MilchstrasseSchweizer Forscher entdecken gewaltiges Schwarzes Loch
In der Milchstrasse gibt es zahlreiche Schwarze Löcher. Forscher haben nun ein besonders beeindruckendes Exemplar entdeckt – und das ganz in unserer Nähe.
Darum gehts
Forscher haben ein gewaltiges Schwarzes Loch entdeckt.
Das Schwarze Loch befindet sich in der Milchstrasse.
Schwarze Löcher sind Objekte mit einer so starken Schwerkraft, dass nicht einmal Licht aus ihnen entkommen kann.
Das Herumtaumeln eines Sterns hat Forscher, darunter Astronomen der Universität Genf (UNIGE), auf ein besonders gewaltiges Schwarzes Loch in der Milchstrasse aufmerksam gemacht. Es handle sich um das bisher massereichste bekannte stellare Schwarze Loch in unserer Galaxie, teilte die Europäische Südsternwarte (Eso) mit Sitz in Garching bei München am Dienstag mit.
33-fache Masse unserer Sonne
Der «Gaia BH3» genannte Gigant hat demnach die etwa 33-fache Masse unserer Sonne. Bisher gefundene stellare Schwarze Löcher in der Milchstrasse messen im Schnitt nur das Zehnfache der Sonnenmasse, das zuvor grösste bekannte – «Cygnus X-1» – etwa 21 Sonnenmassen. Stellare Schwarze Löcher entstehen aus Sternen. Die Analysen zur neuen Entdeckung wurden im Fachjournal «Astronomy & Astrophysics» veröffentlicht.
«Diese Art von Entdeckung macht man nur einmal in seinem Forscherleben»
«Niemand hat damit gerechnet, ein massereiches Schwarzes Loch zu finden, das in der Nähe lauert und bisher unentdeckt geblieben ist», zitiert die Eso den Astronomen Pasquale Panuzzo vom Observatoire de Paris. «Diese Art von Entdeckung macht man nur einmal in seinem Forscherleben.»
Der Erde ist das Schwarze Loch mit einer Entfernung von «nur» 2000 Lichtjahren der Eso zufolge extrem nah. Ein Lichtjahr bezeichnet die Entfernung, die Licht in einem Jahr zurücklegt – eine Strecke von 9,46 Billionen Kilometer.
So entstehen Schwarze Löcher
Die Entdeckung machten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, als sie Beobachtungen der europäischen Sonde «Gaia» für eine Datenfreigabe überprüften. Der Begleitstern des Schwarzen Lochs wird von seinem massigen Kompagnon in eine Art Taumelbewegung versetzt – und die fiel auf. Die «Gaia»-Mission der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) soll Positionen, Bewegungen, Entfernungen und Helligkeiten von fast zwei Milliarden Himmelskörpern erfassen.
Schwarze Löcher sind Objekte mit einer so starken Schwerkraft, dass nicht einmal Licht aus ihnen entkommen kann. Sie entstehen, wenn grosse Sterne mit der vielfachen Masse unserer Sonne am Ende ihrer Existenz als Supernova explodieren und der übrig gebliebene Sternenrest kollabiert.
Abgesehen von den stellaren Schwarzen Löchern gibt es supermassereiche Schwarze Löcher, die in den Zentren der meisten Galaxien vermutet werden. Diese Schwarzen Löcher können die milliardenfache Masse unserer Sonne besitzen. Das massereichste in unserer Galaxie ist «Sagittarius A*» im Zentrum der Milchstrasse, das etwa vier Millionen Mal so viel Masse wie die Sonne hat.
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