ÜbersichtMultimillionen-Deals – so geht es mit den CS-Sponsorings im Sport weiter
Die Krise bei der Credit Suisse lässt auch den Schweizer Sport nicht kalt. Speziell im Fussball war die Grossbank seit Jahren als Gross-Sponsorin aktiv.
Darum gehts
Die Credit Suisse spielt seit vielen Jahren eine zentrale Rolle im Schweizer Sport.
Gerade im Fussball investierte die Bank viel Geld in den Schweizer Verband und Liga.
Die CS unterstützte auch die Sporthilfe sowie Akteure und Events anderer Sportarten wie Tennis, Golf, Reiten.
Schweizer Nati
Die Zusammenarbeit zwischen dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) und der Credit Suisse ist eine Erfolgsgeschichte. Seit 1993 engagierte sich die CS als Hauptpartnerin – und knüpfte das Sponsoring an die Bedingung, dass die Hälfte in den Nachwuchs investiert wird. Die A-Nati der Männer qualifizierte sich seither vier Mal für eine EM und fünf Mal für eine WM. Auch die Frauen-Teams unterstützt die CS und bezahlte seit vergangenem Jahr für die A-Nati die gleichen Erfolgsprämien wie bei den Männern. Der Verband erhält jährlich mehrere Millionen Franken von der CS.
«Wir haben bestehende Verträge bis zum 30. Juni 2024 mit der Credit Suisse. Unsere Ansprechpersonen haben uns am Montag zugesichert, dass sie diese Verträge sicher bis zum Ende erfüllen werden», sagt SFV-Medienchef Adrian Arnold. Das sei eine sehr gute Neuigkeit für den Fussball und den ganzen Schweizer Sport. «Wir wünschen uns, dass wir diese erfolgreiche Partnerschaft weiterführen können – auch über die bisher vereinbarte Zeit hinaus, in welcher Form auch immer», so Arnold. Man habe auch von der Credit Suisse Signale erhalten, dass Interesse vorhanden ist, die Partnerschaft weiterzuführen. «Stand heute gehen wir nicht davon aus, dass wir einen neuen Partner brauchen.»
Super League
Seit der Saison 2021/2022 heisst die höchste Schweizer Fussballliga Credit Suisse Super League – und dass bis 2025 für rund acht Millionen pro Saison gemäss Medienberichten. Ringier Sports ist die Vertragspartnerin der Liga im Bereich der Vermarktungsrechte und lässt auf Anfrage von 20 Minuten verlauten, dass man aktuell von einer Fortführung der Partnerschaft ausgehe. «Wir stehen mit der Credit Suisse hierzu in Kontakt», so Johanna Walser von Ringier Sports.
Das sagt die Credit Suisse
Auf Anfrage von 20 Minuten bestätigt die Credit Suisse am Montag, bei den Sponsoringdeals seien zum aktuellen Zeitpunkt keine Änderungen oder gar Beendigungen vorgesehen: «Wir werden unsere entsprechenden Engagements vorderhand unverändert weiterführen», heisst es seitens der Grossbank.
Zürcher Stadionprojekt
Auf dem Hardturmareal soll in einigen Jahren das neue Zürcher Fussballstadion eröffnet werden. Die CS ist Partnerin des Projekts und hat die Namensrechte für das Stadion inne. «Es gibt momentan keinen Grund, anzunehmen, dass die bestehenden Verträge nicht eingehalten werden können», erklärt Markus Spillmann vom Projekt Ensemble gegenüber 20 Minuten. Wie eine konkrete Nachfolgelösung aussehen könnte, sei noch zu früh, um zu beurteilen. Ob das künftige Stadion trotz der UBS-Übernahme «Credit Suisse Arena» heissen wird, ist unklar.
Frauen-EM-Kandidatur
Am 4. April kommt raus, ob die Schweiz den Zuschlag für die Frauen-EM 2025 erhalten wird. Die Schweizer Kandidatur wird von der CS als Haupt-Partnerin unterstützt und rechnet sich bei der Turnier-Vergabe gute Chancen aus. Beeinträchtigen die negativen Berichte über die CS die Chancen für das Schweizer Bewerbungsdossier? Beim SFV meint man: «Wir haben vertragliche Verpflichtungen bis und mit Ende der Kandidatur. Wie es nach der Vergabe weitergeht, muss dann neu ausgehandelt werden», sagt Adrian Arnold. Er erhoffe sich, dass sich auch dieses neue Banken-Konstrukt für den Frauenfussball engagieren werde.
Engagements neben Fussball
Mehrere Millionen Franken pro Jahr soll einer der wichtigsten Markenbotschafter der Credit Suisse auch nach seinem Karriereende verdienen: Roger Federer. Beim von Tennis-Superstar initiierten Laver Cup agiert die CS ebenfalls als Sponsorin.
Bei der Schweizer Sporthilfe unterstützt die CS als «Platin Partner», Schweizer Athletinnen und Athleten in Randsportarten indem sie finanziell unter die Arme greift. Auf Anfrage von 20 Minuten will sich die Sporthilfe nicht zur CS-Krise äussern. Der ebenfalls von der CS unterstützte Pferdesportevent White Turf in St. Moritz sagt, man sei im Austausch mit der Bank, die ihr Engagement unverändert fortführen werde.
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