Anschlag Magdeburg: Keine schriftliche Gefährderansprache erfolgt

Livetickeraktualisiert am Freitag, 27. Dezember, 2024

MagdeburgPolizei: «Es erfolgte keine schriftliche Gefährderansprache»

Auf dem Weihnachtsmarkt im deutschen Magdeburg ist ein Autofahrer in Menschen gefahren – bisherige Bilanz: fünf Tote und 200 Verletzte. Die aktuelle Entwicklung findest du hier.

Die Polizei und Staatsanwaltschaft gaben Auskunft zum Terror von Magdeburg.
Bei einem Attentat an einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg wurden fünf Menschen getötet und über 40 schwerst verletzt.
Ein Mann raste mit einem SUV in die Menschenmenge.
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Die Polizei und Staatsanwaltschaft gaben Auskunft zum Terror von Magdeburg.

Jan Woitas/dpa

Darum gehts

  • In Magdeburg in Sachsen-Anhalt ist der Lenker eines schwarzen BMW-SUV am Freitagabend in einen Weihnachtsmarkt gerast.

  • Es gibt fünf Tote und 200 Verletzte.

  • Der Fahrer des Wagens konnte beim Versuch zu wenden festgenommen werden.

Deine Meinung zählt

Freitag, 27.12.2024
12:24

Polizei: «Es erfolgte keine schriftliche Gefährderansprache»

Nach dem Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg mit fünf Toten und über 200 Verletzten hat die Polizei Berichte über eine angebliche schriftliche Gefährderansprache bei dem mutmasslichen Täter dementiert. Es habe «zu keinem Zeitpunkt» eine schriftliche Gefährderansprache bei diesem gegeben, teilte die Polizei in Magdeburg am Donnerstagabend mit. Die Berichterstattung über den Ablauf von Gefährderansprachen bei dem Verdächtigen sei teilweise falsch.

Bei einem als angeblicher Beleg für die schriftliche Ansprache kursierenden Dokument handelt es sich laut Polizei lediglich um ein von dem Verdächtigen unterschriebenes Protokoll zu einer erfolgten Gefährderansprache. Insgesamt gab es bei dem Beschuldigten demnach zwei Gefährderansprachen im September 2023 und Oktober 2024. Darüber hinaus wurden im Dezember 2024 binnen weniger Tage noch mehrere Versuche für zusätzliche Gefährderansprachen unternommen. (AFP)

Mittwoch, 25.12.2024
03:43

Anzeige gegen Polizei erstattet

Die Todesfahrt von Magdeburg könnte Folgen für die Behörden haben. Laut einem Bericht der «Bild» geraten nun nämlich die Polizei und die Stadtverwaltung ins Visier der Ermittler. Bei der Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg (Sachsen-Anhalt) ist gemäss der Zeitung Anzeige gegen beide Behörden erstattet worden. Ihnen werde Beihilfe zum Mord in fünf Fällen und Beihilfe zur Körperverletzung in mindestens 200 Fällen vorgeworfen.

Die Anzeige sei vom Kriminalistischen Institut Jena e.V. erstattet worden. Dieses argumentierte, dass durch Absperrungen wie abgestellte Fahrzeuge oder Schranken die Amokfahrt hätte verhindert werden können. «Nichtstun» erfülle die «Beihilfe zu einer Straftat durch Unterlassung».

Bei der Tat nutzte Taleb A. die Rettungswege, um mit einem Auto auf den Weihnachtsmarkt zu gelangen. Dazu hätte es nicht kommen dürfen. Dort, wo er durchfuhr, hätte ein Polizeiauto die Durchfahrt behindern sollen. Am Tatabend und vermutlich auch in den Tagen zuvor stand dort aber kein Auto, wie zahlreiche Medien berichten. (chk)

Montag, 23.12.2024
13:17

Saudiarabien hatte Auslieferung von Taleb A. beantragt

Saudiarabien hat nach Angaben aus Regierungskreisen mehrfach vor dem mutmasslichen Täter des tödlichen Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt gewarnt und bereits dessen Auslieferung beantragt gehabt. Es habe ein Auslieferungsersuchen gegeben, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus saudiarabischen Regierungskreisen.

