Aargau: Euromillions-Gewinnerin bringt Rekord bei Erbschaftssteuer

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LeuggernAargauerin starb nach Euromillions-Gewinn: Dorf profitiert erneut

Die Gemeinde Leuggern verzeichnete durch Erbschaften einer Euromillions-Gewinnerin aussergewöhnlich hohe Steuereinnahmen.

Die Einnahmen durch Erbschafts- und Schenkungssteuern sind in den letzten Jahren stark gestiegen, insbesondere seit 2019, wo sie sich fast verdoppelt haben. (Symbolbild)
Ein wesentlicher Beitrag kam von einer Euromillions-Gewinnerin aus Leuggern, die 2018 183,9 Millionen Franken gewann. Nach ihrem Tod im Jahr 2021 und dem ihres Mannes sechs Monate später erzielte die Gemeinde Leuggern 2,7 Millionen Franken an Erbschaftssteuern, was zu erheblichen Steuereinnahmen führte. (Symbolbild)
Der Kanton Aargau und seine Gemeinden nahmen 2023 insgesamt 66,1 Millionen Franken ein, ein Rekordjahr. Die Gemeinde Leuggern erwartet aufgrund des zweiten Erbgangs des verstorbenen Ehemanns erneut hohe Steuereinnahmen. (Symbolbild)
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Die Einnahmen durch Erbschafts- und Schenkungssteuern sind in den letzten Jahren stark gestiegen, insbesondere seit 2019, wo sie sich fast verdoppelt haben. (Symbolbild)

IMAGO/NurPhoto

Darum gehts

  • Die Einnahmen aus Erbschaftssteuern im Kanton Aargau sind seit 2019 fast doppelt so hoch.

  • Dies wurde durch den knapp 184 Millionen Franken einer Euromillions-Gewinnerin aus Leuggern begünstigt.

  • Die Gemeinde Leuggern erzielte 2023 allein durch den Tod der Gewinnerin 2,7 Millionen Franken an Erbschafts- und Schenkungssteuern.

Die Einnahmen durch Erbschaftssteuern sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und haben sich seit 2019 fast verdoppelt. Besonders dazu beigetragen hatte eine Euromillions-Gewinnerin aus der Gemeinde Leuggern. 2018 hatte die Serviceangestellte den Jackpot mit 183,9 Millionen Franken abgeräumt.

Zusammen mit ihrem Ehemann baute sie in der Gemeinde ein Haus, gründete eine Stiftung und plante eine Weltreise. Auch die Gemeinde und ihre Einwohnerinnen und Einwohner freuten sich über den Gewinn, da er so viele Steuereinnahmen generierte, dass der Steuerfuss deutlich gesenkt werden konnte.

Ein Drittel an Gemeinde, zwei Drittel an Kanton

Doch dann nahm die Geschichte für die Familie eine tragische Wende: 2021 verstarb die Frau im Alter von 50 Jahren an Krebs, nur sechs Monate später folgte ihr 60-jähriger Ehemann.

Der Tod der Frau hatte direkte Auswirkungen auf die Gemeindefinanzen: Im letzten Jahr erzielte Leuggern aussergewöhnliche 2,7 Millionen Franken an Erbschafts- und Schenkungssteuern – ein Rekordwert. 5,4 Millionen Franken gingen an den Kanton, da die Steuererträge nach einem festen Schlüssel verteilt werden: zwei Drittel an den Kanton, ein Drittel an die Gemeinden.

Zwei Todesfälle führen zu Rekordeinnahmen

Der Ehemann und mehrere Geschwister der Verstorbenen waren zunächst die Haupterben. Nun aber steht die Besteuerung nach dem Tod des Mannes an. Wie viel Geld Leuggern nach dem zweiten Erbgang erhalte, sei noch unklar, berichtet die «Aargauer Zeitung». Was allerdings klar ist: Die Gemeinde kann erneut mit ausserordentlich hohen Steuereinnahmen rechnen.

Die 2,7 Millionen Franken der Euromillions-Gewinnerin sind die zweithöchste Summe an Erbschafts- und Schenkungssteuern. Insgesamt nahmen der Kanton Aargau und seine Gemeinden im vergangenen Jahr 66,1 Millionen Franken an Erbschafts- und Schenkungssteuern ein. «Das Jahr 2023 war ein Rekordjahr», gibt Rafael Odermatt, der beim kantonalen Steueramt für die Erbschafts- und Schenkungssteuer zuständig ist, zu. Insbesondere die Einnahmen aus Schenkungen haben sich erhöht, wie der Regierungsrat in der Jahresrechnung berichtet.

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