Menstruations-Probleme«Fühlt sich an, als würde die Gebärmutter herausgerissen werden»
Lena Oberdorf spricht offen über die Herausforderungen, die ihre Periode für sie als Profi-Sportlerin mit sich bringt. Die Schweizer Nati setzt derweil auf ein spezielles Training.
Darum gehts
Fussball-Star Lena Oberdorf spricht in ihrem Podcast offen über Menstruationsprobleme und deren Auswirkungen auf ihren Alltag als Fussballerin.
Oberdorf thematisiert auch die psychischen Auswirkungen und die Herausforderungen, die der Zyklus im Profisport mit sich bringt.
Die Schweizer Frauen-Nati setzt seit 2020 auf zyklusorientiertes Training, um die Leistung der Spielerinnen zu optimieren.
«Es gibt einen Zeitraum im Monat, da hasse ich es, eine Frau zu sein.» Das sagt Deutschlands Fussball-Star Lena Oberdorf in ihrem Podcast «Popcorn und Panenka», den sie zusammen mit einer Freundin hat. Weiter sagt sie: «Junge, Pain! Es fühlt sich an, als würde die Gebärmutter herausgerissen werden.»
Die 23-Jährige redet somit in der neuesten Podcast-Folge über Menstruations-Probleme und schildert dabei ihre eigenen Erfahrungen: «Ich habe nur krass Bauchkrämpfe. Aber es geht noch schlimmer, andere können sich gar nicht mehr bewegen.»
Lena Oberdorf: «Dann kommen auch noch weisse Hosen dazu»
Oberdorf redet über ein Thema, das nicht oft so offen den Weg in die Öffentlichkeit findet. Und die 23-Jährige geht ins Detail. Sie verrät auch, wie ihr Zyklus den Fussballerinnen-Alltag beeinflusst. «Ich war heute bei den Läufen und ich dachte mir: ‹Ich kann nicht mehr.› Nicht, dass man sich nur quälen muss, die Läufe zu machen, sondern dann auch noch die Menstruationsschmerzen.»

Meriame Terchoun fing 2019 nach ihrem dritten Kreuzbandriss innert drei Jahren an, sich intensiv mit ihrem Zyklus zu beschäftigen.
IMAGO/SportsphotoWeiter sagt sie: «Stell dir vor, du hast den Champions-League-Final und dann kriegst du einen Tag davor deine Tage. Dann denkst du dir auch nur: ‹Puh›. Und dann kommen auch noch weisse Hosen dazu.» Sie verrät zudem, dass die Menstruation psychische Auswirkungen habe.
Gibt es bald Menstruations-Pausen?
«Meine Toleranzschwelle ist dann ganz niedrig auf dem Platz. Ich muss meine Emotionen dann richtig kontrollieren. Wenn ich meine Tage habe und merke, etwas läuft richtig unfair, kocht es hoch», so Oberdorf. «Das ist ganz schlimm. Dann kriegt man schnell Gelb. Dann denke ich mir: ‹Jetzt entspann dich mal.› Ich glaube aber, da ist jede unterschiedlich.» An eine Menstruations-Pause, also daran, dass eine solche möglich ist, glaubt sie nicht.

Athletik-Trainerin Mélanie Pauli beschäftigt sich schon seit langer Zeit mit zyklusspezifischem Training und gilt als Koryphäe auf diesem Gebiet.
20min/Nils Hänggi«Stell dir vor, wir würden sagen: ‹Ich brauche jetzt erst mal zwei Tage frei›», so Oberdorf, die Anfang 2024 per Ausstiegsklausel für 450'000 Franken von Wolfsburg zu Bayern wechselte und damit zur teuersten deutschen Fussballerin wurde. «Der Trainer würde uns angucken und sagen: ‹Okay, dann spielst du nicht am Wochenende›».
Schweizer Nati macht spezielles Training
Die Schweizer Frauen-Nati schwört derweil seit 2020 aufs Training nach Menstruationszyklus. Insbesondere Athletik-Trainerin Mélanie Pauli beschäftigt sich seit langer Zeit mit diesem. Zur Info zudem: Generell gibt es im Sport zyklusgesteuertes und zyklusorientiertes Training. Im Teamsport trainiert man zyklusorientiert, weil es nicht um einen einzelnen Athleten geht, sondern um die Gruppe. In Einzelsportarten kann man das Training besser an den Menstruationszyklus anpassen.
«Ich vergleiche es mit einer Uhr, weil im Teamsport verschiedene Faktoren die Leistung beeinflussen können. Wenn nur ein kleines Rädchen nicht stimmt, dann läuft sie nicht mehr rund», erklärte Pauli bei der letzten Frauen-WM gegenüber 20 Minuten. «Der Zyklus der Frau ist genau so ein Rädchen.»
Meriame Terchoun: «Es hat mein Leben auf den Kopf gestellt»
Die Spielerinnen sind begeistert – etwa Meriame Terchoun. Sie fing 2019 nach ihrem dritten Kreuzbandriss innert drei Jahren an, sich intensiv mit ihrem Zyklus zu beschäftigen. Seither hatte sie keine grosse Verletzung mehr. Sie glaubt, dass das zyklusorientierte Training der Grund ist. «Es hat mein Leben auf den Kopf gestellt.»
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