Luzerner Fasnacht«Ich habe die Säcke gesehen und finde sie wichtig»
Die Luzerner Fasnacht startet mit einem neuen Sicherheitskonzept: Kameras und Fahrzeugsperren sollen Risiken minimieren – viele Fasnächtler zeigen Verständnis.
Darum gehts
Die Luzerner Fasnacht startet mit neuen Sicherheitsmassnahmen, darunter 70 «Big Bags» als Fahrzeugsperren.
Kameras überwachen Menschenmengen, um bei Bedarf Umleitungen zu ermöglichen.
Die Fasnächtler und Fasnächtlerinnen fühlen sich trotz erhöhter Sicherheitsvorkehrungen sicher und geniessen die friedliche Stimmung.
Mit dem Urknall startete die Luzerner Fasnacht am «Schmotzigen Dunnstig». Dieses Jahr fallen neben den liebevollen Kostümen vor allem die neuen Sicherheitsmassnahmen auf. 70 «Big Bags» dienen als Fahrzeugsperren und blockieren die Zufahrtswege, um Anschläge wie in Magdeburg zu verhindern.
An den neuralgischen Standorten, wo besonders viele Menschen zusammentreffen, sind zudem Kameras installiert worden. Mittels Kameras sollen die Menschenmengen gemessen werden, sodass bei Bedarf die Personen umgelenkt werden können.
«Ich finde es gut, dass man reagiert»
Im Hinblick auf die Anschläge in Deutschland der letzten Wochen hat 20 Minuten die Fasnächtler und Fasnächtlerinnen gefragt, wie sicher sie sich am Grossanlass fühlen. «Ich finde es gut, dass man reagiert, aber es ist schlimm und traurig, dass es ein solches Konzept überhaupt braucht», sagt Darryl (25) aus Obwalden. «Ich denke nicht, dass es etwas passieren wird, aber es ist wichtig, dass man es trotzdem ernst nimmt.»
Silvan (30) und Joel (30) fühlen sich sicher an der Fasnacht: «Wir haben nicht viel über die Sicherheit nachgedacht, wir haben einfach Spass.» Ähnlich geht es Fabienne (34) und Marcel (31): «Es kann immer etwas passieren. Ein bisschen ein komisches Gefühl haben wir schon. Wir bleiben aber ruhig und trinken ‹Kafi Zwetschge.›»
Wie fühlst du dich bei Grossanlässen wie der Luzerner Fasnacht?
Die Stimmung ist auch bei Andrea (42), Nadia (42) und Martina (42) aus dem Aargau ausgelassen und entspannt: «Wir haben keine Bedenken. Es gibt ja überall Polizei und sonst genug Sicherheit. Die Stimmung ist mega friedlich und es ist eine schöne Gelegenheit, aus dem Alltag auszubrechen.»
Viel Verständnis bei den Fasnächtlern
«Ich habe die Säcke gesehen und finde sie wichtig. Ich fände es ausserdem wichtig, dass ein Augenmerk auf sexualisierte und psychische Gewalt gelegt werden soll», sagt Finn Krummenacher, der Co-Präsident der Jungen Grüne, an der Fasnacht. Hierfür hat die Stadt Luzern das Melde-Tool «Luzern schaut hin» eingerichtet, auf welchem man sexistische oder queerfeindliche Belästigungen melden kann.
Christian Wandeler, Sicherheitsmanager der Stadt Luzern, schaut am Donnerstagnachmittag zufrieden auf den Fasnachtsbeginn: «Man kann natürlich noch keine abschliessende Bilanz ziehen, doch die ersten paar Stunden sind sehr gut verlaufen.» Die Kameras hätten einwandfrei funktioniert. So hätten Problemzonen identifiziert werden und Umleitungen gemacht werden können. «Bis jetzt habe ich viel positive Rückmeldung zu den Kameras und Terrorsperrungen erfahren. Die meisten zeigen viel Verständnis für die Massnahmen.»
Aktivier jetzt den Zentralschweiz-Push!
Nur mit dem Zentralschweiz-Push von 20 Minuten bekommst du die aktuellsten News aus der Region Luzern, Zug, Schwyz, Uri, Nidwalden und Obwalden blitzschnell auf dein Handy geliefert.
Und so gehts: In der 20-Minuten-App tippst du rechts oben auf «Cockpit». Dort auf «Mitteilungen» und dann «Weiter». Dann markierst du bei den Regionen «Zentralschweiz», tippst noch einmal «Weiter» und dann «Bestätigen». Voilà!
Wir sind auch auf Instagram. Folg uns für Posts, Storys und Gewinnspiele aus der Region – und schick uns deine Bilder und Inputs: 20 Minuten Region Zentralschweiz.