Wer bezahlt?Letzi-Sperrung kostet GC und FCZ Millionen
Falls das Stadion Letzigrund gesperrt bleibt, wollen GC nach St. Gallen und der FCZ nach Vaduz ausweichen. Die «Züglete» würde die Klubs einen zweistelligen Millionenbetrag kosten.

AFG-Arena (links) und Rheinpark-Stadion (rechts): Bald Exil der beiden Zürcher Super-League-Klubs? (Keystone)
Mehr als 10 Millionen Franken dürften die Totalkosten für die beiden Klubs betragen. Wie setzen sie sich zusammen? 20 Minuten rechnet nach: Der FCZ hat gegen 8000 Saisonkarten verkauft. Der Rheinpark in Vaduz hat 7838 Plätze, sie alle müssten für die Saisonkarten-Besitzer reserviert werden. Kein einziges Ticket ginge in den Verkauf. Gehen wir davon aus, dass im Letzi durchschnittlich 5500 Saisonkarten-Inhaber auch ans Spiel kommen, würden dem FCZ (Zuschauerschnitt: 10 500) pro Spiel Mindereinnahmen von rund 250 000 Franken (5000 Tickets à 50 Franken) entstehen. Auf die Rückrunde hochgerechnet: 2 Millionen Franken. Die Grasshoppers könnten in der AFG-Arena weiter Eintrittskarten verkaufen – aber auch sie müssen mit weniger Fans rechnen: minus 500 000 Franken.
Dazu kommt die Stadionmiete (inkl. Sicherheit) am neuen Ort: grob geschätzt je 2,5 Millionen Franken. Weiter müssten die Klubs ihre gesamte Infrastruktur (Sponsoring, Catering, VIP) transferieren: je 1,5 Millionen. Schliesslich stellt sich die Frage nach dem Transport der Dauerkarten-Besitzer, die davon ausgingen, mit dem 2er-Tram und nicht mit Bahn und Bus anzureisen: je 1 Million. Das ergibt Gesamtkosten von 11,5 Millionen Franken.
Wer bezahlt? Gemäss Obligationenrecht haftet die Stadt Zürich als Vermieterin für das Mietobjekt. «Die Stadt trägt diese Kosten nicht», sagt Andrea Holenstein, Sprecherin im Hochbaudepartement. Dort betrachtet man den Riss im Stahlträger, der den ganzen Schlamassel erst ausgelöst hat, als Baumangel. Und für den hätte die Baufirma Implenia aufzukommen. Am 1. März informiert die Stadt, wie es mit ihrem Stadion weitergeht.