ein sehr reines Gewissen, ich habe niemanden bestohlen», sagt dessen Wirt Mario Palasciano zu «Blick Romandie». Dass das Foto auf den sozialen Netzwerken kursiert, hat er registriert.
Den Nicht-Trink-Zuschlag gibt es allerdings schon seit drei Jahren, wie Palasciano weiter sagt – das war vor dem Anstieg der Energiepreise und der starken Inflation.
Drei Franken Zuschlag, wenn niemand etwas trinkt – was hältst du davon?
«Wenn ich keine Getränke verrechnen kann, mache ich Verlust»
«Auf unseren Tischen gibt es Tischdecken und Stoffservietten, wir bieten Bruschettas und Brot an, wir sind grosszügig mit den Portionen. Wenn also an einem Tisch niemand etwas trinkt, nicht einmal einen Kaffee, dann schlage ich drei Franken drauf. Für zwei Personen sind es je 1.50 Franken», begründet Palasciano die Massnahme. Ansonsten mache er Verlust.
Diese sei völlig legal, wenn es auf der Speisekarte stehe, was bei ihm der Fall sei. «Ich verstehe, dass die Leute arm werden, aber ich habe auch Kellner, die ihren Lebensunterhalt verdienen müssen», so Palasciano. Wenn er ein Tagesmenü serviere und keine Getränke verrechnen könne, mache er Verlust.
Gastrosuisse empfiehlt, die ständig steigenden Kosten bei der Preisgestaltung zu berücksichtigen, um eine rentable Betriebsführung zu gewährleisten, wie es auf Anfrage von «Blick Romandie» beim Branchenverband heisst.
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