Medienkonferenz«Ein bisschen peinlich»: Shaqiri kann Debatte nicht verstehen
Vor dem EM-Start erklärte sich Xherdan Shaqiri an einer Medienkonferenz zu der Rolle in der Nationalmannschaft und seinen Zukunftsplänen.
Xherdan Shaqiri steht den Medien Rede und Antwort.
20minVor dem EM-Auftakt gegen Ungarn sprach Xherdan Shaqiri an einer Medienkonferenz in Stuttgart. Die Debatte um seine Rolle in der Nati kann der Offensiv-Star nicht ganz verstehen. «Fast ein bisschen peinlich», seien die Fragen dazu, meint Shaqiri und betont: «Jeder Spieler, der in die Nati kommt, ist Profi und kommt hier her, um zu spielen. Jeder von uns kann 90 Minuten spielen.»
Mit Murat Yakin gebe es keinen genauen Plan über Shaqiris Rolle. «Der Trainer entscheidet, wie wir taktisch spielen, er kann nur elf Spieler aufstellen. Es gibt keine Absprache, wir sind aber häufig im Austausch», erklärt Shaqiri. Er selbst fühle sich in guter Verfassung und versuche sich im Training für die Startelf aufzudrängen. «Ich komme nicht in die Nati, um Urlaub zu machen. Wir wollen Grosses erreichen, egal in welcher Rolle ich spiele», hält der 32-Jährige fest.
Was Shaqiri zu einem möglichen Abgang aus Chicago sagte, welche Erinnerungen er an die früheren Endrunden mit der Schweiz hat und vieles mehr liest du unten im Ticker.
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Die Pressekonferenz ist fertig, wir bedanken uns fürs Interesse. Die Nati steigt am Samstag gegen Ungarn ins Turnier ein, wir tickern ab 15 Uhr live.
Das wars
Die Fragerunde ist durch, jetzt steht ein geschlossenes Training auf dem Programm.
Seine Fähigkeiten in Freizeitaktivitäten
«Ich habe mich im Darts ausprobiert und ich muss sagen, dass ich sehr präzise bin. Ich habe ein paar Mal in Richtung Mitte getroffen, habe auch in diese Richtung gezielt. Schach ist aber nicht so meins.»
Blick in die Zukunft?
«Es ist sehr schwierig für mich, in die Zukunft zu schauen. Ich lebe jeden Tag. Es ist schwierig, zu sagen, wo ich in zwei Jahren sein werde. Die Tendenz sieht bei Chicago auf Abschied aus. Ich tendiere zu einer Rückkehr nach Europa. Bin aber derzeit noch sehr gelassen. Ob ich in die Schweiz zurückkehre, weiss ich noch nicht. Aber die Zeichen stehen auf Abschied. Ich fühle mich noch gut, darum möchte ich wieder in die Nähe kommen.»
«Ich bin Basler», fügt er noch an.
Über sein Tor gegen Polen an der EM 2016
«Es war sicher ein sehr schönes Tor. Schöner wäre aber gewesen, wenn wir weitergekommen wären. Aber die Erinnerung bleibt für immer, die Videos sehe ich jetzt immer wieder. Es wird aber schwierig, das nochmals zu schaffen. Das Tor war sehr wichtig, wir hatten danach gleich viele Chancen. Leider scheiterten wir im Penaltyschiessen.»

Shaqiri traf herrlich gegen Polen an der EM 2016 in Frankreich.
freshfocusSeine Aufgabe
«Beim siebten Turnier ist sicherlich eine gewisse Routine da. Aber eine gewisse Nervosität ist ebenfalls vorhanden. Meine Rolle hat sich nicht gross verändert, ich bin schon lange dabei. Ich habe den ganzen Prozess miterlebt, wie es sich entwickelt hat. Aber das Ziel ist es, mit der Nati das Bestmögliche zu erreichen. Man muss aber auch auf die Jungen schauen, dass sie nichts Blödes tun.»
Beste Nati aller Zeiten?
«Der Fussball entwickelt sich, auch der Schweizer Fussball hat sich weiterentwickelt. Der Respekt uns gegenüber ist sicherlich gewachsen. Viele Spieler spielen in grossen Clubs und sammeln dort Erfahrungen. Das bringt der Nati sicherlich viel. Ob es die beste aller Zeiten ist, kann ich nicht beantworten. Wir haben uns immer im Verlauf des Turniers gesteigert. 2021 waren wir nahe dran, in den Halbfinal einzuziehen.»
«Ich hoffe, dass die Schweiz irgendwann den Pokal in die Höhe stemmen kann.»
Über ungarische Verteidigung
«Die Mannschaft wird unterschätzt, sie hat sich immer wieder qualifiziert. Wir dürfen sie nicht unterschätzen, sie haben gute Spieler. Ist eine schwierige Truppe zum gegen sie Spielen, es wird ein grosser Kampf. Auch die Ungarn wollen eine gute EM spielen. In solchen Spielen gibt es keinen Favoriten, denn wir kennen unsere Stärken. Wenn wir sie auf den Platz bringen, dann haben wir gute Chancen, das Spiel zu gewinnen. Aber es kann auch in die andere Richtung gehen.»
Über den Aspekt des Strassenfussballers
«Ich habe eine gewisse Kreativität im Fuss, die ich vom Strassenfussball habe. Jede Mannschaft braucht solche Spieler, die aus dem Nichts Tore machen können oder mit einem Standard etwas kreieren können. Wirklich trainieren kann man das nicht, ich habe das einfach in mir. Auch ein Lionel Messi hat das nicht trainiert, die Visionen die er hatte. Ich bin sehr froh, dass ich es habe. Es ist ein Pro für mich.»
Über Chicago Fire
«Meine Ambitionen in Chicago waren andere, ich wollte das Team in die Playoffs führen. Aber wir hatten nicht die richtigen Tools. Bei Inter Miami sieht man zum Beispiel sehr gut, was vier oder fünf Spieler ausmachen können. Das nächste Ziel ist sicher das Erreichen der Playoffs. Es wurden aber nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen. Ich hoffe aber, die sportliche Leitung lernt aus ihren Fehlern.»

