Michelle Künzler macht in Hollywood Karriere als Szenenbildnerin

Publiziert

Filmemacherin in L.A.Von Bergdietikon nach Hollywood: Michelles Leben am Filmset

Michelle Künzler (27) aus dem Aargau hat vor über zwei Jahren ihre Koffer gepackt und ist nach Los Angeles gezogen. Heute gestaltet sie Sets für Filmproduktionen.

Hollywood: Vor über zwei Jahren machte sich Michelle Künzler (27) auf den Weg nach Los Angeles.
Dort machte sie ihren Master an der New York Academy und brachte ihren eigenen Kurzfilm raus.
Michelle feierte noch viele weitere Erfolge, wie etwa die Auszeichnung für den besten Studentenfilm.
1 / 3

Hollywood: Vor über zwei Jahren machte sich Michelle Künzler (27) auf den Weg nach Los Angeles.

privat

Darum gehts

  • Michelle Künzler (27) zog von Bergdietikon nach Los Angeles, um ihre Filmkarriere zu verfolgen.

  • Sie absolvierte ihren Master an der New York Film Academy und gewann Preise für ihren Kurzfilm «Sequoia».

  • Als Production Designerin gestaltet sie Filmsets und arbeitet oft Zwölf-Stunden-Tage.

  • Michelle plant, sich in der Filmindustrie einen Namen zu machen und ist unsicher, ob sie wieder in die Schweiz zurückkehrt.

Aufgewachsen ist Michelle Künzler in Bergdietikon im Aargau. Schon früh bemerkte sie ihre Leidenschaft für die Filmszene und so studierte sie an der Universität Zürich Filmwissenschaften. «Mir war das Studium aber etwas zu theorielastig», meint die 27-Jährige. Auf der Suche nach der Möglichkeit, eigene Erfahrungen zu sammeln, stiess sie auf einen zweimonatigen Filmworkshop in Los Angeles. «Ich musste nicht lange überlegen. Mir war klar, diese Chance muss ich ergreifen. Es waren ja nur zwei Monate», dachte sie.

Master an der New York Academy

2022 zog sie also mit 25 Jahren in die USA. «Natürlich musste ich mich am Anfang erst zurechtfinden, weil ich fast niemanden dort kannte und es dadurch schon einsam werden konnte.» Der Kurs habe ihr aber so gut gefallen, dass sie spontan entschied, auch ihren Master in L.A. zu machen.

In L.A., weit weg von Freunden und Familie, musste sich Michelle erst einmal zurechtfinden.

In L.A., weit weg von Freunden und Familie, musste sich Michelle erst einmal zurechtfinden.

privat

Im Januar 2023, begann Michelle ihr knapp einjähriges Studium an der New York Film Academy in Burbank, wo sie bis heute wohnt. «Aus den anfänglichen zwei Monaten sind jetzt schon über zwei Jahre geworden und ich bereue meine Entscheidung keine Sekunde», so die Schweizerin.

Im Studium habe sie viel Praktisches lernen können: «Das erste Semester war sehr intensiv. Wir mussten viele Filme drehen, Drehbücher schreiben, Regie führen und schneiden.»

Bekam mehrere Auszeichnungen

Ihre Abschlussarbeit, ein Kurzfilm namens «Sequoia» kam so gut an, dass sie sich damit bei verschiedenen Filmfestivals bewerben konnte – mit Erfolg. Neben mehreren Festivalselektionen und Nominierungen gewann sie beim Los Angeles Reel Film Festival 2024 den Preis für den besten Studentenfilm und beim Watersprite Film Festival 2025 den Publikumspreis. «Darauf bin ich wirklich stolz», so die Filmemacherin.

Sie wurde zudem zu den 82. Golden Globe Awards und 30. Critics Choice Awards in Los Angeles eingeladen. Dort sass sie an einem Tisch mit Stars wie Miley Cyrus und Richard Gadd, bekannt aus der Netflix-Miniserie «Baby Reindeer». «Das war ein grosses Highlight für mich. Ich habe noch nie so viele Promis gesehen.»

«Zwölf Stunden Arbeit ist normal»

Nach dem Studium wagte sich die Aargauerin auf einen neuen Weg und entschied, als Production Designerin anzufangen. Dabei gestaltet sie das Filmset, kümmert sich um Requisiten und den Hintergrund. «Das Szenenbild darf nicht nur einfach gut aussehen, es muss vor allem Sinn machen und das Gespielte und die Charaktere unterstützen. Der Zuschauer soll sich in die Welt hineinversetzt fühlen», erklärt uns Michelle.

Michelle durfte auch bei den Golden Globes dabei sein und traf auf Stars wie Miley Cyrus und Richard Gadd.

Michelle durfte auch bei den Golden Globes dabei sein und traf auf Stars wie Miley Cyrus und Richard Gadd.

privat

Bei der Arbeit sei es auch sehr wichtig, schnell Lösungen zu finden. «Wenn etwa eine Requisite fehlt, muss improvisiert werden.» Aber auch bei den Arbeitszeiten ist Flexibilität gefragt: «Meistens muss die Vorbereitung schnell gehen. Dann heisst es von einer Szene zur nächsten hetzen. Zwölf Stunden Arbeitstage sind hier völlig normal.» Auch wenn es anstrengend sei, habe Michelle viel Freude bei der Arbeit. «Ich liebe es, alle paar Tage an einem anderen Set zu sein, die eigene Vision umzusetzen und dabei neue Personen kennenzulernen.»

«Weiss nicht, ob ich in die Schweiz zurückkomme»

Für die Zukunft hat sich die junge Frau viel vorgenommen. Sie möchte noch mindestens einen weiteren Film produzieren und sich einen grossen Namen als Szenenbildnerin machen. «Die Konkurrenz schläft nicht und mein Gebiet ist stark umkämpft. Deshalb möchte ich gern mit Leuten arbeiten, die schon Grosses geleistet haben und bei Filmen für Netflix oder den Warner Brother Studios mitwirken.»

Auf die Frage, ob sie wieder in die Schweiz zurückkommen wird, antwortet Michelle unschlüssig. «Manchmal vermisse ich mein Leben in der Schweiz, meine Freunde und meine Familie», sagt sie. «Aber dann stehe ich wieder an einem Filmset und alles fühlt sich richtig an.»

Wir suchen Auslandsschweizerinnen und Auslandsschweizer!

Hast du auch dein Leben in der Schweiz für einen Job, deinen Lieblingsmenschen oder aus einem anderen Grund aufgegeben und lebst nun im Ausland? Wie kam es dazu und wie geht es dir heute dabei? Melde dich bei uns via Formular.

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt