Fünf Opfer planen Klage gegen Nachlass von Mohamed Al-Fayed

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MissbrauchsvorwürfeFünf mutmassliche Opfer planen Klage gegen Mohamed Al-Fayed

Gegen den früheren Besitzer des Londoner Luxuskaufhauses Harrods, Mohamed Al-Fayed, sind zahlreiche Missbrauchsvorwürfe erhoben worden.

Die Vorwürfe der Vergewaltigung und anderer sexualisierter Gewalt gegen ihn haben im vergangenen Jahr massiv zugenommen: Mohamed Al-Fayed. (Archivbild)
Nun wollen fünf mutmassliche Opfer Klage gegen dessen Nachlassverwaltung einreichen.
Die Frauen haben als Kindermädchen und private Flugbegleiterinnen für Al-Fayed gearbeitet.
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Die Vorwürfe der Vergewaltigung und anderer sexualisierter Gewalt gegen ihn haben im vergangenen Jahr massiv zugenommen: Mohamed Al-Fayed. (Archivbild)

AFP/Shaun Curry

Darum gehts

  • Gegen den früheren Besitzer des Londoner Luxuskaufhauses Harrods, Mohamed Al-Fayed, sind zahlreiche Missbrauchsvorwürfe erhoben worden.

  • Fünf mutmassliche Opfer wollen nun Klage gegen dessen Nachlassverwaltung einreichen.

  • In einem ersten Schritt wurde ein Verfahren wegen mutmasslicher Körperverletzung eingeleitet.

Im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den einstigen Besitzer des Londoner Luxuskaufhauses Harrods, Mohamed Al-Fayed, wollen fünf mutmassliche Opfer Klage gegen dessen Nachlassverwaltung einreichen. Die Anwaltskanzlei Leigh Day teilte am Montag mit, sie habe den ersten Schritt in einem Verfahren wegen mutmasslicher Körperverletzung eingeleitet. Das Schreiben sei im Namen von fünf Frauen verschickt worden, die als Kindermädchen und private Flugbegleiterinnen für Al-Fayed tätig gewesen seien.

Die neuen Vorwürfe stammen den Anwälten zufolge von Frauen, die zwischen 1995 und 2012 bei Al-Fayeds privater Fluggesellschaft Fayair oder in den Unternehmen seiner Familie ausserhalb von Harrods beschäftigt waren. Die fünf Frauen seien «schwerem sexuellem Missbrauch, Belästigung und Misshandlung» ausgesetzt gewesen, sagte Anwalt Richard Meeran. Einige von ihnen wurden demnach «beschimpft und bedroht», als sie versucht hätten, die Vorfälle zur Sprache zu bringen.

Vorwürfe gegen Al-Fayed massiv zugenommen

Die Anwälte wollen nach eigenen Angaben zivilrechtliche Schadensersatzansprüche für ihre Mandantinnen erreichen. Zudem bestehen sie auf einer unabhängigen öffentlichen Untersuchung. Sie wollen damit Al-Fayeds Nachlassverwalter «rechtlich für den weit verbreiteten Missbrauch zur Rechenschaft» ziehen, den der damalige Harrods-Eigentümer an jenen begangen habe, «die möglicherweise nie mit dem berühmten Kaufhaus zu tun hatten».

Die Vorwürfe der Vergewaltigung und anderer sexualisierter Gewalt gegen Al-Fayed hatten seit September vergangenen Jahres massiv zugenommen. Der Sender BBC hatte zuvor eine Dokumentation mit dem Titel «Al Fayed: Predator at Harrods» («Al-Fayed: Das Raubtier bei Harrods») ausgestrahlt, woraufhin sich immer mehr mutmassliche Opfer meldeten, die meisten von ihnen frühere Beschäftigte bei Harrods.

250 Personen wollen aussergerichtliche Vereinbarung

Bei der Interessenvereinigung Justice for Harrods Survivors (Gerechtigkeit für Harrods-Überlebende) gingen mehr als 400 Meldungen ein. Sie beziehen sich hauptsächlich auf Harrods, aber auch auf mutmassliche Fälle von sexuellem Missbrauch beim Fussballklub FC Fulham und dem Hotel Ritz in Paris, die ebenfalls dem ägyptischen Milliardär gehörten. Das Kaufhaus Harrods teilte seinerseits mit, von 250 Menschen kontaktiert worden zu sein, die über eine aussergerichtliche Vereinbarung verhandeln wollten.

Mohamed Al-Fayed war der Vater von Dodi Al-Fayed, der 1997 gemeinsam mit Prinzessin Diana, der geschiedenen Frau des damaligen britischen Thronfolgers Prinz Charles, bei einem Autounfall in Paris ums Leben gekommen war. (chk)

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