Jey SudanInfluencer zockt Kunden mit «Wolf of Wallstreet»-Vortrag ab
Ein Lausanner Influencer vermarktete einen Vortrag des «Wolf der Wall Street». Dieser wird jedoch seit Jahren immer wieder verschoben. Kunden trauern um ihr Geld.
Der ehemalige Reality-TV-Star Jey Sudan (rechts) verspricht seit 2022 einen Vortrag von Jordan Belfort.
World Business Master SADarum gehts
Jérémy Sudan versprach einen Vortrag mit Jordan Belfort, der nie stattfand.
Die Veranstaltung wurde mehrfach verschoben, zuletzt auf März 2025 in Paris.
Dutzende Ticketkäufer fordern ihr Geld zurück, können Sudan aber nicht erreichen.
Die Genfer Arena, ursprünglicher Veranstaltungsort, erhielt zahlreiche Beschwerden.
2024 war der Lausanner Influencer Jérémy Sudan, der auch Jey oder Jayce genannt wird, Kandidat der französischen Version der Reality-TV-Show «Temptation Island», jetzt wollen Dutzende Personen Geld von ihm zurück, können ihn jedoch nicht erreichen.
Das Ganze begann 2022, als Sudan im Auftrag der Firma World Business Master SA, die von seinem Bruder verwaltet wird, Tickets für eine Veranstaltung mit dem Titel «Der Wolf der Wall Street» verkaufte, wie «20 Minutes» berichtet. Die Tickets kosteten 100 bis 20'000 Franken und den Käufern wurde versprochen, dass sie in Genf einen Vortrag des Geschäftsmannes Jordan Belfort, der den Film «Der Wolf der Wall Street» mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle inspiriert haben soll, sehen werden.
Vortrag soll helfen, schnell erfolgreich zu werden
Beim Vortrag sollten die Besucher und Besucherinnen nicht nur von Jordan Belfort lernen, sondern auch von Jeremy Sudan selbst. Auf der Webseite eines Veranstalters schrieb dieser: «Jeremy Sudan hat finanzielle Freiheit erreicht und einflussreiche Leute getroffen, darunter den berühmten ‹Wolf der Wall Street›.» Beim Vortrag soll man lernen, wie man schnell ein erfolgreicher Unternehmer oder eine Unternehmerin wird.
Doch Jordan Belfort kam nie nach Genf für den Vortrag. Erst wurde die Veranstaltung auf den 9. September 2023 verschoben – angeblich aus persönlichen Gründen Belforts. Darauf wurde die Veranstaltung auf den 22. Juni 2024 verschoben, wegen einer «persönlichen Unvorhersehbarkeit» Belforts.
Pariser Veranstaltungsort leitet rechtliche Schritte ein
Danach sollte der Vortrag am 13. Oktober stattfinden, in Paris statt in Genf, doch auch diese Veranstaltung wurde verschoben. Am 5. Oktober hatte Hurrikan Milton Florida verwüstet und Jordan Belfort konnte angeblich deshalb nicht nach Paris reisen. Am 23. März 2025 hätte dann eine «noch grössere» Veranstaltung ebenfalls im Grand Rex in Paris stattfinden sollen. Die Betreiber des Grand Rex wussten davon jedoch nichts und teilen in einer Pressemitteilung mit, dass sie rechtliche Schritte eingeleitet haben.
Was denkst du über die Situation rund um die geplatzten Vorträge mit Jordan Belfort?
Leute, die 2022 Tickets gekauft hatten, versuchen schon seit längerem wieder an ihr Geld zu kommen, wie einige gegenüber «20 Minutes» sagen. Eine Frau stellte im Oktober 2024 einen Antrag darauf, ihre 603 Franken zurückerstattet zu bekommen, wartet jedoch noch immer auf eine Antwort. Andere versuchten es über die Veranstaltungsorte und überhäuften diese mit Telefonanrufen.
«Die Leute wurden bestohlen, das ist tragisch»
«Die Leute wurden bestohlen, das ist tragisch. Sie haben recht, wenn sie versuchen, Lärm zu machen», sagt Jean-Pierre Simonin, der Direktor der Genfer Arena, in der die Veranstaltung ursprünglich geplant war. Simonin könne jedoch nicht rechtlich gegen Sudan vorgehen, da er nicht geschädigt wurde und nur Zeit, aber kein Geld verlor: «Wir vermieten nur den Saal, der im Voraus bezahlt wurde und die Terminverschiebungen wurden in Rechnung gestellt. Nach einer zweiten Verschiebung haben wir dem Ganzen ein Ende gesetzt. Es ist klar, dass wir es mit einem Ganoven zu tun haben.» Die Arena habe Dutzende Anrufe erhalten und schliesslich Sudans Nummer herausgerückt.
Sudan selbst konnte «20 Minutes» nicht erreichen. Seine Telefonnummern wurden entweder gesperrt oder niemand nimmt das Telefon ab. Eine Kundin hatte Mitte Februar noch Kontakt mit dem Mann, da versprach er, dass die Veranstaltung neu angesetzt werde: im Dezember. Danach habe auch sie Sudan nicht mehr erreichen können.
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