Zermatt im Pech: «Natur hat Veto eingelegt» – auch Frauen-Rennen am Matterhorn abgesagt

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Zermatt im Pech«Natur hat Veto eingelegt» – auch Frauen-Rennen am Matterhorn abgesagt

Zermatt muss weiter auf die ersten Ski-Rennen am Matterhorn warten. Nach den Männer-Rennen können auch jene der Frauen Anfang November nicht durchgeführt werden. 

von
nih/hua
OK-Präsident Franz Julen (r.) und Ski-Legende Pirmin Zurbriggen am Matterhorn-Sprung.
Am Matterhorn hätten Ende Oktober erstmals Weltcuprennen stattfinden sollen. Doch jenes der Männer wurde abgesagt. 
Nun ist auch der Entscheid bei den Frauen-Rennen gefallen. 
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OK-Präsident Franz Julen (r.) und Ski-Legende Pirmin Zurbriggen am Matterhorn-Sprung.

Matterhorn/Cervino

Darum gehts

Ende Monat hätten mit zwei Männerabfahrten die ersten Weltcuprennen rund ums Matterhorn stattfinden sollen. Aber diese werden nicht durchgeführt, der internationale Skiverband FIS entschied sich dagegen, die ganze Arbeit war umsonst. Das wurde am Samstag bekannt. 

Noch unklar war an diesem Tag, wie es mit den Rennen der Frauen am ersten November-Wochenende aussieht. Die finale Schneekontrolle fand zu diesem Zeitpunkt noch nicht statt, am Dienstag wurde diese durchgeführt – und das Ergebnis ist bitter: So fallen nach den Männer-Rennen auch jene der Frauen ins Wasser. 

Alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt

«Aufgrund der weiterhin zu warmen Temperaturen und starker Regenfälle bis auf über 3000 Meter über Meer konnte die Gran Becca (die Rennstrecke, Red.) nicht rennfertig gemacht werden», teilen die Veranstalter mit. Zwar ist die Piste auf dem Gletscher in perfektem Zustand, aber im unteren Teil ist sie zu weich.

«Wir haben bis zuletzt mit den Veranstaltern mitgehofft. Leider ist eine Absage der Frauenrennen unumgänglich. Wir möchten uns für den grossartigen Einsatz der Organisatoren bedanken und wissen es zu schätzen, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt wurden, um auf der Gran Becca Rennen austragen zu können. Wir glauben weiterhin an dieses einzigartige Projekt einer grenzübergreifenden Abfahrt», wird FIS-Generalsekretär Michel Vion zitiert. 

Bereits der Blick aufs nächste Jahr

Und OK-Präsident Franz Julen, der mit seinem Team bis zuletzt alles versuchte, sagt: «Bei 2 bis 3 Grad kälteren Temperaturen in den letzten 7 Tagen hätten wir sowohl ergiebige Schneefälle bis ins Ziel gehabt als auch technischen Schnee produzieren können. Die Natur hat das Veto eingelegt. Das gilt es zu respektieren und akzeptieren.»

Dabei war der Ski-Weltverband am Samstag noch optimistisch. «Es besteht die Möglichkeit eines Wetterumschwungs. Somit gewähren wir den Veranstaltern eine Frist bis Dienstag, um eine definitive Entscheidung über die Frauen-Rennen zu treffen», erklärte Vion noch. Nun – diese Hoffnungen zerschlugen sich. Zermatt muss noch weiter auf die ersten Ski-Rennen am Matterhorn warten.   

Die Veranstalter arbeiten jedoch bereits daran, die Premiere im Spätherbst 2023 nachzuholen. «Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten sehr viel lernen dürfen und sind nach wie vor von unserer Idee und unserer Strategie überzeugt. Deshalb werden wir hart weiterarbeiten, damit wir im nächsten Jahr spektakuläre Abfahrten am Fusse des Matterhorns erleben dürfen», so Julen.

Wärst du nach Zermatt gefahren, um die Rennen live zu sehen?

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