Vom Bitcoin-Hasser zum grossen Fan: Trumps wundersame Krypto-Wandlung

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MillionensegenVom Bitcoin-Hasser zum grossen Fan: Trumps wundersame Krypto-Wandlung

Vor fünf Jahren verfluchte Trump Bitcoin noch. Heute nimmt er mit Kryptowährungen Millionen ein.

Der Ex-US-Präsident hat sich vom Krypto-Hasser zum Bitcoin-Fan entwickelt.
Das hat wohl auch damit zu tun, dass er mittlerweile Millionen von Wahlkampfspenden in Kryptowährungen erhält.
Auch der Verkauf von NFTs, die wie Bitcoin auf der Blockchain-Technologie basieren, spülte Trump Millionen in die Wahlkampfkasse.
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Der Ex-US-Präsident hat sich vom Krypto-Hasser zum Bitcoin-Fan entwickelt.

IMAGO/MediaPunch

Trump und Bitcoin: Darum gehts

  • Ex-US-Präsident Donald Trump hat sich lange nur negativ zu Bitcoin und Kryptowährungen geäussert.

  • Nun akzeptiert er selbst Krypto-Spenden und stellt sich demonstrativ hinter die Branche.

  • Bitcoin schnellte nach dem gescheiterten Attentat auf den US-Präsidenten wohl auch darum nach oben.

Lange hatte sich Donald Trump kaum zu Bitcoin geäussert, nun feiert die Kryptobranche den Ex-US-Präsidenten: Nach dem gescheiterten Attentat schnellte der Kurs der grössten Kryptowährung der Welt nach oben. Aber warum? So hat sich Trumps Haltung gegenüber Bitcoin verändert.

Trump-Attentat boostet Bitcoin

Bitcoin hat auf den gescheiterten Anschlag auf Donald Trump mit einem Plus von rund zehn Prozent reagiert. Der Kurs der grössten Kryptowährung der Welt erreichte die Marke von fast 65'000 US-Dollar (rund 58'234 Franken) und den höchsten Stand seit zwei Wochen.

Bitcoin schnellt nach dem gescheiterten Attentat auf den Ex-US-Präsidenten Donald Trump nach oben.

Bitcoin schnellt nach dem gescheiterten Attentat auf den Ex-US-Präsidenten Donald Trump nach oben.

Screenshot/Binance

Juli 2019: Trump disst Bitcoin auf Twitter

«Ich bin kein Fan von Bitcoin und anderen Kryptowährungen», twitterte Trump im Juli 2019. Sie seien kein Geld und ihr Wert sei hoch volatil und aus der Luft gegriffen. Zudem vereinfachten unregulierte Kryptoanlagen rechtswidriges Verhalten wie zum Beispiel den Drogenhandel.

In den USA gebe es mit dem US-Dollar nur eine wahre Währung und auf die könne man sich verlassen, twitterte Trump vor fast genau fünf Jahren.

Juni 2021: Trump nennt Bitcoin einen Betrug

«Bitcoin scheint ein Betrug zu sein», doppelte Trump im Juni 2021 nach. Er möge die Währung nicht, weil sie eine Konkurrenz zum US-Dollar sei. Wer in Bitcoin investiere, schade dem US-Dollar, sagte Trump zu Fox.

Donald Trump am 15. Juli in Milwaukee, zwei Tage nach dem gescheiterten Attentat mit einem Pflaster am Ohr.

Donald Trump am 15. Juli in Milwaukee, zwei Tage nach dem gescheiterten Attentat mit einem Pflaster am Ohr.

IMAGO/ZUMA Press Wire

August 2021: Trump fordert Regulierung von Bitcoin

In einem erneuten Interview mit «Fox Business» legte Trump im August noch einen drauf: Viele Kryptowährungen seien wohl Fake (unecht, ein Schwindel) und könnten «eine Katastrophe heraufbeschwören». «Ich denke nicht, dass wir alle Bitcoins der Welt da draussen haben sollten. Ich denke, man sollte sie sehr, sehr stark regulieren», so Trump damals.

Dezember 2021: Melania Trump verkauft NFTs

Im Dezember 2021 kündigte Trumps Ehefrau Melania an, neu Non-Fungible-Tokens (NFTs) zu verkaufen. Sie setzt dafür auf die Blockchain-Technologie, auf der auch die Kryptowährung Bitcoin basiert.

Dezember 2022: Trump macht viel Geld mit NFTs

Ende 2022 lancierte auch Trump seine eigene NFT-Kollektion, die noch am gleichen Tag ausverkauft war. Mit dieser verdient der Ex-Präsident gemäss CNBC 100'000 bis eine Million US-Dollar. Nicht mitgerechnet ist dabei der Gewinn aus dem Verkauf der Mugshot-NFTs, die Trump nach seiner Festnahme im August 2023 lanciert hat.

Februar 2024: Trump verkauft Schuhe gegen Bitcoin

Bitcoin halte er zwar nicht, sagte Trump im März gegenüber CNBC, er kenne aber viele, «die das nutzen». Rund einen Monat davor hatte er seine goldenen Sneakers lanciert, dann zeigte er sich im Interview überrascht darüber, wie viele seiner Anhängerinnen und Anhänger die Schuhe mit Bitcoin kauften: «Mir ist aufgefallen, dass sie viele mit dieser neuen Währung bezahlen ...»

Trump verkaufte im Februar goldene Schuhe, viele bezahlten mit Bitcoin.

Tizian Fürer

Mai 2024: Trump stellt sich hinter Kryptobranche

Am 25. Mai schrieb Trump auf seiner Truth-Social-Plattform plötzlich, dass er gegenüber der Kryptobranche sehr positiv und offen eingestellt sei. Sie blühe auf und die USA müssten die Führungsrolle übernehmen.

«Der korrupte Joe Biden, der schlechteste Präsident in der Geschichte unseres Landes, will, dass Kryptowährungen einen langsamen und schmerzhaften Tod sterben. Mit mir wird das nicht passieren», so Trump.

Juni 2024: Trump akzeptiert Millionen in Krypto

Im Mai verkündete Trump, dass er für seine Präsidentschaftskandidatur neu auch Kryptowährungen akzeptiere. Bis Ende Juni sammelte er so laut «Wall Street Journal» drei Millionen US-Dollar, vor allem in Bitcoin und Ethereum. Auch die Meme-Währung Dogecoin nahm Trump dankend an, wobei er alle Kryptos schnell wieder zurück in US-Dollar tauschte.

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