Letzter VersuchLockout-Parteien gehen vor Schlichtungsstelle
Nun treten die Verhandlungen zwischen der Spielergewerkschaft und der NHL in die entscheidende Phase ein: Die staatliche Schlichtungsstelle greift ein.
Die Liga und die Spielergewerkschaft haben sich darauf geeinigt, die Dienste des «Federal Mediation and Conciliation Service» in Anspruch zu nehmen. Es handelt sich dabei um eine 1947 geschaffene, unabhängige und staatliche Schlichtungsstelle in den USA. Scott L. Beckenbaugh, John Sweeney und Guy Serota werden ab sofort dabei helfen, die Verhandlungs-Eiszeit zwischen der NHL und der Spielergewerkschaft aufzutauen.
Damit ist sozusagen offiziell, dass die Verhandlungen zwischen NHL-General Gary Bettman und Gewerkschaftsboss Don Fehr festgefahren sind und keine Lösung in Sicht ist. Oder noch etwas anders interpretiert: Nicht unbedingt die sachlichen Differenzen (es geht um die Verteilung der Gesamteinnahmen zwischen Klubs und Spielern) sind unüberbrückbar. Eher ist es ein Problem der Egos der beiden Haupt-Verhandlungsführer.
Zwei «harte Hunde»
Beide sind als «harte Hunde» bekannt: Für Bettman ist es nach 1994 und 2004 bereits der dritte Lockout. Fehr hat bisher achtmal Gewerkschaften in solchen Verhandlungen vertreten – und sechsmal einen Meisterschaftsunterbruch bzw. einen verschobenen Meisterschaftsstart provoziert. Allerdings hat er, anders als Bettman, noch keine verlorene (ausgefallene) Saison zu verantworten. Aber er ist der einzige Gewerkschaftsboss, der in zwei verschiedenen Sportarten (Baseball und Hockey) aktiv an der Stilllegung des Spielbetriebs beteiligt ist.
Wenn es den staatlichen Schlichtern nicht gelingt, eine Lösung im Streit zwischen der NHL und der Spielergewerkschaft herbeizuführen, dann gibt es wahrscheinlich keine Einigung und diese Saison wird nicht mehr gespielt. Oder eines der beiden Alphatiere (Bettman, Fehr) muss gehen.