GOAT Radio: Leila Ladari spricht über Musik, die sie geprägt hat

Dein erstes, selbst gekauftes Album?

Bei selbst gekauft bin ich nicht sicher, aber das erste Album, das ich rauf und runter gehört habe, war sicher Pink: «Missundaztood». Ich kenne es in- und auswendig und ich hab mich damals, mit etwa elf, so sehr mit ihr identifiziert. Ich dachte wirklich, ich bin diese Person.

Musik, die dich an deine Kindheit erinnert?

Spice Girls. Ich habe damals so Bildchen und Poster gesammelt und sie mit meinen Freundinnen nachgemacht. Ich weiss noch, dass ich am liebsten die Rothaarige oder die Blonde gewesen wäre, aber weil ich weder noch, dafür aber sportlich war, musste ich immer «Sporty Spice» spielen – Dabeisein ist alles.

Ein Album, das in deinem Leben besonders wichtig war?

Definitiv Pink, weil sie auf dem Album – siehe oben – auch über Scheidungen und Familiendrama spricht. Ich hatte damals noch nicht verstanden, dass das bei anderen ja auch passiert. Und die Songs, in denen sie davon spricht, eine Aussenseiterin zu sein, haben mich geprägt, weil ich wild und laut war und immer dachte, ich sei zu wild und zu laut und sollte doch feiner und lieber sein. Ich hab mich von diesem Album so verstanden gefühlt…

Der Soundtrack deiner ersten Verliebtheit?

Mein erster Heartbreak hat etwa zehn Jahre lang gedauert! Es war so ein Hin und Her und ich traute mich nicht, ihm etwas zu sagen – ach, es war eine Katastrophe. Aber ich weiss noch ganz genau, welches Lied ich auf und ab gehört habe: «Chasing Cars» von Snow Patrol, das ich bei «Grey’s Anatomy» zum ersten Mal gehört hab. Ultra-dramatisch. (lacht)

Einen grossen Glücksmoment, den du mit einem Song verbindest?

Ich hab eine mega tiefgründige Frauenfreundschaft mit meinen zwei besten Freundinnen. Ich glaube, sie sind meine Liebe des Lebens, weil ich sie seit meiner Kindheit habe – Scheidung meiner Eltern, Heartbreaks, im Ausland leben: Die Freundschaft war so ein Anker, immer. Der Song «Keini Träne meh» von Gölä erinnert mich an sie; dass man sich niemals alleine fühlt, egal, was passiert im Leben.

Gibt es Musik, die verändert hat, wie du über die Welt denkst?

Eminem: Die tiefgründige, brutale Ehrlichkeit und wie er Geschichten von sich selbst erzählt; das Negative genauso wie das Positive, und das Ganze verpackt in eine spezielle Kunstform – ich würde es fast Poesie nennen. Das hat mich extrem geprägt und inspiriert.

Musik, die dich an einen Ort oder eine Reise erinnert?

Mit 15 habe ich ein Jahr lang einen Austausch in einer Highschool in Florida gemacht und bei meiner Gastfamilie lief immer Country-Musik im Truck. Am Anfang hab ich das gar nicht mega gefeiert, aber unterdessen ist Country eines meiner Lieblingsgenres. Ich glaube, damals wurde Carrie Underwood mit Songs wie «Jesus, Take The Wheel» gross – ich höre bis heute Musik von ihr.

In welcher musikalischen Ära hättest du gerne gelebt?

Ich glaube, ich bin jetzt in der richtigen Ära, weil ich alles Neue voll missen würde. Ich liebe auch diese neuen Mischungen von Genres, die es heute gibt. Wenn, dann würde ich vorwärtsgehen wollen, um zu sehen, was noch passiert.

Was singst du beim Karaoke?

Ich finde alles, was sehr überdramatisch ist, mega geil, und wenn ich es schon auswendig kann, wärs natürlich perfekt. Bei einem Tic-Tac-Toe-Lied wie «Ich find dich Scheisse» wär ich voll dabei.

Ein Lied, das du lieber nur unter der Dusche singst?

Was auch immer ich im Moment viel höre. Oder «Wind Of Change». Ich glaube, das hat sich krankhaft in mein Hirn eingebrannt, als wir es in der Schule lernen mussten. Ich fang in den komischsten Moment an, es zu pfeifen oder zu singen, obwohl es für mich gar kein spezielles Lied ist.

Ein Song, der dich garantiert zum Tanzen bringt?

(singt) «To the window / To the wall»… «Get Low» von Lil Jon.

Musik, die dich motiviert?

Früher hatte ich immer eine Playlist mit Songs, die mich motivieren. Heute scheine ich keine Motivation in meinem Leben zu brauchen. (lacht) Aber vielleicht «Stronger» oder «Power»; wahrscheinlich etwas von Kanye West.

Ein Song, der dir immer wieder Gänsehaut gibt?

Das sind so Country-Liebeslieder, zum Beispiel von Blake Shelton und Gwen Stefani: «Happy Anywhere». Da bin ich hin und weg.

Musik, zu der du gut Wut rauslassen kannst?

Definitiv Pink, zum Beispiel «Just Like A Pill». Oder: Die Toten Hosen. Oder Rammstein – das darf man ja nicht sagen.

Musik, die dir beim Entspannen hilft?

Ich glaube, da höre ich eher Podcasts. Ludovico Einaudi hab ich zwar auch schon zum Entspannen gehört. Aber ich muss wirklich angespannt-as-fuck sein, dass ich so eine extreme Entspannung brauche.

Eine Musikerin oder ein Musiker – tot oder lebendig – mit dem du gerne mal einen Tag verbringen würdest?

Mit Eminem würde ich gerne ein bisschen hängen und abchillen.