Ein Grund für das Ersuchen wurde dabei nicht genannt. Saudiarabien habe zudem gewarnt, der aus dem Wüstenstaat kommende Verdächtige könne «gefährlich» sein. Das Land habe die Bundesrepublik «viele Male» vor dem Mann gewarnt, hiess es.

In Magdeburg war am Freitagabend ein Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt am Alten Markt gerast. Mindestens fünf Menschen starben, darunter ein neunjähriges Kind. Rund 200 weitere Menschen wurden verletzt, viele davon schwer. Als mutmasslicher Täter wurde ein 50-jähriger Arzt aus Saudiarabien festgenommen, der seit 2006 in Deutschland lebt. (AFP)

02:37

Landkreise: Absoluter Schutz auf Weihnachtsmärkten unmöglich

Der Deutsche Landkreistag verweist nach dem Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg darauf, dass es auch mit erhöhter Polizeipräsenz und mehr Kontrollen keine Sicherheitsgarantie geben kann. «Es gibt überall eine höhere Präsenz von Polizei- und Ordnungskräften und auch in Magdeburg sind die Zugänge polizeilich kontrolliert und Taschen durchsucht worden.», sagte Landkreistags-Präsident Achim Brötel von der CDU dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Es wird aber einen absoluten Schutz nicht geben können.»

Wegen der Gefahren durch Messerattacken seien die gesetzlichen Voraussetzungen bis hin zu generellen Verboten bereits deutlich verschärft worden, sagte er. Zudem seien Weihnachtsmärkte und ähnliche Veranstaltungen Orte der Begegnung und des Miteinanders. «Daher muss man bei aller abstrakten Gefahr auch mit Augenmass vorgehen, damit sie es bleiben können.» (DPA)

Sonntag, 22.12.2024
19:27

Taleb A. bekam Gefährderansprache nur schriftlich

Vor etwa einem Jahr plante die Polizei nach einer Strafanzeige gegen Taleb A. eine sogenannte Gefährderansprache, dazu kam es offenbar nicht. Der Grund: Taleb A. sei nicht anzutreffen gewesen. Stattdessen erfolgt die Gefährderansprache nur schriftlich, wie der Mitteldeutsche Rundfunk am Sonntagabend berichtet.

Im Schreiben steht: «Am 21.08.2023 haben Sie eine Email an die Staatsanwaltschaft Köln versandt, in der sie u.a. schreiben: ‹Daher habe ich kein schlechtes Gewissen für die Ereignisse, die in den nächsten Tagen passieren werden, um die Gerechtigkeit wiederherzustellen›. Weiter behaupten Sie, dass Richter und Staatsanwälte in Deutschland korrupt sind. Sie werden hiermit aufgefordert, solche Schreiben zu unterlassen, vor allem das Androhen von Konsequenzen aufgrund von rechtsstaatlich vollzogenen Entscheidungen einer Staatsanwaltschaft. Auch wenn Sie in diesem Fall keine konkreten Konsequenzen angedroht haben, werden Sie hiermit eindringlich aufgefordert, Schreiben in dieser Form zu unterlassen. Diese könnten unter Umständen strafrechtliche Konsequenzen mit sich ziehen. Sie wurden am heutigen Tag ausdrücklich auf die Ihnen zustehenden Rechtsmittel hingewiesen.»

Ob das Gefährderanschreiben von Taleb A. unterzeichnet und zurückgesendet wurde, ist unbekannt. Auch ob das Schreiben aufgrund der nicht erfolgten persönlichen Gefährderansprache zugestellt wurde, ist unklar. Die Polizei wollte gegenüber MDR keine Angaben machen. (fur)

Craig Stennett
16:51

Taleb A. drohte bereits 2013 mit Anschlag

Recherchen des Nachrichtenmagazins «Spiegel» zeigen: Taleb A. drohte schon vor Jahren in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Anschlag. Diese Drohung sprach er gegenüber der Ärztekammer des Bundeslandes aus.  Der Grund: Im Zuge seiner Facharztausbildung hatte es Streitigkeiten wegen der Anerkennung von Prüfungsleistungen gegeben.

