St. GallenMumie Schepenese ist eine Frau
Die Frage um das Geschlecht der Mumie Schepenese ist geklärt. Computertomographie-Bilder haben aber noch Weiteres hervorgebracht: Im Brustbereich der Mumie steckt ein Pflock.

Frank Rühli mit Frau Schepenese. (Bild: mvl)
Seit 164 Jahren ist die Mumie Schepenese im Besitz der Stiftsbibliothek St. Gallen und erst jetzt ist es definitiv: «Schepenese ist eine Frau», sagt Frank Rühli vom Swiss Mummy Project der Universität Zürich. Er präsentierte gestern im Historischen und Völkerkundemuseum die ersten Ergebnisse der Computertomographie (CT). «Da die Geschlechtsorgane der Mumie nicht mehr zu erkennen sind, waren wir lange im Ungewissen», sagt Rühli. Erst die CT-Bilder hätten Gewissheit gebracht.
Die Bilder geben aber gleich ein neues Rätsel auf: «In der Nähe des Brustbeins haben wir einen Pflock gefunden, vermutlich aus Holz», sagt Rühli. Wie und weshalb dieser dorthin gekommen ist, muss nun geklärt werden. «Ich schliesse aber aus, dass er die Todesursache war», so Rühli.
Gemeinsam mit seinem Team wird er die CT-Bilder noch weiter analysieren. Die Ergebnisse sollen demnächst in der Ägyptenausstellung im Historischen und Völkerkundemuseum präsentiert werden. «Dann kann man bei uns die Mumie auch mal von innen betrachten», sagt Museumsleiter Daniel Studer.