McCain tritt an

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McCain tritt an

Der einflussreiche Senator John McCain will als Kandidat der Republikanischen Partei bei der US- Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr antreten.

«Offiziell» werde er seine Bewerbung im April erklären, sagte der 70-Jährige am Dienstagabend (Ortszeit).

«Ich gebe bekannt, dass ich ein Kandidat für das Amt des Präsidenten der USA sein werde», erklärte der ehemalige Marineoffizier allerdings bereits in der populären Talk-Show von David Lettermann.

Seine Kandidatur für die Wahl im November 2008 war erwartet worden. Nach den Vorwahlen ab Januar kommenden Jahres wird der republikanische Partag Anfang September 2008 offiziell den Kandidaten küren.

Entschiedener Bush-Kritiker

McCain, der lange Jahre in vietnamesischer Kriegsgefangenschaft verbracht hatte, war nach einem erbittert geführten Vorwahlkampf der Republikaner 1999 George W. Bush unterlegen. Obwohl McCain den Irak-Krieg bis heute voll unterstützt hat, gilt er auch als entschiedener Kritiker des republikanischen Präsidenten.

Insbesondere prangerte er den Umgang mit mutmasslichen Terroristen an und initiierte im Senat ein Anti-Folter-Gesetz, das auch verabschiedet wurde. Ausserdem fordert McCain eine aktive Klimaschutzpolitik.

Kürzlich bezeichnete der Senator aus Arizona Bushs langjährigen Pentagonchef Donald Rumsfeld als «einen der schlechtesten Verteidigungsminister» in der Geschichte der USA.

McCain setzt sich trotz Kriegsmüdigkeit der amerikanischen Öffentlichkeit für eine Truppenverstärkung im Irak ein. «Ohne zusätzliche Kräfte können wir den Krieg nicht gewinnen», sagte er vor den Kongresswahlen im November vergangenen Jahres, welche die Republikaner verloren.

Giuliani als starken Konkurrenten

Als Favorit für eine Präsidentschaftskandidatur bei den Republikanern gilt neben McCain vor allem der frühere New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani. In einer jüngsten Befragung des Fernsehsenders ABC und der Washingtoner Post vom Mittwoch liegt dieser klar vor McCain.

Danach unterstützten Post 44 Prozent der Befragten Giuliani; am 19. Januar waren es nur 34 Prozent. McCain verlor dagegen sechs Punkte von 27 auf 21 Prozent. Der Grund dafür ist offenbar McCains starke Unterstützung für den Irak-Krieg.

Auf Seiten der Demokraten wollen unter anderen die frühere First Lady Hillary Clinton und der schwarze Senator Barack Obama im Rennen um die Präsidentschaft antreten. (sda)

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