Hafermilch: Ist die Kuhmilchalternative ungesund?

Du greifst gern zu Haferdrink? Diese Vor- und Nachteile hat die Milchalternative.

Du greifst gern zu Haferdrink? Diese Vor- und Nachteile hat die Milchalternative.

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milchAlternativeWann und warum Hafermilch doch nicht so gesund ist

Haferdrinks sind eine der beliebtesten Alternativen zu Kuhmilch geworden. Eine Biochemikerin erklärt sie für ungesund. Was ist da dran?

Die Aussage einer französischen Biochemikerin im Interview mit der «Welt» sorgt auf Social Media für Aufsehen. Haferdrinks seien nicht gut für den Körper, sagt Jessie Inchauspé, die sich mit dem Blutzuckerspiegel und der Auswirkung der Ernährung auf eben diesen beschäftigt. Hierfür überwacht sie selbst ihren eigenen Blutzuckerspiegel mithilfe eines Glukosemessgeräts und postet die Ergebnisse auf ihrem Instagram-Kanal.

«Hafermilch ist nicht gut für den Körper»

Genauer erklärt sie: «Hafer ist ein Getreide, Hafermilch wird aus Haferkörnern hergestellt und enthält eine Menge Glukose.» Im Vergleich zu anderen Produkten wie Kuhmilch erzeuge Hafermilch bei den meisten Menschen einen grossen Glukosespike. «Hafermilch ist deshalb nicht gut für den Körper.» Besonders unter einer Bedingung: «Vor allem morgens sollte man Hafermilch nicht auf leeren Magen trinken.»

Kuhmilch oder Mandelmilch seien morgens besser. Fans von Haferdrinks sollten sie einfach nach dem Zmorge trinken, schreibt die Expertin auf Instagram. Wer nach dem Konsum einen Spaziergang mache, könne auch so die Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel reduzieren. 

Welche Milch oder Milchalternative magst du am liebsten?

«Aussage kann ich nachvollziehen»

Die Zürcher Ernährungsberaterin und Naturheilpraktikerin Christine Lakits sagt: «Die Aussage kann ich nachvollziehen. Jedoch ist Kuhmilch aus anderen Gründen auch nicht das Beste auf leeren Magen.» Das gelte zum Beispiel für Menschen mit Laktoseintoleranz. «Ausserdem enthält Kuhmilch auch relativ viel Milchzucker und Milchfett.» 

Nebst Haferdrink gibt es noch zahlreiche andere Milchalternativen wie aus Soja, Reis, Mandeln oder Erbsen.

Nebst Haferdrink gibt es noch zahlreiche andere Milchalternativen wie aus Soja, Reis, Mandeln oder Erbsen.

20min/Marvin Ancian

Sowohl Kuhmilch als auch Haferdrinks enthalten Zucker. Lakits sagt: «Durch den hohen Kaloriengehalt können Milch oder Milchersatz für Menschen mit Gewichtsproblemen nicht geeignet sein.» Es komme aber darauf an, wie viel die Person davon konsumiert und was sie den Rest des Tages noch zu sich nimmt.

Wie nachhaltig ist Haferdrink?

Für Menschen mit Zöliakie ein No-go

Haferdrinks sind laktosefrei und darum für Menschen mit Intoleranzen geeignet. «Doch Hafer kann mit Gluten kontaminiert sein und ist darum für Personen mit einer Unverträglichkeit auf Gluten oder mit Zöliakie nicht geeignet», so die Expertin. 

Allerdings enthält Hafermilch Vitamine und Mineralien, die sie laut der Ernährungsberaterin zu einer guten Alternative zu Kuhmilch machen. «Der Hafer als Getreide enthält viele Ballaststoffe, Vitamine sowie Eisen und hat einen positiven Effekt auf den Cholesterinspiegel.» Diese Nährstoffe können in der Verarbeitung aber teils verloren gehen.

Barista-Alternativen sind weniger gesund

«Ich würde beim Kauf einer Hafermilch auf die Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe achten», sagt Lakits. Oft seien viel zusätzlicher Zucker, Öl oder Salz beigemischt. «Was wiederum nicht gesund ist.»

Barista-Milchalternativen haben häufig Öl beigemischt, damit sie sich besser aufschäumen lassen und dickflüssiger sind.

Barista-Milchalternativen haben häufig Öl beigemischt, damit sie sich besser aufschäumen lassen und dickflüssiger sind.

Pexels/Blue Arauz

Sie erklärt, dass vor allem die einfach schäumenden Barista-Variante von Hafermilch oft viel Sonnenblumen- oder Rapsöl enthält – nicht gerade das gesündeste Fett. «Wie bei den meisten Dingen macht aber die Dosis das Gift und zu viel vom Gleichen ist nicht zu empfehlen.» Sie rät, Milchalternativen abzuwechseln. Mandeldrinks seien zum Beispiel eine gute Alternative. 

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