Was kann von Shaq erwartet werden?
«Ich werde oft darauf angesprochen, was denn dieses Mal von mir kommen werde. Aber es ist wichtig, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind. Es ist keine einfache Gruppe, in 90 Minuten kann viel passieren. Wir freuen uns alle drauf und wollen den guten Schwung mitnehmen.»
Was gibt er den Jungen mit?
«Man soll sich nicht zu fest verstellen, je älter man wird, desto mehr schaut man auch auf die Jungen. Wenn mir etwas nicht passt, weise ich sie darauf hin. Ich habe aber ein gutes Verhältnis mit ihnen. Wir schauen, dass sie nicht noch mehr Druck bekommen intern. Denn von aussen gibt es bereits genug Druck. Sie sollen aber nicht zu fest daran denken, sondern über den Spass ins Turnier kommen. Sie sollen cool bleiben.»
Über Granit Xhaka
«Ich hoffe, er kann seine Form ins Team einbringen. Leverkusen hatte eine grossartige Saison, ich freute mich sehr, dass er endlich einen Liga-Titel geholt hat. Ich erinnere mich an meinen ersten Titel mit Bayern, es war aussergewöhnlich. Die Fans sind Fussball-verrückt. Granit ist mit grossem, noch grösserem Selbstvertrauen eingerückt. Es ist aber ein anderes Team hier, der Druck lastet noch mehr auf ihm.»

Über sein siebtes grosses Turnier
«So lange alles hält, meine Knie, die Hüfte. Ich spiele so lange, bis ich eines Morgens aufstehe und merke, dass ich keine Lust mehr habe. Aber ich habe grosse Lust. Es ist mein siebtes Turnier, ich geniesse es sehr. Die Spannung ist nicht alltäglich, ich geniesse es sehr.»
Über seine Verfassung
«Es ist egal, wie lange man spielt, jeder Nati-Spieler will alles geben. Ich versuche, mich im Training zu zeigen und mich für die erste Elf zu empfehlen. Ich komme nicht in die Nati, um Urlaub zu machen. Wir wollen Grosses erreichen, egal in welcher Rolle ich spiele.»
Shaq über seine Rolle
«Es gibt keine abgesprochene Rolle, es ist der Trainer, der entscheidet. Er entscheidet, wie wir taktisch spielen, er kann nur elf Spieler aufstellen. Es gibt keine Absprache, wir sind aber häufig im Austausch. Aber auch wenn ich von der Bank komme, werde ich alles geben. Ich will auch den jungen Spielern im Team helfen. Aber jeder Spieler muss die Entscheidungen des Trainers akzeptieren, auch ich.»

Shaqiri kann Debatte um seine Person nicht verstehen
«Jeder Spieler, der in die Nati kommt, ist Profi und kommt hier her um zu spielen. Jeder von uns kann 90 Minuten spielen», sagt Shaqiri. «Fast ein bisschen peinlich» sei es, die Frage um seine Rolle zu beantworten, so der Nati-Star.
Schnitzeljagd im Team
«Wir mussten als Team die Puzzleteile suchen. Die Quintessenz war, dass es nur als Team geht. Es hat Spass gemacht.»
Update Steven Zuber
Der angeschlagene Steven Zuber trainiert heute nochmals alleine, er soll aber morgen wieder ins Teamtraining einsteigen.
Es geht los
Xherdan Shaqiri betritt den Raum, die Pressekonferenz beginnt.

Hast du den Überblick verloren?
Wenn ja, dann leisten wir Hilfestellung. Hier findest du alle 26 Spieler, die die Schweiz an der EM in Deutschland vertreten.
Die Trikots geben zu reden
Die Nati tritt an der EM mit neuen Trikots an. Diese geben im Ausland zu reden. Weshalb? Das liest du hier.

Herzlich willkommen
Die Nati ist heiss, am Samstag gehts mit der Partie gegen Ungarn los ins EM-Abenteuer. Am Donnerstag steht Xherdan Shaqiri den Medienleuten Rede und Antwort, wir sind ab 9.30 Uhr live dabei.