LiteraturMark Twains postumer Kassenschlager
Hundert Jahre nach seinem Tod hat der grosse amerikanische Schriftsteller Mark Twain einen neuen Bestseller gelandet.
Seine Autobiographie wird dem US-Buchhandel aus den Händen gerissen, berichtetet die «New York Times».
Der Verlag, University of California Press, hatte mit diesem Interesse nicht gerechnet und musste seine Druckerei bereits sechs Mal mit Nachschub beauftragen.
Die Auflage des ersten Teils der Twain-Memoiren liegt jetzt bei 275 000 Exemplaren. Ihr soll in dieser Woche auch eine CD folgen, «Mark Twain: Words & Music», in der Clint Eastwood dem Autor seine Stimme leiht. Die Sprachaufnahme wird von Songs der Folk- und Countrysänger Emmyloo Harris, Brad Paisley und Ricky Skaggs begleitet.
Das Buch selbst umfasst im US-Original 744 Seiten und wiegt knapp zwei Kilo. Twain, der Erfinder von Tom Sawyer und Huckleberry Finn, hatte mehr als 5000 Memoirenseiten zurückgelassen und zur Bedingung gemacht, sie erst 100 Jahre nach seinem Tod herauszugeben. Auf der «New York Times»-Bestsellerliste hat er es mit Teil eins der als Dreiteiler geplanten Autobiographie schon auf Platz 7 geschafft.
Twain (1835-1910), mit bürgerlichem Namen Samuel L. Clemens, war bereits zu Lebzeiten als scharfzüngiger Kritiker von Land und Leuten bekannt. Er soll die Memoiren bis weit nach seinem Ableben zurückgehalten haben, um sich darin völlig frei und ohne Sorge um Auswirkungen auf seine Familie äussern zu können.
(sda)