MedienkonferenzArmee-Orientierungstag wird für Frauen obligatorisch
Künftig müssen auch Frauen am Orientierungstag der Armee teilnehmen. Dienstpflichtig sind weiterhin nur die Männer, teilte der Bundesrat am Mittwoch mit.
Darum gehts
Bei der Dienstpflicht gibt es Neuerungen. Der Orientierungstag wird auch für Frauen obligatorisch.
Bundesrätin Viola Amherd erhofft sich, dass dadurch künftig mehr Frauen freiwillig Dienst leisten wollen.
Während der Medienkonferenz gab Viola Amherd überraschend ihren Rücktritt als Bundesrätin bekannt.
Wie kann die Schweiz sicherstellen, dass genügend Menschen für die Armee und den Katastrophenschutz zur Verfügung stehen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Bundesrat seit fast drei Jahren.
Nun hat er entschieden, dass in einem ersten Schritt der Orientierungstag von Armee und Zivilschutz auch für Frauen obligatorisch wird. Dadurch erhofft sich Viola Amherd, dass künftig mehr Frauen freiwillig Dienst leisten. «Es soll ihnen ein Einblick in die Chancen der Armee gewährt werden», erklärte Amherd.
Die Kosten dafür belaufen sich auf drei Millionen Franken pro Jahr. Bis Ende 2025 soll die Vorlage stehen. Weil dazu die Verfassung geändert werden muss, wird die Bevölkerung darüber entscheiden.
Dienstpflicht für Frauen vorerst vom Tisch
Ursprünglich hatte der Bundesrat zwei weitergehende Varianten geprüft. Mit der «Sicherheitsdienstpflicht» wären weiterhin nur Männer dienstpflichtig und müssten entweder in der Armee oder dem Katastrophenschutz, einer neuen aus Zivilschutz und Zivildienst fusionierten Organisation in der Zuständigkeit der Kantone, Dienst leisten.

Das Verteidigungsdepartement (VBS) will mehr Frauen in der Armee. Eine Dienstpflicht ist aber bis auf Weiteres nicht vorgesehen.
VBSBei der «bedarfsorientierten Dienstpflicht» wären auch Frauen dienstpflichtig geworden. Dabei hätten die Behörden aus beiden Geschlechtern die nötige Anzahl Personen ausgewählt. In diesem Fall würde der Zivildienst bestehen bleiben. Einen definitiven Entscheid über die Einführung dieser Modelle hat der Bundesrat aber noch nicht gefällt.
Hohe Kosten für neues Modell – mit Ausländer-Dienstpflicht?
Verteidigungsministerin Amherd erklärte am Mittwoch, dass in beiden Fällen hohe Kosten anfallen würden – rund 900 Millionen Franken pro Jahr für Bund und Kantone. Deshalb hat der Bundesrat beschlossen, nur noch die Variante «Sicherheitsdienstpflicht» mit den Kantonen weiterzuverfolgen. Die allgemeine Dienstpflicht für Frauen ist damit also wohl vom Tisch.
Hast du deine Dienstpflicht erfüllt?
Erst Ende 2027 soll entschieden werden, wie es konkret weitergeht. Dabei soll auch eine Beteiligung von Ausländern an der Dienstpflicht geprüft werden. «Aus unserer Sicht wäre es möglich, dass die ausländische Bevölkerung im Rahmen des Katastrophenschutzes einen Dienst leisten könnte», sagte Amherd. Einen Dienst in der Armee für Ausländer kommt für den Bundesrat nicht in Frage.
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