AufräumarbeitenTierschutz: Am Samstag kommts zum Showdown um Ex-Miss-Schweiz
Am Samstag findet eine Abstimmung zur Statutenreform im Schweizer Tierschutz statt. Der Verband will damit mit seiner skandalösen Vergangenheit aufräumen. Die Ex-Miss-Schweiz im Vorstand könnte dies verhindern.
Darum gehts
Der Schweizer Tierschutzverband plant eine Statutenreform, die auf Widerstand stösst.
Westschweizer Sektionen wollen die Abstimmung offenbar stören – wohl aus Solidarität zu Lolita Morena.
Der Vertrag der Ex-Miss-Schweiz zur Videoproduktion wurde gekündigt, dagegen wehrt sie sich nun.
«Erheblicher Druck» werde auf den Zentralvorstand ausgeübt, zitieren die CH-Media-Zeitungen aus einem Newsletter des Schweizer Tierschutzes an die Sektionen. Seit letztem Sommer laufen Aufräumarbeiten im Verband. Die Günstlingswirtschaft und Ämterkumulation, die zuvor grassierte, soll gestoppt werden.
Nun stehen die Bemühungen aber vor einer Hürde. Einzelne Westschweizer Sektionen haben laut dem Newsletter angekündigt, «die Delegiertenversammlung zu stören, die Wahl von Peter V. Kunz zum Präsidenten zu blockieren und die dringend notwendige Statutenreform zu verhindern», wie die Zeitungen der CH Media berichten.
Zentralvorstand gegen Lolita Morena
Im Zentrum des Konflikts steht die Ex-Miss-Schweiz Lolita Morena. Sie sitzt mittlerweile seit 17 Jahren im Vorstand des Verbandes. Auf Ende 2024 wurde ihr ihre Aufgabe als Videoproduzentin gekündigt. Morena bekam vom Tierschutzverein für rund 40 Videobeiträge mit einer Länge von zehn bis zwanzig Minuten pro Jahr 200'000 Franken. Für die Anreise zu den Vorstandssitzungen erhielt sie jeweils 700 Franken Spesen.
Was hältst du von der geplanten Statutenänderung beim Schweizer Tierschutzverband?
Offenbar wollte sich Morena nicht mit der Kündigung abfinden. Stattdessen bot sie ihren Rückzug aus dem Vorstand an und schlug einen neuen Vertrag vor. Die Geschäftsstelle vom Schweizer Tierschutz sagte gegenüber CH Media, dass auch dieser Vertrag eine sechsstellige Gesamtsumme vorsah. Dies erschien dem Zentralvorstand «angesichts der Finanzlage unangemessen», weshalb sie ihn in einer Krisensitzung am Dienstagabend ablehnte.
Einen Tag nach dem Newsletter wehrte sich Morena mit einem «Kommuniqué» an die Sektionen. Darin kritisierte sie «verleumderische Angriffe» des Vorstandes und verteidigt ihren neuen Vertragsvorschlag: «Viele Sektionen drückten ihre Enttäuschung über die Einstellung der To-do-Sendung aus, die es ihnen ermöglichte, ihre Aktivitäten (...) vorzustellen.»
Showdown am Samstag
Am Samstag soll die Statutenänderung erfolgen. Dazu wird eine Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt. Ob sich die Westschweizer Sektionen tatsächlich aus Solidarität mit Morena gegen die Reformen stellen werden, bleibt abzuwarten.
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