A. drohte telefonisch mit Handlungen, die international Beachtung finden würden und verwies auf den Marathon in Boston vom April 2013, wo es ebenfalls einen Anschlag gegeben hatte. Laut Innenministerium wurde daraufhin die Wohnung von A. durchsucht, auch elektronische Medien seien überprüft worden. Die Ermittler hätten jedoch keine Hinweise auf eine «reelle Anschlagsbereitung» gefunden.

Im September 2013 wurde er vom Amtsgericht Rostock wegen «Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten» zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je zehn Euro verurteilt. (eve)

11:42

BKA-Chef bestätigt: Es gab einen «unspezifischen» Hinweis aus Saudiarabien

Holger Münch, Chef des Bundeskriminalamts, bestätigt gegenüber dem «Heute-Journal» vom ZDF, dass im November des vergangenen Jahres ein Hinweis zu dem mutmasslichen Attentäter aus Saudiarabien eingegangen sei. «Es wurde auch ein Verfahren eingeleitet. Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat dann auch entsprechende Ermittlungsmassnahmen vorgenommen.» Die Sache sei aber «unspezifisch» gewesen. (jar)

10:11

Alter und Geschlecht der Todesopfer bekannt

Bereits am Samstag gab die Polizei bekannt, dass unter den Toten des Anschlags vom Magdeburger Weihnachtsmarkt auch ein neunjähriger Bub sei. Später postete seine Mutter einen Eintrag auf Facebook, in dem sie ihre Trauer und den Unglauben darüber bekannt gibt, ihren Sohn verloren zu haben: «André hatte keinem was getan. Er war doch erst 9 Jahre bei uns auf der Erde.»

Nun ist auch das Alter und das Geschlecht der vier weiteren Todesopfer bekannt: Laut der Staatsanwaltschaft Magdeburg handelt es sich dabei um vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren. (eve)

06:22

Weil sie Tat bejubelten: 3 Personen angezeigt

Das Portal «Volksstimme» berichtet über einen Vorfall am Rande des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Demnach sind drei Personen bei der Magdeburger Goldschmiedebrücke aufgefallen, weil sie in der Nähe des Weihnachtsmarktes lautstark jubelten und sich über die Tat freuten.

Die Polizei bestätigt dies gegenüber dem Portal. Die drei Personen seien angehalten worden, man habe ihre Personalien aufgenommen und sie erhielten nun eine Anzeige wegen «Billigung von Straftaten». Nach deutschem Recht müssen sie mit drei Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe rechnen. (jar)

04:27

«Magdeburg» auf Tiktok verschwunden

Offenbar hat Tiktok Magdeburg gesperrt. Wer auf der Plattform nach Posts zum Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt sucht, erhält keine Ergebnisse. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass das Suchwort gegen die Richtlinien der Plattform verstossen könnte und deshalb nichts zur Verfügung stehe. (roy)

04:00

Taleb A. in Untersuchungshaft

Nachdem gegen den festgenommenen Tatverdächtigen Taleb A. Haftbefehl erlassen worden, ist er in Untersuchungshaft gekommen. Dem 50-Jährigen werden fünffacher Mord, mehrfach versuchter Mord und mehrfache gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, teilte die Polizei am frühen Sonntagmorgen in Magdeburg mit. (dpa)

Diese undatierte Aufnahme soll den mutmasslichen Täter Taleb A. zeigen.

Diese undatierte Aufnahme soll den mutmasslichen Täter Taleb A. zeigen.

AFP
03:29

Haftbefehl gegen Taleb A. erlassen

Nach der tödlichen Fahrt mit einem Mietauto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist Haftbefehl gegen den festgenommenen Tatverdächtigen erlassen worden. Der 50-jährige Taleb A. müsse unter anderem wegen des Vorwurfs fünffachen Mordes und mehrfach versuchten Mordes in Untersuchungshaft, teilte die Polizei am frühen Sonntagmorgen in Magdeburg mit.

In Magdeburg wird der Opfer des Anschlags vom 20. Dezember gedacht. (21. Dezember 2024)

In Magdeburg wird der Opfer des Anschlags vom 20. Dezember gedacht. (21. Dezember 2024)

Getty Images
Samstag, 21.12.2024
22:29

«Er hatte keinem was getan»: Mutter trauert um André (9)

«Lasst meinen kleinen Teddybär nochmal um die Welt fliegen», schreibt die Mutter des beim Anschlag getöteten neun Jahre alten André G auf ihrem Facebook-Account.  «André hatte keinem was getan. Er war doch erst 9 Jahre bei uns auf der Erde.» Und weiter: Nun bist du bei Oma und Opa im Himmel. Sie haben dich sehr vermisst - so sehr wie wir dich nun hier vermissen. Du wirst immer in unseren Herzen weiterleben... das verspreche ich dir.»

