Lawinenhund: René Geisser bildet Vierbeiner aus, die Leben retten

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Lawinenhund-Ausbildner«Ziehe ich Rettungskleider an, weiss Nala, dass es losgeht»

René Geisser trainiert seit über 14 Jahren Hunde für die Bergrettung. Mit seiner jungen Hündin Nala sucht er unter Schneelawinen nach verschütteten Menschen.

Nala ist bereits die zweite Suchhündin von René Geisser. Als sie einjährig wurde, konnte sie den Eignungstest absolvieren, bei dem kontrolliert wird, ob der Charakter des Hundes sich eignet.
Die Ausbildung für die Suchhunde dauert drei Jahre und ist sehr zeitintensiv. Bis zu 30 Tage im Jahr müssen in den ersten drei Jahren investiert werden.
Mit seinem Einsatz möchte René Geisser der Gesellschaft etwas zurückgeben. Es gibt ihm sehr viel, mit seinen Hunden in der Natur zu sein.
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Nala ist bereits die zweite Suchhündin von René Geisser. Als sie einjährig wurde, konnte sie den Eignungstest absolvieren, bei dem kontrolliert wird, ob der Charakter des Hundes sich eignet.

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Darum gehts

  • René Geisser trainiert seit über 14 Jahren Hunde für die Bergrettung.

  • Seine Hündin Nala sucht unter Schneelawinen nach verschütteten Menschen.

  • Die Ausbildung der Hunde dauert etwa drei Jahre und ist sehr zeitintensiv.

  • Nach Einsätzen brauchen die Hunde mehrere Tage zur Erholung.

Jährlich begleitet René Geisser ungefähr zehn Bergrettungen. Im Winter sucht er in Ob- und Nidwalden nach Menschen, die von einer Lawine mitgerissen wurden. Auch im Sommer ist er im Einsatz, wenn Menschen in unwegsamen Berggebieten gerettet oder geborgen werden müssen.

René Geisser präsidiert neben seinem Job als Polizist die Trainingsgruppe der Alpinen Rettungshundeführer Engelbergertal. Die technische Leitung nimmt Wendelin Odermatt wahr. Die Gruppe trainiert wöchentlich mit ihren Rettungshunden, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Seit über 14 Jahren arbeitet Geisser mit Hunden zusammen, um Menschenleben zu retten.

«Nicht alle Hunde eignen sich»

«Die Ausbildung dauert für die Hunde rund drei Jahre und die Hunde müssen mindestens ein Jahr alt sein, bevor in die Ausbildung bei der Alpinen Rettung Schweiz (ARS) gestartet werden kann», erklärt Geisser gegenüber 20 Minuten. Um die Ausbildung zu starten, muss der Hund oder die Hündin unterschiedlichste Tests bestehen. Auch die Charakterzüge des Hundes werden dabei beurteilt, denn nicht alle Hunde sind geeignet. «Retriever sind lauffreudig und suchen sehr gerne, Schäfer- und Herdenhunde wollen arbeiten und dem Chef gefallen und deshalb eignen sich diese Hunderassen für die Ausbildung», erzählt er.

Hast du schon einmal einen Lawinenhund im Einsatz gesehen?

Geissers Hündin ist die dreijährige Nala. Die Ausbildung sei für die Hunde und für den Hundebesitzer oder für die Hundebesitzerin sehr zeitintensiv. «In den ersten drei Jahren kommen wir auf gut 30 ganze Tage, die für die Ausbildung benötigt werden», sagt der Gruppenleiter.

Belastender Einsatz für den Hund

Bei einem Notfall wird René Geisser von der Rettungszentrale der Rega in Kloten kontaktiert und gefragt, ob er zur Verfügung steht. «In dem Moment, in dem ich bestätige, ziehe ich die Rettungskleider an, und dann merkt mein Hund direkt, dass es losgeht», erzählt er. Nala könne es jeweils kaum abwarten loszulegen. Zusammen fliegen sie mit dem Rettungshelikopter zum Einsatzort. «Beim Unglücksort sucht Nala direkt das Areal ab, und wenn sie einen Geruch aufschnappt, beginnt sie zu graben», führt Geisser aus.

Die Trainingsgruppe der Alpinen Rettungshundeführer Engelbergertal trainiert wöchentlich für den Ernstfall.

Die Trainingsgruppe der Alpinen Rettungshundeführer Engelbergertal trainiert wöchentlich für den Ernstfall.

Freeride Days Engelberg

Für Nala ist dann ihr Job getan und Geisser übernimmt. Er versucht, die Person im Schnee mittels Sondierstange zu lokalisieren, bevor der Rest des Rettungsteams mit Graben beginnt. «Die Einsätze gehen physisch und psychisch an die Substanz und die Hunde müssen sich jeweils mehrere Tage davon erholen. Sie suchen ein ruhiges Plätzchen und schlafen viel», sagt der Polizist.

«Die Einsätze gehen physisch und psychisch an die Substanz.»

René Geisser, Lawinenhundeführer

Für Geisser ist Nala die zweite Hündin, die er für seine Freiwilligenarbeit einsetzt. «Nora war meine erste Suchhündin und sie ist unterdessen pensioniert. Sie geniesst nun das Familienleben zu Hause», erzählt Geisser. Mit dem zehnten Geburtstag muss der Hund jährlich einen Test absolvieren, ob er weiter einsetzbar ist. «Die Hundeführer merken, wenn es genug ist für den Hund», ist sich der Polizist sicher.

Für Geisser ist jedoch noch nicht Schluss. «Ich kann so der Öffentlichkeit etwas zurückgeben und in Not geratenen Menschen helfen. Dies gibt mir viel und ich geniesse die Zeit in der Natur mit meinem Hund», erzählt er.

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