Print-MagazinSchweizer Luxusbranche feiert den «Materialist»
Zahlreiche oberklassige Autobrands, Luxushotels, Champagner-, Mode- und Designmarken waren vertreten an der Geburtsfeier der Schweizer Ausgabe des Luxusmagazins in Zürich.
Am Tag, an dem Donald Trump die Welt mit der Verkündung seiner Zölle höchstwahrscheinlich in eine schwere Rezession geschickt hat, hielt eine unverwüstlich optimistische Truppe in Zürich Tiefenbrunnen entschlossen dagegen: 300 geladene Gäste versammelten sich im Design-Möbel-Tempel Teo Jakob, um die Geburt eines Luxus-Magazins zu feiern, das erklärtermassen angetreten ist, sämtliche Zeichen der Zeit in den Wind zu schlagen.
Wie stehst du zu der Idee, dass Luxus in Beziehungen statt in Dingen liegt?
Chefredaktorin Evelyn Gorgos und ihr Geschäftspartner Thomas Garms, der Verleger und Kopf der deutschen Ausgabe des «Materialist», erklärten dem hochkarätigen Publikum, warum sie trotzdem nicht «verrückt geworden» sind. Das steigende Bedürfnis nach Authentizität und Relevanz sei real und eine Herausforderung für Brands. Deshalb sei der «Materialist» auch garantiert 100 Prozent KI-frei, so Gorgos. Das Bekenntnis zu Werten und Substanz sei zeitlos und darum keineswegs dem Untergang geweiht.
Die deutsche Ausgabe erfreute sich laut einer Blattkritik der «Süddeutschen Zeitung» schon im Krisenjahr 2022 «blendender Stimmung», ergo sollte es in dieser Schicksalswoche in Zürich nicht anders sein.
«In Beziehungen investieren, statt in Dinge»
So sicher ist sich das Team um Gorgos auf seinem Weg, dass die «Materialist»-Kolumnistin und Luxus-Professorin Dr. Felicitas Morhart den versammelten Repräsentanten von explizit materialistisch motivierten Produkten, um glücklich zu werden, müsse man nicht in teure Dinge investieren, sondern in Beziehungen.
Zu viel oder zu wenig Information?
Das Feedback auf die Erstausgabe des oberklassigen Schweizer Luxusmagazins fiel mehrheitlich positiv aus: Das Layout und die Bildsprache erhielten viel Lob. Über die Texte und die Inhalte wurde folgende Frage diskutiert: Wenn sich denn jemand die Zeit und Ruhe nimmt, lange Texte in einem Print-Magazin zu lesen – sollten diese dann besonders reich an Information, Pointen und ganz allgemein Stimulus sein – oder eben genau nicht, weil das den eben erst mühsam erreichten Zen-Modus zerstören könnte.
Und zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Der Materialist schreibt sich ohne «The» und ist aller analogen Beflissenheit zum Trotz online hier zu finden: Materialist.media. Der Kioskverkauf hat heute begonnen.
Und er ist nicht zu verwechseln mit «The materialist». Letzterer ist die Zeitschrift der Studierenden der Materialwissenschaft an der ETH Zürich. Eine Kooperation ist wohl derzeit nicht in Planung, wäre aber vielleicht gar nicht so verkehrt. Immerhin beschäftigt sich der «the materialist» mit Themen wie «Glück», «Zeit» und «Entwicklung».
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