Massive Proteste gegen Bush-Besuch in Brasilien
Gegen den Besuch von US-Präsident George W. Bush in Brasilien sind in Sao Paulo mehr als 6000 Menschen auf die Strasse gegangen.
Sie protestierten am Donnerstag mit Blick auf soziale und ökologische Gefahren auch gegen Bushs Pläne, die Produktion von Ethanol voranzutreiben. Im südlichen Porto Alegre beteiligten sich wenige Stunden vor Bushs Ankunft mehr als 500 Menschen an einem Protestmarsch.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnte vor einer unverantwortlichen Ausweitung des Ausbaus von Zuckerrohr, aus dem Brasilien sein Ethanol gewinnt. Auf einem grossen Plakat mahnten die Aktivisten in Sao Paulo: «Ethanol ist nicht genug. Stoppt die globale Erwärmung.» Die USA wollten die Ethanol-Produktion in Brasilien kontrollieren, so wie sie «in den Krieg ziehen, um Ölreserven zu kontrollieren», erklärte eine Aktivistin der Landlosen-Bewegung, Suzanne Pereira des Santos.
Brasilien ist die erste Station von Bushs einwöchiger Lateinamerika-Reise. Am (morgigen) Freitag sollte er nach Uruguay weiterfliegen. Der US-Präsident will ausserdem Kolumbien, Guatemala und Mexiko besuchen.
Mit seiner Reise durch Lateinamerika will Bush auch dem Vorwurf einer Vernachlässigung der Region entgegentreten. Im Gepäck hat er eine Reihe von Strategien zur Stärkung des Handels und zum Kampf gegen Armut und Drogen. «Die Reise soll den Menschen zeigen, dass wir uns kümmern», sagte Bush dem Sender CNN En Español vor der Abreise. (dapd)