Lorenz WeberSteg-Chef erklärt, warum vor der Pleite eine neue Filiale eröffnet wurde
Lorenz Weber gründete die Firma vor 25 Jahren, jetzt steht sie vor dem Aus. Er betont, dass sein Unternehmen die Mitarbeiter aktiv dabei unterstützen werde, neue Jobs zu finden.
Darum gehts
Die Schweizer PCP-Gruppe muss ihre Bilanz deponieren.
In der Schweiz sind rund 80 Arbeitsplätze gefährdet, weitere 50 Stellen kommen im deutschen Radolfzell und dem slowakischen Bratislava dazu.
Firmen-Gründer Lorenz Weber (43) nimmt nun Stellung zu den Entlassungen.
Die Schweizer PCP-Gruppe hat vergangenen Freitag überraschend verkündet, die Filialen von Techmania, PC-Ostschweiz und Steg Electronics zu schliessen. Dass sowohl Steg Electronics als auch die PCP-Unternehmen Techmania und PC-Ostschweiz vor dem Aus stehen, liege an fehlender Finanzierung. «Innert kurzer Zeit reduzierte ein Kreditversicherungsunternehmen ohne Vorankündigung Kreditlimiten in Millionenhöhe», schrieb der Elektrohändler dazu.
Die Schliessung umfasst alle 17 Filialstandorte sowie die Zentrale in Schaffhausen. Zusammen mit dem Logistikunternehmen Columbus.net AG, das ebenfalls betroffen ist, sind in der Schweiz rund 80 Arbeitsplätze gefährdet. Weitere 50 Stellen kommen im deutschen Radolfzell und dem slowakischen Bratislava dazu.
«Die Situation ist ein grosser Schock»
Firmen-Gründer Lorenz Weber (43) nimmt nun Stellung zu den Entlassungen. Gegenüber dem «Blick» (Bezahlartikel) sagt er: «Die Situation ist für alle ein grosser Schock und ein schwieriger Moment. Wir arbeiten aktuell Tag und Nacht, um den Schaden so klein wie möglich zu halten und die Mitarbeiter nach bestem Können zu unterstützen und zu begleiten.» Weber, der die Firma vor 25 Jahren gegründet hat, als er noch Schüler gewesen sei, habe sich «ein anderes Ende» gewünscht. Bald werde seiner Firma das Geld ausgehen, sagt er. Man sei deshalb rechtlich dazu verpflichtet, die Bilanz zu deponieren.
Die Lieferanten seien bis zum letzten Moment pünktlich bezahlt worden. Weber betont, dass es während des gesamten Betriebs keine einzige Betreibung gegeben habe. Das Unternehmen habe bis zum Schluss daran geglaubt, eine Lösung für seine Probleme zu finden. Aus diesem Grund sei sogar eine Woche vor der endgültigen Schliessung in Schlieren ZH eine neue Filiale eröffnet worden. Es seien zudem zahlreiche Gespräche mit potenziellen Käufern und Investoren geführt worden – vergebens.
Hast du schon einmal deinen Job verloren?
Unternehmen will bei Jobsuche helfen
Letztendlich habe die Streichung der Kredite dazu geführt, dass das Unternehmen schweren Schaden erlitten habe. Weber hebt hervor, dass in nur vier Monaten Kredite in Höhe von sieben Millionen gekündigt worden seien.
Weber betont auch, dass sein Unternehmen die Mitarbeiter aktiv dabei unterstützen werde, neue Arbeitsstellen zu finden. Trotz der schwierigen Lage sei der Teamgeist im Unternehmen immer noch stark und intakt.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Probleme mit dem Job?
Hier findest du Hilfe:
Arbeit.swiss, Informationen und Adressen für Stellensuchende
Lohnforderung.ch, Rechte bei fristloser Kündigung
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
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