DonnerwetterLukrativer Auftrag sorgt für Krach bei Wetterfröschen
Peter Wick von Meteo News prüft rechtliche Schritte wegen eines Geschäfts von SRF Meteo mit Graubünden Tourismus. Das subventioniert Projekt schade der kommerziellen Meteorologie.

Thomas Bucheli und Peter Wick liegen sich in den Haaren wegen einem gut bezahlten Auftrag von Graubünden Tourismus.
Erneut ist ein Streit unter den Schweizer Wetterfröschen entflammt. Grund ist ein einträglicher Deal, den Thomas Buchelis SRF Meteo an Land ziehen konnte. Der Wetterdienst unterzeichnete eine Exklusivpartnerschaft mit dem neu lancierten Wetterportal von Graubünden Tourismus. Das Staatssekretariat für Wirschaft (Seco) unterstützt das Projekt. Peter Wick von Meteo News prüft mit seinem Anwalt nun rechtliche Schritte und die Anrufung der Wettbewerbskommission.
Wick kritisiert das Vorgehen: «Graubünden ignoriert die privaten Wetterdienste», sagt er gegenüber der «SonntagsZeitung». Der Auftrag an SRF Meteo gehöre nicht zu deren Service public, da nur eine Region bedient werde. Es bestehe ausserdem eine Quersubventionierung: An den 1,5 Millionen Franken Projektkosten für das neue Wetterportal Wetter-graubünden.ch beteiligt sich das Seco mit einer halben Million. Diese Finanzierung ist Wick ein Dorn im Auge: «Bundesgelder gehen an einen Bundesbetrieb, das kann doch nicht sein.»
Für das Seco hat das Projekt Modellcharakter
Auch der Wetteranbieter Meteotest bemängelt den Deal und der Branchenverband SMA will das Seco und die SRG wegen Behinderung eines «fairen Wettbewerbs» öffentlich anprangern. Der Anwalt von Peter Wick, der gleichzeitig Verwaltungsratsmitglied von Meteo News ist, redet von wirtschaftsfeindlichem Verhalten des Seco. Es fördere den Tourismus, schade aber der kommerziellen Meteorologie.
Das Seco hält fest, das Projekt habe bezüglich Innovation Modellcharakter für die Schweiz als Tourismusland.
«Gäste vertrauen SRF Meteo am meisten»
Thomas Bucheli versteht die Aufregung nicht. «Wir haben eine ganz normale Kundenanfrage erhalten und eine Offerte erstellt.» Bei SRF Meteo schätze man externe Aufträge, weil sie eine umfangreiche Dienstleistung ermöglichten. «Das Geld fliesst direkt ins Fernsehen, und davon profitieren letztlich die Zuschauer.»
Beim Auftraggeber Bergbahnen Graubünden verteidigt man die Projektvergabe: «Eine Gästebefragung hat ergeben, dass SRF Meteo bei unseren Kunden die grösste Glaubwürdigkeit geniesst. Darum haben wir uns für Bucheli als Partner entschieden», sagt Geschäftsführer Markus Gschwend.
Meteo News hat nun reagiert und mit Wintersportwetter.ch ein schweizweites Portal lanciert.