Ex-Coach von Aebischer«Zwei Mal geboren» – Trainer-Legende Sinisa Mihajlovic ist dem Krebs erlegen
Er galt als eine der beliebtesten Persönlichkeiten im italienischen Fussball. Nun hat der Serbe Sinisa Mihajlovic seinen langjährigen Kampf gegen Leukämie verloren.
Darum gehts
Der serbische Fussballtrainer Sinisa Mihajlovic ist nach mehrjährigem Kampf gegen Leukämie seiner Krankheit erlegen.
Diese traurige Nachricht über den fünffachen Familienvater erreicht die Fussballwelt am frühen Freitagnachmittag.
Mihajlovic war sowohl als Spieler als auch als Trainer äusserst beliebt und erfolgreich – die Trauer um den 53-Jährigen ist gross.
Es ist das tragische Ende einer rührenden Geschichte: Sinisa Mihajlovic ist im Alter von 53 Jahren gestorben. Die traurige Nachricht verbreitete sich am Freitagnachmittag wie ein Lauffeuer. Beim Serben war 2019 Leukämie entdeckt worden. Seither hat er einen verbitterten Kampf gegen die Krankheit ausgefochten – einen Kampf, den ganz Fussball-Italien gebannt verfolgte.
Der ehemalige Spieler von Roma, Sampdoria, Lazio und Inter hinterlässt seine Ehefrau Arianna und fünf Kinder. Als Trainer stand er unter anderem bei Fiorentina, Sampdoria, Milan, Torino, Sporting Lissabon und der serbischen Nationalmannschaft an der Seitenlinie. Bis zu seinem Rücktritt im September amtete er als Chefcoach von Serie-A-Club Bologna, wo auch der Schweizer Michel Aebischer zum Kader gehört.
«Zwei Mal geboren»
«Der Mann, der zwei Mal geboren wurde, ist tot», schreibt die italienische Fussball-Tageszeitung Gazzetta dello Sport. Nach dem Mihajlovic 2019 die tödliche Krankheit diagnostiziert worden war, kämpfte er sich unter anderem durch drei Chemotherapien und kehrte in (unbestätigter) Rekordzeit auf die Trainerbank zurück.
Im Frühling dieses Jahres folgten dann aber neue Hiobsbotschaften: Ein Rückfall wurde festgestellt, weitere Behandlungen sowie eine zusätzliche Knochenmarkstransplantation wurden eingeleitet. Vergebens. In den Genuss eines dritten Lebens kommt Mihajlovic nicht. Ein zweites hätte er seit der Diagnose 2019 bereits geschenkt bekommen, wie er in der zwischenzeitlich verfassten Autobiographie schrieb.
Coaching aus dem Spitalbett
Der ehemalige Innenverteidiger bleibt nicht nur wegen der bedrückenden Bilder eines kranken Mannes mit eingefallenem Gesicht in Erinnerung, wie sie in jüngerer Vergangenheit von ihm gemacht worden waren. Sondern auch als geschätztes Mitglied der italienischen Fussball-Familie, als gefürchteter Freistoss-Schütze und als unermüdlicher Arbeiter.
So hat er auch während der kräftezehrenden Behandlungen stets via Skype mit seinem Team kommuniziert. Erst vor zehn Tagen tauchte Mihajlovic an der Buchpräsentation des ehemaligen Lugano-Trainers Zdenek Zeman (75) in Rom auf. «Er selbst ist sein bestes Vorbild», erklärte Michel Aebischer im Mai gegenüber SRF, «er ist immer positiv und versucht uns, selbst in seiner schwierigen Situation, zwei bis drei Mal in der Woche etwas für die bevorstehenden Spiele mitzugeben.»
Trauer bei Dzemaili
Das zeige wieder einmal, dass Fussball zwar die schönste Nebensache der Welt ist, aber es halt doch Wichtigeres gibt, so der 25-Jährige. Auch Blerim Dzemaili, einst Schützling von Mihajlovic, trauert um seinen ehemaligen «allenatore». «Mir fehlen die Worte», schreibt der 36-Jährige, «ich werde dich immer als einen der wichtigsten Menschen auf meinem Weg als Fussballer in Erinnerung behalten.
Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?
Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Verein Familientrauerbegleitung.ch
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen
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