Der Eintrag wurde über 160'000 mal geteilt. Etliche Freundinnen und Freunde der Mutter sprechen ihr ihr Mitleid aus.

Auch die Freiwillige Feuerwehr Gross Denkte (Niedersachsen) veröffentlichte auf Facebook eine Traueranzeige. André war dort offenbar in der Kinderfeuerwehr aktiv. «Dort heisst es: André wurde nur neun Jahre alt. Wir sind in diesen schweren Stunden in Gedanken bei der Familie und den Kameradinnen und Kameraden seiner Feuerwehr.» Ausserdem wurde dort ein Spendenaufruf für die Familie gestartet.

21:28

Bilder aus Magdeburg

Der Amokfahrt aus Magdeburg liegt mittlerweile 24 Stunden zurück, neue Details zum Tathergang, zum Täter und zu den Opfern werden laufend bekannt.

Ein Bild der Verwüstung und des Grauens zeichnet sich nach dem Anschlag an einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Unzählige Menschen kamen zusammen, um Kerzen, Blumen und Plüschtiere für die Opfer niederzulegen.
Der Stand am Samstagabend: Fünf Tote und 200 Verletzte.
Zuletzt noch im Massregelvollzug in Bernburg.
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Ein Bild der Verwüstung und des Grauens zeichnet sich nach dem Anschlag an einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.

AFP
20:29

Feuerwehrmann: «Markierte die Opfer mit Edding, je nach Verletzungsgrad»

Feuerwehrmann Johannes (22) war einer der ersten, der beim Anschlag von Magdeburg vor Ort war und den Verletzten half. Gegenüber der «Bild» berichtet er von seinem Eintreffen: «Es war wie in einem schlechten Film. Ich bin über den verwüsteten Markt gelaufen, links und rechts lagen Menschen. Und mir schoss nur durch den Kopf: Wem von denen helfe ich jetzt?»

Um möglichst schnell vielen Menschen bestmöglich helfen zu können, griff er zu einer unkonventionellen Methode: «Mit einem Edding schrieb ich den Verletzten die Worte grün, gelb oder rot ins Gesicht. Je nachdem, wie hoch ihr Verletzungsgrad war.» (eve)

19:35

Täter Taleb A. wird dem Haftrichter vorgeführt

Der Saudiaraber Taleb A., der nach seiner Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt verhaftet wurde, soll rasch einem Haftrichter vorgeführt werden. Das werde noch heute Samstag in Magdeburg erfolgen, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage der dpa. Der Haftrichter wird in der Folge entscheiden, ob A. in Untersuchungshaft gebracht wird. Bisher ist er laut Ermittlern noch in Polizeigewahrsam.

18:39

Rapperin Katja Krasavice über Anschlag : «Mein Herz blutet»

Die Rapperin Katja Krasavice bekundet ihre Trauer über den Anschlag in Magdeburg, bei dem Stand jetzt fünf Menschen ums Leben kamen und insgesamt 200 weitere verletzt wurden. Auf Instagram schrieb die 28-Jährige: «Ich sass gestern vor dem Fernseher und habe geweint...» Und weiter: «Daran zu denken, dass sich gestern Familien angezogen haben und sich gefreut haben zusammen Zeit zu verbringen, ohne zu wissen, dass es deren letzter Moment zusammen ist, zerreisst mich. »

Am Ende ihres Posts bietet die Rapperin allen betroffenen Familien ihre Hilfe an. «Meldet euch gerne bei mir. Mein Herz blutet.»

18:20

Biden nennt Anschlag in Magdeburg «schrecklich» und «verabscheuungswürdig»

US-Präsident Joe Biden hat den tödlichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg als «schrecklich» und «verabscheuungswürdig» verurteilt. «Die USA sprechen dem deutschen Volk, das den schrecklichen Anschlag betrauert, unser tiefstes Beileid aus», erklärte Biden am Samstag. Keine Gemeinschaft und keine Familie «sollte solch ein verabscheuungswürdiges und düsteres Ereignis ertragen müssen, insbesondere wenige Tage vor einem Feiertag der Freude und des Friedens», betonte der Präsident.

