Wegen CoronaMaskenpflicht und Putzwahn – unsere Haut leidet
Seit Ausbruch der Pandemie bemerken Dermatologen einen Anstieg an neuen Patienten. Sie kommen wegen Hautproblemen, verursacht durch das Tragen von Schutzmasken oder das häufigere Putzen.

Inhalte von Putz- und Desinfektionsmitteln greifen die Haut an und begünstigen die Entstehung von Handekzemen.
imago images/InjenerkerDarum gehts
Das stetige tragen einer Schutzmaske fördert die Aknebildung und auch die Entstehung von Gesichtsekzemen.
Hautärztin Marianne Meli rät, die Schutzmaske regelmässig zu wechseln oder mit hoher Temperatur zu waschen.
Auch der Verbrauch von Putzmittel ist gestiegen. Das Begünstigt wiederum die Entstehung von Handekzemen.
Es juckt, schmerzt und spannt. Die Maskenpflicht schützt uns zwar vor dem Coronavirus, bringt aber immer mehr Personen auch Hautprobleme. Wie Marianne Meli, FMH Dermatologie und Venerologie, sagt, seien es oft Patienten, die bereits vor der Pandemie Hautprobleme hatten, die sich aufgrund der Schutzmaske verschlimmert haben. «Wir haben auch viel neue Patienten, die vorher gar keine Probleme hatten, aber durch die Maskenpflicht neue Probleme entwickelt haben», so Meli.
Unter der Maske wird es schnell feucht und warm. Dadurch wird Akne begünstigt. Durch das Reiben der Maske auf der Haut werden zusätzlich Ekzeme bei trockener Haut gefördert. Bei Hautproblemen, sei die Wahl der Maske wichtig. Chirurgische Masken sind getestet und auf die Hautverträglichkeit geprüft.
Wichtig sei es, die Maske häufig zu wechseln, so Marianne Meli: «Also, dass man nicht immer die gleiche Maske trägt. Wenn man wiederverwendbare Masken trägt, dass man diese heiss wäscht. Wichtig ist auch, dass man die Haut gut pflegt. Wenn man eher zur trockenen, juckenden Ekzemhaut neigt, dass man die Haut mehr rückfettet als sonst. Wenn man eher zur fettigen Haut neigt, diese mehr reinigt. Einfach die normale Pflege intensivieren.»
Höherer Putzmittelverbrauch
Doch nicht nur die Masken bescheren den Dermatologen neue Patienten. Seit Ausbruch der Pandemie wird zu Hause mehr geputzt. Das bestätigt auch Patrick Häfliger, Mediensprecher von Coop: «Putz- und Reinigungsmittel sind seit letztem März bei unseren Kundinnen und Kunden sehr gefragt. Aktuell ist die Nachfrage auf einem hohen Niveau stabil.»
Ähnlich wie beim Desinfektionsmittel greifen die Inhaltsstoffe die Haut an. Marianne Meli, FMH Dermatologie und Venerologie: «Zum Beispiel bei Javelwasser oder säurehaltigen Putzmitteln: Die Haut fängt an auszutrocknen, zu jucken und entzündet sich. Das zeigt sich in Handekzemen, die viel häufiger vorkommen als vor der Coronazeit.» Um diese Vorzubeugen, sei es wichtig beim Putzen Handschuhe zu tragen, so Meli.