Jassen: So beliebt ist das Kartenspiel bei jungen Leuten

In Nidwalden wurde ein 500 Jahre altes Jasskartenset entdeckt. Auf den Luzerner Strassen macht sich 20 Minuten ein Bild, ob junge Leute heute noch jassen. Erstaunlich viele kennen und können das Spiel. Wenn dies der Fall ist, haben sie das Jassen meist von einem Elternteil oder sogar von einem Grosselternteil gelernt. Das Spiel wird auch vermehrt im Familienkreis gespielt, wie einige erzählen.

Ausserdem soll es eine portugiesische und auch eine österreichische Version des Schweizer Traditionsspiels geben. Diese seien sehr ähnlich und zu vergleichen mit Jassen.

Die 30-jährige Julia kann jassen. «Ich jasse ein- bis zweimal im Jahr – amateurmässig», so Julia. Sie lernte das Spiel von Freunden, ist jedoch sonst eigentlich kein grosser Fan von Spielen.

Auch Tanja (24) und Mateo (22) spielen gerne Kartenspiele. «Ich habe sogar Jasskarten dabei», sagt Tanja. Damit jassen die beiden aber nicht, sondern spielen Tschau Sepp. Mateo ist aus Österreich und laut ihm gebe es auch dort etwas Ähnliches wie Jassen. «Mit altdeutschen Karten spielen wir in Österreich Schnapsen», erklärt der 22-Jährige. Tanja hat Mateo bisher nicht beigebracht zu jassen: «Ich jasse nicht mit Freunden, sondern etwa einmal im Jahr mit meiner Familie.»

Pedro, der Portugiese ist, ist kein Jassfan. Er kennt es zwar, hatte bisher jedoch nicht viel Interesse daran. «In Portugal spielen wir etwas Ähnliches», so der 27-Jährige. Trotzdem kennt er viele junge Leute, die regelmässig jassen – «vor allem im Après-Ski». Die portugiesische Version vom Jassen würde auch bei ihnen von den Eltern in der Familie weitergegeben und miteinander gespielt werden.

Fabrice jasst ab und zu mit seiner Familie: «Meine Schwester geht an Jassturniere.» Beigebracht wurde es ihm von seinen Grosseltern. Heute jasst er vielleicht noch einmal alle zwei Monate, doch die Jasskarten sind bei ihm in regelmässigem Gebrauch: «Wir spielen damit ‹Ar***löchle›, Trinkspiele oder machen Tricks.»

Anders als seine Kollegin Sara. Die 22-Jährige kann und will nämlich nicht jassen. Sie besitzt zwar Karten, hat aber kein grosses Interesse an dem Gemeinschaftsspiel.

Der 33-jährige Andreas jasst etwa alle zwei Monate, mit seiner Familie oder mit Freunden. «In meinem Umfeld können die meisten jassen», erklärt Andreas.

Natacha jasst gerne: «Etwa ein- bis zweimal monatlich», sagt sie. Die 24-Jährige lernte das Spiel von ihrem Vater und jasst manchmal auch mit Freunden. Aber nicht mit dem 26-jährigen Marco, mit dem sie unterwegs ist: Der kann nämlich gar nicht jassen und interessiert sich auch nicht dafür.

Auch Sandra und Srki können beide nicht jassen. Sandra sagt: «Mit etwa 16 Jahren habe ich vielleicht einmal im Klassenlager gejasst, da wusste ich, das ist nichts für mich.» Das Umfeld der beiden jasst ebenfalls nicht.

Obwohl Valentina aus Luzern jassen kann, spielt sie es selten. «Ich habe nie die Gelegenheit dazu», erklärt die 19-Jährige. In ihrem Freundeskreis sei das Spiel überhaupt kein Thema. Sie spielt wenn überhaupt mit ihren Eltern oder Grosseltern. Trotzdem hätten sie in ihrer Wohngemeinschaft bestimmt ein Set.