Lindt vor GerichtBlei und Cadmium in Lindt-Schoggi – das ist passiert
Lindt sieht sich mit einer Sammelklage in den USA konfrontiert. Der Fall sorgt nun international für Furore.
Lindt: Darum gehts
Kalifornische Konsumentenschützer haben in Lindt-Schokolade Blei und Cadmium gefunden, was zu einer Sammelklage in den USA geführt hat.
Lindt soll Verbraucher mit Qualitätsversprechen getäuscht haben – nun tun die Lindt-Anwälte die Marketingaussagen als übertriebene Werbung ab.
Ob sich der Fall negativ auf Lindts Umsatz auswirkt, ist dennoch unsicher.
Lindt steht in den USA vor Gericht - das musst du dazu wissen.
Das ist passiert
Kalifornische Konsumentenschützer haben in Lindt-Schokoladen der Linie «Excellence» die giftigen Schwermetalle Cadmium und Blei gefunden, dies berichtete die «NZZ am Sonntag» zu erst. In Mengen, die die Grenzwerte in Kalifornien teilweise deutlich überschritten. Nun sieht sich Lindt deswegen mit einer Sammelklage konfrontiert.
So berichtet eine Anwältin auf Tiktok über die Klage.
Tiktok/attorneymartinezDas werfen die Kläger Lindt vor
Die Kläger werfen Lindt vor, mit vermeintlichen Qualitätsversprechen die Verbraucher getäuscht zu haben. Ohne das Wissen um die Belastung hätten sie die Schokolade nicht gekauft oder wären nicht bereit gewesen, den Premiumpreis der Lindt-Schoggi zu zahlen.
Wie reagierst du, wenn ein Produkt, das du magst, in einen Skandal verwickelt ist?
So argumentieren Lindts Anwälte
Die Anwälte, die Lindt vertreten, haben in ihrer Verteidigungsstrategie Lindts Qualitätsversprechen infrage gestellt. Sie führen an, dass Lindts Formulierungen wie «Excellence» und «fachmännisch gefertigt aus den besten Zutaten» nur Marketingfloskeln seien. Es handle sich bloss um «übertriebene Werbung und Angeberei», auf die sich kein vernünftiger Konsument und keine vernünftige Konsumentin verlassen sollte.
Das sagt Lindt auf Anfrage von 20 Minuten
«Wir bitten um Verständnis, dass wir uns nicht zum laufenden Rechtsfall in den USA äussern können», schreibt Lindt der Redaktion. Grundsätzlich können man sagen, dass Lindt höchste Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit und die Qualität ihrer Produkte stelle. Sie erfüllten alle strikte Qualitäts- und Lebensmittelsicherheitsanforderungen und könnten ohne Bedenken verzehrt werden. Mehr Informationen gebe es im Statement des amerikanischen Süsswarenverbands.
Leidet nun Lindts Umsatz? Das ist offen, wie diese Beispiele zeigen
Die Kommunikationsexpertin Barbara Schwede, die sich in diesem Artikel zum Fall äussert, nennt drei Beispiele, bei denen Marken trotz negativer Berichterstattung keine Umsatzeinbusse erlitten:
Nike (2018)
Nach der kontroversen Werbekampagne mit Colin Kaepernick gab es zunächst Boykottaufrufe. Dennoch stiegen die Verkaufszahlen kurz darauf an, da die Kampagne bei vielen auch gut ankam.
Toyota (2010)
Nach massiven Rückrufen aufgrund von Sicherheitsproblemen erholte sich Toyota schnell durch transparente Kommunikation und schnelle Massnahmen zur Fehlerbehebung.
Johnson & Johnson (1982)
Nach dem «Tylenol-Vergiftungsfall» reagierte das Unternehmen prompt mit einem Rückruf und neuen Sicherheitsmassnahmen, was das Vertrauen der Verbraucher schnell wiederherstellte.
Diese Firmen litten unter negativer Berichterstattung
Einige Unternehmen litten allerdings auch unter einer negativen Berichterstattung, etwa Volkswagen (Dieselgate im Jahr 2016), Facebook (Cambridge-Analytica-Skandal im Jahr 2018) und Boeing (zwei Abstürze der 737-Max-Modelle im Jahr 2019).
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