In TurinMarius Bear tritt am Eurovision Song Contest für die Schweiz an
Mitte Mai geht der ESC in die 66. Runde. Der Appenzeller Sänger Marius Bear wird in der italienischen Stadt Turin für die Schweiz antreten, wie das SRF jetzt bekanntgegeben hat.
Darum gehts
Nun ist es offiziell: Am diesjährigen Eurovision Song Contest wird Marius Bear (28) aus Enggenhütten im Kanton Appenzell Innerrhoden die Schweiz vertreten – und zwar mit dem Song «Boys Do Cry». Dies gab das SRF in einer Mitteilung bekannt. Das Auswahlverfahren fand durch eine 100-köpfiges Zuschauerpanel und eine 20-köpfige internationale Fachjury statt.
Seinen ESC-Song hat Marius mit Songwriter Martin Gallop geschrieben und produziert. «Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein, ich habe so Bock drauf. Es ehrt mich, die Schweiz in Turin zu repräsentieren und in die Fussstapfen von Luca Hänni und Gjon’s Tears zu treten. Die beiden haben die Latte ganz schön hochgelegt!», wird der 28-Jährige in der Pressemitteilung zitiert.
Im Fokus des Songs stehen tiefe Emotionen: «Schon von früh an habe ich gelernt, mich nicht für meine Gefühle schämen zu müssen. Ich habe keine Angst davor, als Mann auch zu weinen und meinem Publikum meine Schwächen zu offenbaren. Ich möchte mir keine emotionale Rüstung anlegen, sondern sein, wer ich bin. Dazu möchte ich auch mein Publikum ermutigen», sagt Musiker in der Mitteilung weiter.
Der Sänger ist unter anderem für sein emotionales Cover des Songs «I Wanna Dance With Somebody (Who Loves Me)» bekannt. Auch mit Songs wie «Evergreen» und «Remember Me» hat er es in die Herzen der Schweizerinnen und Schweizer geschafft.
ESC ohne Russland
Rund 200 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgen das Musikspektakel jedes Jahr von ihren Fernsehern aus. Die 66. Ausgabe des weltweit grössten Musikwettbewerbs findet vom 10. bis 14. Mai in der italienischen Stadt Turin statt. Möglich machte das die Band Måneskin, die mit dem Titel «Zitti e buoni» den Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam gewonnen hat.
In diesem Jahr steht der Event ganz unter dem Motto «The Sound of Beauty» und wird von Laura Pausini, einer der erfolgreichsten italienischen Sängerinnen, Alessandro Cattelan, ein bekannter italienischer Moderator, und Mika, ein libanesisch-britischer Sänger und Komponist, moderiert.
Ein Land muss auf seine Teilnahme in diesem Jahr jedoch verzichten: Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine hat die European Broadcasting Union (EBU) am 25. Februar Russland vom Eurovision Song Contest 2022 ausgeschlossen. Somit nehmen nun 40 statt vormals 41 Länder am ESC in Italien teil.
Zwei Siege für die Schweiz
Die Erwartungen an Marius Bear liegen auf jeden Fall hoch: In den vergangenen zwei Shows konnte sich die Schweiz gleich doppelt beweisen. So schaffte es der Sänger Gjon’s Tears (23) im letzten Jahr auf den dritten Platz. Der Berner Luca Hänni (27) belegte 2019 den vierten Platz. Im Jahr 2020 konnte der ESC aufgrund der Pandemie nicht stattfinden.
Den ersten Platz ergatterte sich die Schweiz zuletzt im Jahr 1988, als Céline Dion (53) für ihren Auftritt mit dem Song «Ne Partez Pas Sans Moi» von der Mehrheit der Teilnehmerländer und der Jury «12 Points» bekam. Der 33. ESC fand damals im Simmonscourt Pavilion der Royal Dublin Society in Dublin statt. Den Siegertitel für die Schweiz konnte sich zuvor nur eine holen: Im Jahr 1956 erreichte Lys Assia mit dem Lied «Refrain» den ersten Platz.