Männerstimmen holen mit Charme den WM-Titel

Die 28 Sänger überzeugten die Jury an der 7. Chor-Olympiade in Cincinnati (USA) vor allem mit ihrer Gesamtausstrahlung. Nebst den richtigen Tönen gehöre dazu auch die nötige Lockerheit und die Freude am Singen, sagt Dirigent Oliver Rudin. «Unsere Konkurrenten trainieren teilweise sechs Stunden täglich», so der 31-Jährige. Entsprechend verkrampft seien etwa die Auftritte der Indonesier oder Russen. Die lockere Herangehensweise wäre ­einigen Basler Chormitglieder beinahe zum Verhängnis geworden: Bei Temperaturen um die 40 Grad gönnten sie sich in einem Brunnen im Stadtzentrum ein erfrischendes Bad. «Nicht zur Freude der Polizei, die nur dank der Mithilfe der Organisatoren von einer Verhaftung absah», erzählt Rudin, der selbst wegen einer Verletzung beim Fussballspielen mit Krücken auf die Bühne humpeln musste.

Trotz dieser Zwischenfälle setzten sich die Basler mit ihrem vielfältigen Programm gegen die Konkurrenz in ihrer Kategorie durch. Insgesamt nahmen 362 Chöre aus 64 Ländern am Anlass teil. Die Siegerehrung fand in der Nacht auf Montag in einer grossen Arena vor Tausenden Zuschauern statt. «Dieser Moment war sehr rührend, wir hatten Tränen in den Augen», erzählt Rudin. Den Erfolg wollen die Männerstimmen nun für eine kurze USA-Tournee und zurück in Basel für weitere Auftritte nutzen.