Kurz nach dem Anschlag am Freitagabend hatte bereits US-Aussenministeriumssprecher Matthew Miller gesagt, die USA seien «schockiert und traurig über die tragischen Nachrichten aus Magdeburg». Washington sei «bereit, Hilfe zu leisten».

In Magdeburg war am Freitagabend ein Auto in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt am Alten Markt gerast. Mindestens fünf Menschen starben, darunter ein neunjähriges Kind. Rund 200 weitere Menschen wurden verletzt, viele davon schwer. Als mutmasslicher Täter wurde ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien festgenommen, der seit 2006 in Deutschland lebte. (AFP)

17:43

Klinikum Magdeburg: «Von den Schwerverletzten werden noch einige sterben»

Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg kämpfen noch Dutzende Menschen der 200 Verletzten um ihr Leben. Eine Krankenschwester im Uniklinikum Magdeburg sagte gegenüber der «Bild», dass die Situation sehr schlimm sei. Drei der Verletzten hätten einen gebrochenen Nacken und könnten ihren Kopf nicht mehr bewegen. «Zwei Leute sind gerade im Schockraum, die Ärzte kämpfen um ihr Leben.»

Die Situation im Spital sei extrem, die Leute schrien und überall sei Blut auf dem Boden. «Ich glaube, von den Schwerverletzten werden noch einige sterben.» Das Klinikum Magdeburg ist eines der fünfzehn Spitäler, in denen die Verletzten der Amokfahrt versorgt werden. (eve)

17:30

Zentralrat der Ex-Muslime nennt Taleb A. einen «Psychopathen»

Mina Ahadi, die Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime, hat sich laut dem «Spiegel» in einer Mitteilung bestürzt über das Attentat in Magdeburg geäussert. Sie bezeichnet A. als «Psychopathen», der den Zentralrat «seit Jahren terrorisiert» habe. «Der Attentäter von Magdeburg hasst nicht nur Muslime, sondern alle, die seinen Hass nicht teilen», schreibt sie weiter.

16:59

Neue Erkenntnisse der Pressekonferenz

Neue Erkenntnisse der Pressekonferenz:

  • Dreiminütige Amokfahrt: Um 19.02 Uhr erreichte die Polizei der erste Notruf, um 19.05 Uhr konnte der Tatverdächtige verhaftet werden.

  • Derzeit befinde sich der Tatverdächtige in Polizeigewahrsam und werde vernommen. Danach werde die Polizei einen Haftbefehl erlassen und ihn wegen fünffachen Mordes und versuchten Mordes an über 200 Personen anzeigen.

  • Fünf Personen wurden beim Attentat getötet – darunter ein neunjähriges Kind.

  • Das Motiv des Täters werde noch ermittelt. Nach gegenwärtigem Stand weise jedoch einiges auf Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudiarabischen Geflüchteten in Deutschland hin.

  • Für die Amokfahrt nutzte der Tatverdächtige die Rettungswege des Weihnachtsmarktes.

  • Bereits vor einem Jahr wurde gegen den Tatverdächtigen Anzeige erhoben. Der Grund: unklar.

16:50

Taleb A. bereitete Tat mutmasslich im Maritim-Hotel vor

Nach Informationen des «Spiegels», der sich wiederum auf Sicherheitskreise beruft, habe sich der mutmassliche Täter Taleb A. im November und Dezember mehrfach im Maritim-Hotel in Magdeburg aufgehalten. Das Hotel ist nur etwa 800 Meter vom Ort des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt entfernt. Möglicherweise, so heisst es weiter, habe er dort Vorbereitungen für seine Tat begangen. (eve)

16:46

Medienkonferenz beendet

Damit ist die Pressekonferenz beendet.

16:45

Wann gibt es genauere Angaben?

Wann gibt es genauere Angaben? Wann was herausgegeben werde, müsse man künftig entscheiden, so Krug. Die Verletzten befänden sich in 15 Kliniken.