MallorcaSchweizerin (74) ermordet – Vitor T. galt als «hochgefährlich»
Auf Mallorca wurde eine Schweizerin getötet. Der mutmassliche Täter, ihr Schwiegersohn, soll die Tochter zuvor jahrelang misshandelt haben.
Darum gehts
Am Mittwoch wurde eine 74-jährige Schweizerin auf Mallorca getötet.
Als mutmasslicher Täter wurde ihr Schwiegersohn festgenommen.
Vitor T. soll einem Zeitungsbericht zufolge bereits zuvor gewalttätig geworden sein – er hat mehrere Vorstrafen.
Die spanische Guardia Civil hat am Mittwochabend den 47-jährigen Portugiesen Vitor T. in Ses Salines, im Süden von Mallorca, festgenommen. Er steht im Verdacht, seine 74-jährige Schwiegermutter, die Schweizerin Erika R., getötet zu haben. Die spanische Zeitung «Ultima Hora» berichtet, der mutmassliche Täter habe zuvor über 22 Jahre hinweg seine Partnerin, die Tochter des Mordopfers, erniedrigt und gedemütigt.
Der Mittvierziger wurde dem Bericht zufolge im vergangenen Sommer wegen Misshandlung angezeigt. Ermittler stuften ihn danach in einem Polizeibericht zur Risikobewertung als «hochgefährlich» ein. Es sei «eine spezielle Kombination von Indikatoren festgestellt worden, die die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter schwere oder tödliche Gewalt gegen das Opfer ausübt, signifikant erhöht». Trotzdem lebte er weiterhin mit seiner Ex und deren Mutter zusammen.
Acht Vorstrafen
Die Beziehung zwischen Vitor T. und der Tochter von Erika R. endete 2022. Trotzdem lebte T. weiterhin mit den beiden Frauen in einer Wohnung, da er arbeitslos war und keinen Ort hatte, an den er gehen konnte. Gegenüber der Polizei schilderte die Ex-Partnerin nach einer Anzeige, Vitor T. habe ihr manchmal Lebensmittel versteckt, damit sie nicht essen konnte.
Zwischen 2006 und 2023 hatte der mutmassliche Täter acht Vorstrafen angehäuft. Darunter Straftaten gegen die öffentliche Sicherheit, Fahren unter Alkoholeinfluss, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Verstoss gegen gerichtliche Anordnungen, Körperverletzung und häusliche Gewalt.
«Habe grosse Angst vor ihm»
«Ultima Hora» schreibt, der Tatverdächtige sei im Juni 2023 wegen häuslicher Gewalt festgenommen worden. Er habe einen Freund seiner Partnerin mit einer Dose in der Hand angegriffen.
Die Ex-Partnerin sagte daraufhin aus, sie habe «grosse Angst» vor Vitor T. Sie habe sich dazu entschlossen, Anzeige zu erstatten, «damit es keine weiteren Opfer gibt».
Das ist über das Opfer bekannt
Erika R., 74 Jahre alt, wurde in der Schweiz geboren, lebte aber viele Jahre in Deutschland und wanderte schliesslich nach Colònia de Sant Jordi aus. Die spanische Zeitung schreibt, sie sei in der touristischen Gegend sehr beliebt gewesen. «Sie war eine sehr fleissige Frau, die immer versuchte, ihre Tochter zu beschützen», erzählen Nachbarn über sie.
Gestern untersuchte die Kriminalpolizei der Guardia Civil erneut das Haus, in dem das Verbrechen stattgefunden hatte. Die Haupttheorie ist, dass die Frau starb, nachdem ihr zahlreiche Tritte gegen den Kopf verpasst wurden. Die Ermittler schliessen auch nicht aus, dass eine Axt gegen sie eingesetzt wurde, wie «Ultima Hora» berichtet. Vitor T. soll am Samstag dem Richter vorgeführt werden, derzeit verweigert er die Aussage.
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