MadridMann mit Affenpocken reist in U-Bahn – Bild eines schockierten Arztes verbreitet sich viral
Ein Bild aus Madrid wird seit Samstag rege geteilt und kommentiert: Es zeigt einen mit Affenpocken infizierten Mann in der U-Bahn – der sich der Ansteckungsgefahr gar nicht bewusst ist.
Darum gehts
Ein Bild eines spanischen Arztes geht viral: Arturo Henriques fotografierte in der U-Bahn von Madrid einen mit Affenpocken infizierten Mann. Der Passagier reiste mit kurzen Hosen, der Arzt bemerkte, dass die Krankheit auf dem Höhepunkt der Ansteckung ist. «Er ist von Kopf bis Fuss voller Pusteln, einschliesslich seiner Hände. Die Menschen um ihn herum verhalten sich, als würde nichts geschehen.» Das Foto vom 15. Juli veröffentlicht der Arzt jetzt, um Menschen auf Social Media für die Gefahr der Viruskrankheit zu sensibilisieren.
Henriques schildert auf Twitter seine Erfahrung: Er habe sich dem Mann genähert und ihn auf die Situation angesprochen. «Ich fragte ihn, was er in der Metro mache, wenn er Affenpocken habe. Seine Antwort: ‹Meine Ärztin hat mir nicht gesagt, dass ich zu Hause bleiben müsse. Ich solle nur eine Maske tragen›.»
Henriques ist baff. Er macht den Kranken darauf aufmerksam, dass genau «zu diesem Zeitpunkt die Läsionen, die er am ganzen Körper hat, am ansteckendsten sind. Ich erklärte ihm, dass ich Arzt bin und dass er vielleicht die Anweisungen seiner Hausärzten missverstanden hat.» Der Mann in der U-Bahn reagierte genervt. Er sagte Henriques, er solle ihn gefälligst in Ruhe lassen.
Etwas verzweifelt wendete sich der Arzt an die Frau, die gerade vor dem Kranken sass. Er fragte, ob sie sich keine Sorgen mache, sich mit den Affenpocken anzustecken. Ihre Antwort beunruhigt Henriques noch mehr: «Wie kann ich krank werden, wenn ich nicht schwul bin?»
Der Arzt gab in dem Moment seinen Kampf auf. «Wie viele Menschen hat dieser Mann angesteckt? Keine Ahnung. Er ist Maurer, heterosexuell, zwischen 40 und 50 Jahre alt.» Arturo Henriques wird selbst bewusst, wie gefährlich die öffentlichen Verkehrsmittel sind. «Seit diesem Vorfall sitze ich in der U-Bahn nicht mehr ab und versuche, nichts anzufassen.»
Zwei Todesfälle in Spanien
In den letzten Tagen sind erstmals Todesfälle in Europa nach einer Affenpocken-Infektion bekannt geworden. Zwei Männer starben am Freitag und Samstag in Spanien. Die beiden Patienten waren jeweils in Spitälern in den Regionen Valencia und Andalusien mit einer Gehirnentzündung eingewiesen worden.
Spanien ist eines der von den Affenpocken am stärksten betroffenen Länder. Bei etwa 4300 erfassten Fällen habe es etwa 120 Spitaleinweisungen gegeben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Experten forderten mehr und bessere Massnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung der Krankheit.
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