«The Pressure Game»: Dok-Serie begleitet Schweizer Nati an der WM

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«The Pressure Game»«Leute haben vor der Kamera geweint» – Doku-Serie begleitet Nati an der WM

Seit Monaten wird die Nati eng von einem Kamera-Team begleitet – so auch während der WM in Katar. Im März wird die sechsteilige Doku-Serie «The Pressure Game» auf SRF ausgestrahlt.

Seit Anfang Jahr begleitet ein Kamera-Team die Schweizer Nati.
Regisseur Simon Helbling steckt hinter der Dok-Serie.
Im kommenden März wird die sechsteilige Serie ausgestrahlt.
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Seit Anfang Jahr begleitet ein Kamera-Team die Schweizer Nati.

SFV/Fabian Michel

Darum gehts

Streaming-Portale werden zurzeit schon fast von Sport-Dokumentationen überflutet. Zu den populärsten  gehören die Formel-1-Serie «Drive to Survive», «The Last Dance» über die Karriere von Michal Jordan oder das Fussball-Format «All or Nothing» von Amazon. Nun bekommt auch die Schweizer Nati ihre Serie. Im Frühling strahlt SRF die sechsteilige Doku-Sendung «The Pressure Game» aus, in der die Nati vor und während der WM (den gesamten Spielplan findest du hier) hautnah begleitet wird.

«Zu Beginn mussten wir herausfinden, wer überhaupt spannend zu erzählen ist», sagt Regisseur Simon Helbling. «Wir konnten ja nicht alle vom Staff und jeden Spieler nehmen.» Darum habe er im Frühling im Trainingslager in Marbella viele Gespräche geführt. Dabei hätte sich herauskristallisiert, auf wen er sich in seiner Serie fokussieren möchte. «Allein über die Goalies hätte ich eine eigene Serie machen können», erzählt Helbling.

Gespräche sorgen für Gänsehaut

Er sei überrascht gewesen, wie schnell sich Spieler und Staff ihm gegenüber geöffnet hätten. «Es gab Leute, die haben vor der Kamera geweint oder waren sehr wütend», sagt der Dokumentar-Filmer. Spieler wie Xherdan Shaqiri hätten in den Interviews Dinge erzählt, über die sie zuvor noch nie öffentlich gesprochen hätten. «Ich hatte während der Gespräche teilweise Gänsehaut», so Helbling.

Für ihn sei es extrem wichtig, dass er bei der Umsetzung der Serie alle Freiheiten habe. «Es gibt kein Veto-Recht für den Verband», erklärt Helbling. Für ihn sei immer eine Bedingung gewesen, dass man in der Serie auch konfliktreiche Situationen zeigen dürfe. «Wenn ein Spieler meinte, wir sollen die Kamera ausschalten, haben wir weiter draufgehalten.»

So zum Beispiel auch beim Nations-League-Spiel im Juni gegen Portugal, als sich Ruben Vargas beim Aufwärmen eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte. «Das war für ihn ein grosser Schock und ein Moment der Unsicherheit», sagt Helbling. «Wir sind aber bis ins Spital mit der Kamera bei ihm geblieben.»

Schweizer Version von «Drive to Survive»

«Ich bin zuversichtlich, dass wir durch die Nähe und den direkten Zugang etwas ganz Neues zeigen können.» Vom erzählerischen Aspekt orientiere sich die Serie aber durchaus an Netflix-Hits wie «The Last Dance» oder «Drive to Survive». 

Die Idee zur Doku-Serie sei ihm im vergangenen Jahr nach dem gewonnenen EM-Achtelfinal gegen Frankreich gekommen. «Mich hat es interessiert, was in dieser Mannschaft vor sich geht», erzählt Helbling. Doch warum holte sich der Verband im so wichtigen WM-Jahr freiwillig eine Film-Crew in die Nati? «Sport-Dokumentationen sind deshalb so beliebt, weil sie die Identifikation mit den gezeigten Menschen erhöhen können», sagt Helbling. Deshalb habe der Verband der Idee zugestimmt. «Ein Image-Film wird es aber definitiv nicht werden.»

«The Pressure Game»

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