Mann erhält Busse für geschenktes Billett

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SBB-AppMann erhält Busse für geschenktes Billett

Aufgepasst beim Lösen von Billetts für andere Personen auf der SBB-App: Lautet das E-Ticket auf Ihren Namen, riskiert Ihre Begleitperson eine Busse.

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Die neue App der SBB überzeugte die 20-Minuten-Digital-Redaktion. Möchte man aber ein Billett für seinen Hund oder ein Velo kaufen, gilt es gewisse Sachen zu beachten. (Hintergrundbild: David Gubler/bahnbilder.ch)

C. M.* (29), ein Angestellter der Universität Lausanne, ist am 23. Dezember mit seinem Kollegen A. A.* (35) im Zug von Lausanne nach Freiburg gereist. Die beiden waren spät dran. Damit sie den Zug nicht verpassten, kaufte C.M. seinem Kollegen ein Ticket über die SBB-App – er selbst hat ein Generalabonnement.

«Wir waren überzeugt, alles richtig gemacht zu haben», erzählt er. Als während der Zugfahrt dann der Kontrolleur auftauchte, wurden sie eines Besseren belehrt: Auf dem gelösten E-Ticket stand der Name des Uni-Angestellten, der das Billett von seinem Smartphone aus und mit seinem persönlichen SBB-Konto gelöst hatte. Für den Zugbegleiter stand deshalb fest, dass C.M. ein Ticket hat, A.A. aber ohne gültiges Billett unterwegs ist. Trotz der Erklärungsversuche der zwei Männer verpasste der Kontrolleur dem 35-Jährigen eine Busse von 103 Franken.

«Ein auf der App gekauftes Ticket ist ein Namenspapier»

Die SBB zeigte sich später auf Anfrage von C.M. jedoch kulant. A.A. muss die Busse nicht bezahlen. Er wird aber 30 Franken für administrative Aufwendungen übernehmen müssen.

SBB-Sprecher Frédéric Revaz sagt: «Unsere Abteilung hat entschieden, in diesem Fall dem Mann entgegenzukommen.» Wichtig zu wissen sei aber: «Ein am Automat oder am Schalter bezogenes Billett ist ein unpersönliches Wertpapier – ein auf der App gekauftes hingegen ist immer auf den Namen des Reisenden ausgestellt.» Dies stehe in den Geschäftsbedingungen.

Damit wolle man verhindern, dass ein Ticket kopiert und auf weitere Smartphones übertragen werde, erklärt Revaz. Es sei aber möglich, ergänzt er, für eine andere Person ein Billett zu lösen, indem man ein Profil unter dem Namen des Begünstigten erstellt. Hier der Link zur SBB-Anleitung für das Lösen von Billetten für Mitreisende mit der Option «Reisende hinzufügen».

Wie ist das beim Hund oder Velo?

Für Hundehalter, die hie und da mit ihrem Haustier im Zug unterwegs sind, bietet sich diese Option ebenfalls an. Auch wenn es etwas kurios erscheinen mag – unter «Reisende hinzufügen» kann auch der Vierbeiner registriert werden. «Vor allem wenn man selber kein Halbtax hat, muss man so vorgehen», sagt SBB-Sprecher Christian Ginsig. Dies weil der Volltarif fix beim Benutzer hinterlegt und ein Hund nur ein halbes Billett benötigt. Ginsig: «Am besten erfasst man in der SBB Mobile App ein zweites Profil unter eigenem Namen, ergänzt dies zusätzlich mit ‹Hund› und wählt ein halbes Billett. Einmal so in der App abgespeichert, kann man für den Vierbeiner unkompliziert ein Ticket lösen.»

Wer hingegen ein Halbtax hat, der könne auch einfach nochmals ein weiteres Billett auf seine Person lösen, das dann für den Hund gelte. Dasselbe jeweilige Vorgehen gilt für Halbtax-Kunden auch für den Kauf von Velobilletten.

*Namen der Redaktion bekannt.

Mit der App kann man auch Billete für Begleitpersonen kaufen. Nur muss man dann deren Namen angeben. (Foto:Keystone/Christian Beutler)

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