ModeWie der Dackel zum Liebling der Rechtsextremen wurde
Die neue Generation von Anhängern der rechten Szene erkennt man nicht mehr an Springerstiefeln oder Bomberjacken. Polohemden, Sneaker und der Dackel werden zu neuen Modetrends.
Darum gehts
Laut der «Süddeutschen Zeitung» zeigt sich ein Wandel in der Mode der rechten Szene.
Anhänger der Rechten kleiden sich immer mehr wie «die Mitte der Gesellschaft», meist jedoch mit subtilen Symbolen, die auf die Gesinnung hinweisen.
Aufgrund einer Dackel-Krawatte im Deutschen Bundestag wurde auch die Hunderasse in der Szene zunehmend beliebter.
Früher erkannte man Rechtsextreme an einem kahlen Schädel, Springerstiefeln und Bomberjacke. Heute tragen immer mehr von ihnen «Normcore». Ein Kleidungsstil, der unauffällig ist, denn er wird von einem grossen Teil der Bevölkerung getragen. Dazu gehören etwa Polohemden, T-Shirts oder Sneakers.
Damit die Rechten untereinander trotzdem erkennbar sind, tragen viele von ihnen Mode mit einem unauffälligen Symbol. Zum Beispiel von der Marke «Peripetie». Sie zeigt einen Phönix. «Das Wirtschaftswunder Deutschland, das wie der Flammenvogel aus der Asche aufersteht, darauf wird angespielt», schreibt die «Süddeutsche Zeitung» dazu.
Normcore-Mode
Die Normcore-Mode werde hauptsächlich von Anhängern aus der Gen Z getragen, sagt Elke Gaugele, die zusammen mit Sarah Held zu jenem Thema an der Akademie der Bildenden Künste in Wien studiert.
Den Ursprung sieht Gaugele bei der «Unite the Right Rally», die im August 2017 in Charlottesville, Virginia, stattfand. Um während Protesten gegen das Niederreissen einer Konföderierten-Statue unauffällig zu bleiben, rief der Leiter eines Neonazi-Portals zu einer uniformen Kleiderordnung auf. Man solle sich kleiden wie «die Mitte der Gesellschaft».
Der Dackel
Grosse Bedeutung in den vergangenen Jahren hat auch der Dackel bekommen. Aufwind bekommen hat das Tier als Symbol der Rechten im Jahr 2017. Damals zog Alexander Gauland in den Bundestag ein und kündigte an, die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel «jagen» zu wollen. Bei seiner Ansprache trug er eine Krawatte mit Dackel-Motiv.
Nach aussen hin soll mit dem Dackel eine «ästhetische Distanzierung von gewaltbereiten, rechtsextremen Gruppen» erfolgen, schreibt die «Süddeutsche Zeitung». Der neuen Rechten sei dies gelungen und sie werde als nicht so «arg gefährlich» wahrgenommen, meint Sarah Held, Forscherin an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Sie warnt: «Deren Mindset hat sich aber nicht geändert.»
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