Herr Irminger, wird die Migros zum ganz normalen Discounter?

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Migros-BossHerr Irminger, wird die Migros zum ganz normalen Discounter?

Die Migros baut weiter um. Am Montagmorgen informierte der orange Riese darüber, inwiefern die Supermärkte angegangen werden. 20 Minuten hat im Anschluss mit CEO Mario Irminger gesprochen.

20min

Migros: Darum gehts

  • Am Montag verkündete Migros, dass die Detailhändlerin rund 2,5 Milliarden Franken in ihre Supermärkte investieren wird.

  • Das Vorhaben: Unter anderem sollen 140 neue Migros-Filialen eröffnet und rund 350 Filialen modernisiert werden.

  • CEO Mario Irminger hat nach der Pressekonferenz in Supermarkt am Zürcher Limmatplatz mit 20 Minuten gesprochen.

Der Migros-Umbau ist im vollen Gang. Um ausführlich darüber zu informieren, hat die Detailhändlerin am Montagmorgen auch die Flagship-Filiale am Zürcher Limmatplatz etwas umgebaut: Zwischen Gemüse- und Brotabteilung hat die Konzernspitze für eine Pressekonferenz eingerichtet. Die zentrale Message: Die Früchte des Umbaus sollen die Kunden ernten.

Präsident der Generaldirektion Mario Irminger, Verwaltungsratspräsidentin Ursula Nold, Supermarkt-VR-Präsident Guido Rast und Supermarkt-CEO Peter Diethelm kündigten an: 1000 Alltagsprodukte sollen auf Tiefpreis-Niveau fallen, 140 neue Supermärkte eröffnet und 350 modernisiert werden und der Rest – 2,5 Milliarden Franken – auch in die Weiterentwicklung der Eigenmarken investiert werden.

Im Anschluss an die PK hat 20 Minuten Mario Irminger einige Fragen gestellt.

Herr Irminger, wird die Migros so zum ganz normalen Discounter?

Nein. Die Migros bleibt mehr als ein Discounter. Unsere Preisstrategie bedeutet einzig, dass wir bei gewissen Produktgruppen das Preisniveau auf dasjenige von Discountern absetzen, um dort den Kunden entgegenzukommen. Die Migros bleibt aber breiter und tiefer im Angebot – und höher in der Qualität. Auch Eigenmarken erhalten mehr Gewicht.

Mario Irminger nahm sich nach der Pressekonferenz kurz Zeit für 20 Minuten (Archivbild).

Mario Irminger nahm sich nach der Pressekonferenz kurz Zeit für 20 Minuten (Archivbild).

Tamedia/Boris Müller

Nun wurden zunächst Preise auf Früchte und Gemüse mit den gelben «Tiefpreis»-Schildern versehen, welche Produkte folgen?

Weiter geht es in den kommenden Wochen mit den Preisen für Fleisch- und Fischprodukten – dann geht es einmal quer durch das Sortiment der Filialen, wo bis nächstes Jahr insgesamt rund 1000 Produkte vergünstigt werden.

Gelb statt orange: Diese Farbe steht bei der Migros künftig für Tiefpreise.

Gelb statt orange: Diese Farbe steht bei der Migros künftig für Tiefpreise.

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Apropos Filialen. Sie sagten, man arbeite an einem neuen Ladenkonzept. Ist die Filiale am Zürcher Limmatplatz, wo wir gerade vor dem Gemüseregal stehen, der Prototyp?

So einfach ist das nicht. Aber man kann schon sagen, dass die Filiale hier ein gutes Beispiel ist für eine grosse moderne Migros. Noch sind wir in der Pilotierung des einheitlichen Ladenauftritts, der nicht mehr durch jede Genossenschaft selbst gestaltet wird.

Wirst du aufgrund günstigerer Preise öfters in der Migros einkaufen?

Gehen wir einen Stock höher. Da war bis vor kurzem eine Melectronics-Filiale, seit letzter Woche nun ein kleiner Media Markt. Welche Brand verschwinden nun als Nächstes?

Der geplante Verkauf von Kosmetik-Marke Mibelle soll im ersten Quartal 2025 kommuniziert werden können, jener von Reiseanbieter Hotelplan tendenziell früher. Im gleichen Zeithorizont sollen auch die Verkäufe von Do it+Garden und Micasa über die Bühne gehen.

Noch einmal zu den Produkten: Gewisse werden günstiger, gewisse verschwinden. Welches werden Sie am meisten vermissen?

(lacht) Nun machen wir erstmal die Produkte günstiger. Über den Rest sprechen wir später.

Die Pressekonferenz fand für einmal in der Migros-Filiale statt.

Die Pressekonferenz fand für einmal in der Migros-Filiale statt.

Migros

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