RhodosGrösste Evakuierungsaktion, die Griechenland je gesehen hat
Wegen eines grossen Waldbrands auf der griechischen Insel Rhodos haben die Behörden die Evakuierung von zwei Ferienorten am Meer und weiteren Ortschaften angeordnet.
Darum gehts
Die seit drei Tagen tobenden Waldbrände gerieten am Samstagnachmittag ausser Kontrolle.
Hotels mussten evakuiert werden.
Tausende Menschen mussten die Ferieninsel verlassen.
Sie marschieren unter der sengenden Sonne und mit kleinen Kindern über Hauptstrassen, andere laufen mit ihren Koffern an den Stränden entlang – auf der griechischen Ferieninsel Rhodos flüchten rund 19’000 Menschen vor einem seit Tagen tobenden Waldbrand. In Videos, die auf Social Media geteilt werden, ist zu sehen, wie Hunderte Touristen und Touristinnen mit Bussen in andere Hotels, in Turnhallen oder in Schulgebäude gebracht werden. Nach ersten Schätzungen der Polizei seien 16’000 Menschen auf dem Landweg und 3000 Menschen von Stränden aus über das Meer in Sicherheit gebracht worden. Es handele sich um die grösste Evakuierungsaktion, die es jemals in Griechenland gegeben habe, hiess es.
Andere warten am Flughafen, wie Bilder eines News-Scouts zeigen. «Alle wollen so schnell wie möglich wieder zurück in die Schweiz und nach Deutschland», schreibt der News-Scout.
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«Menschen baten um Wasser und nasse Handtücher»
Eine Britin erzählt dem Sender BBC, dass sie am frühen Samstagnachmittag aus dem Hotel evakuiert worden sei, in dem sie mit ihrer Schwester und ihrer Tochter untergebracht war. «Nun sitze ich mit Hunderten anderen Menschen in der grossen Hitze an einem Strand fest», sagt Becky Mulligan. Es gebe nur eine kleine Hütte, «und wir sind so viele», beklagt sich die Touristin. «Wir sitzen hier einfach fest, ohne Hilfe, es ist ekelhaft.»
Simon Wheatleys Hotel wurde evakuiert. «Wir sahen, dass eine Strandbar, in der wir erst am Vortag waren, abgebrannt war. Der Rauch war so schlimm. Wir mussten zwei Taschen mit Gepäck zurücklassen.» In der Ortschaft Kiotari beschädigte der Brand drei Hotels.
Für eine weitere Britin waren das sehr kurze Ferien – sie war erst am Donnerstag auf Rhodos angekommen. «Heute war alles normal, bis sich der Himmel gegen Mittag orange färbte. Es war wie ein Sonnenuntergang mitten am Tag», sagt Katie Piercefield-Holmes. «Hunderte von Menschen strömten an den Strand und baten um Wasser und nasse Handtücher.» Die Situation beschreibt sie als «chaotisch».
Auf der Ferieninsel Rhodos brennt es seit fünf Tagen. Über 30’000 Menschen mussten am 22. Juli 2023 evakuiert werden.
20 MinutenMenschen verpassten am Samstag ihren Heimflug
30 private Schiffe beteiligten sich an der Evakuierungsaktion. Ein Schiff der griechischen Marine befand sich auf dem Weg in das Katastrophengebiet, um bei den Rettungsaktionen zu helfen, wie die Küstenwache ferner mitteilte.
Laut Medienberichten hatten manche der jetzt evakuierten Touristen und Touristinnen ihre Flüge von der Insel verpasst, da die Flammen die normalen Verkehrsverbindungen abgeschnitten hatten.
Der Grossbrand auf Rhodos wütet seit fünf Tagen. Griechenland leidet derzeit unter einer extremen Hitzewelle. Für dieses Wochenende wurden Temperaturen von über 44 Grad erwartet. Das Feuer war auf einem Berg im Zentrum der Insel ausgebrochen. Bei der Bekämpfung des Feuers stehen fünf Helikopter und rund 200 Feuerwehrleute im Einsatz.

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