1. IrakkriegLeiche von US-Pilot nach 18 Jahren gefunden
Die US-Streitkräfte haben 18 Jahre nach ihrem ersten Krieg gegen den Irak die Leiche eines seitdem vermissten Kampfpiloten gefunden. Major Michael «Scott» Speicher war 1991 der erste US-Soldat, der nach der irakischen Invasion in Kuwait in dem Krieg sein Leben verlor.
Seine Leiche konnte nun eindeutig identifiziert werden, wie das Verteidigungsministerium am Sonntag mitteilte. Speicher wurde am 17. Januar 1991 über dem westlichen Irak abgeschossen. Seither gab es zahlreiche Ermittlungen, um seinen Tod aufzuklären.
Der damalige Verteidigungsminister Dick Cheney war nur Stunden nach dem Abschuss von Speichers «FA-18 Hornet» vor die Presse getreten. Allerdings konnte nicht völlig ausgeschlossen werden, dass sich der 33-Jährige mit dem Schleudersitz gerettet hatte und anschliessend gefangengenommen wurde. Ab 2001 führten ihn die Streitkräfte daher nicht mehr als «tot», sondern als «vermisst». Ein Jahr später hiess es dann «vermisst/gefangen». Die Familie Speichers, seine Frau und zwei Kinder, mussten mit dieser Ungewissheit leben.
Nach dem US-Einmarsch im Irak 2003 gab es mehrere Untersuchungen. Der entscheidende Hinweis zum Fund der Leiche kam jedoch erst im Juli von einem Iraker, der zwei Männer kannte, die sich an einen Absturz in der Gegend erinnerten. «Einer dieser Iraker sagte, er sei zugegen gewesen, als Oberst Speicher von Beduinen am Absturzort tot aufgefunden und begraben wurde», teilte das Verteidigungsministerium mit.
Ein Abgleich von Knochenfragmenten und Zahnabdrücken ergab nun einwandfrei, dass es sich um die sterblichen Überreste des Piloten handelt. Eine Sprecherin seiner Familie, Cindy Laquidara, sagte am Wochenende: «Wir werden ihn nach Hause bringen.» (dapd)