«Meine zwei Kinder haben Priorität»: Nils Nielsen erklärt emotional sein Aus

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Nati-Coach hört auf«Meine 2 Kinder haben Priorität» – so emotional erklärt Nielsen sein Aus

Im Sommer scheiterte die Schweizer Frauen-Nati bei der Europameisterschaft in England früh. Überhaupt haben die Schweizerinnen 2022 noch keinen einzigen Sieg geschafft. Nun hat Nils Nielsen entschieden, seinen Vertrag nicht zu verlängern.

Bei der EM traf Ramona Bachmann wunderschön zum 1:1 gegen Schweden.

SRF

Darum gehts

Im Schweizer Frauenfussball herrscht Unruhe. Im Frühsommer meldete sich Alisha Lehmann zu Wort, dass sie «mental nicht bereit» sei und auf die EM verzichte. Bei der Europameisterschaft dann enttäuschte die Schweiz total und schied sang- und klanglos nach der Vorrunde aus. Dann gab Tatjana Haenni bekannt, dass sie als Direktorin Frauenfussball aufhöre. Sie wird Sportdirektorin der amerikanischen Frauen-Profiliga National Women’s Soccer League (NWSL).

Und nun der nächste Knall! Nati-Coach Nils Nielsen und der Schweizerische Fussballverband verlängern den Ende Jahr auslaufenden Vertrag nicht. Gegenüber 20 Minuten erklärte Nielsen dann: «Es gibt einen grossen gegenseitigen Respekt. Sie haben meinen Entscheid respektiert, waren aber natürlich traurig.»

Nils Nielsen wird 2023 nicht mehr Trainer der Frauen-Nati sein.

Nils Nielsen wird 2023 nicht mehr Trainer der Frauen-Nati sein. 

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«Nils hat meine höchste Anerkennung»

Mit dem Ende von Nielsen geht eine Ära zu Ende. Der 50-Jährige übernahm die Schweizerinnen 2019 und schaffte die Qualifikation für die EM diesen Sommer. Das Turnier verlief jedoch enttäuschend, die Schweizerinnen schieden bereits in der Vorrunde aus. Hinzu kommt ein unglücklicher Auftritt des Nati-Trainers nach dem 2:2 gegen Portugal, als er absolut hilflos und auch rat- und planlos wirkte. Überhaupt war das Jahr 2022 für die Frauen-Nati ein Desaster. In neun Spielen schaffte die Schweiz keinen Sieg. Schwach für eine Nation, die sich nicht weit hinter den besten Ländern Europas sieht. 

Ist er also der Entlassung zuvor gekommen? Unklar. Haenni und SFV-Präsident Dominique Blanc lobten den Trainer an der SFV-PK jedenfalls in höchsten Tönen. «Es war eine Ehre, mit ihm zusammenzuarbeiten, ich habe unglaublich viel von ihm gelernt», so die 55-Jährige. Blanc meinte: «Nils hat meine höchste Anerkennung. Er hat die Nati vorangebracht und dem Schweizer Fussball ganz viel gegeben.» 

Nielsen selbst begründete seinen Entscheid mit seinen Liebsten: «Ich habe viel Spass gehabt in der Schweiz. Doch ich hatte zwei Teams – die Frauen-Nati und meine Familie. Beides zusammen funktionierte irgendwann nicht mehr.» Der Noch-Trainer war sichtlich emotional, ihm ging das Ganze nah. «Wenn man eine dreijährige Tochter hat, kann und will ich nicht wochenlang weg sein.»

WM 2023 ist das Ziel

Zum Ende seiner Amtszeit könnte Nielsen noch die Teilnahme an der WM 2023 in Australien und Neuseeland sichern. Das will er auch. Er sagt: «Wir schaffen es. Wir sind jetzt motivierter als zuvor und setzen jetzt alles daran, dass wir uns für das Turnier qualifizieren.» Wenn die Schweiz den Weg über die Playoffs gehen muss, wird es jedoch kompliziert. So finden diese im Februar statt.

Heisst: Der neue Trainer, die neue Trainerin müsste gerade eine wahre Herkules-Aufgabe bewältigen. Apropos Nachfolge von Nielsen. Diese ist derzeit absolut unklar. Der SFV will sich für die Nachfolge Zeit nehmen. Haenni sagte: «Wir sind offen. Es kann jemand aus dem Männer- oder dem Frauenfussball sein.»  

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