Musk-Departement: Doge-Angestellte lassen Behörden bluten – und kassieren selbst

Es klingt wie ein schlechter Scherz: Einige Mitarbeiter von Elon Musks sogenanntem «Department of Government Efficiency» (Doge) erhalten grosszügige, steuerfinanzierte Saläre von genau den Bundesbehörden, die sie drastisch abbauen, umstrukturieren und teils komplett einstampfen wollen.

So verdient Jeremy Lewin, ein Doge-Mitarbeiter, der etwa mit der Zerschlagung der US-Entwicklungshilfeagentur USAID beauftragt ist, nach Informationen von «Wired» jährlich etwas mehr als 167'000 Dollar. Lewin ist innerhalb der General Services Administration (GSA) dem Büro des Administrators zugewiesen. Das GSA ist eine unabhängige Behörde der Bundesregierung der Vereinigten Staaten zur Unterstützung und Verwaltung der verschiedenen Bundesbehörden.

Kyle Schutt, ein Softwareingenieur, bezieht laut GSA-Angaben ein Gehalt von 195'200 Dollar. Dies ist der Höchstbetrag, den ein «General Schedule»-Bundesangestellter einschliesslich Boni pro Jahr verdienen kann. «Unter keinen Umständen kann ein höheres Gehalt angeboten werden», heisst es auf der GSA-Website.

Als Elon Musk im November begann, Personal für Doge zu rekrutieren, beschrieb er die Arbeit als «mühsam» und betonte, dass «die Vergütung null» sei. Seit Trumps Amtsantritt im Januar hat Doge innerhalb der GSA aggressive Entlassungen überwacht.

Obwohl Musk Doge als «maximal transparent» beschreibt, wurden weder die Ausgaben noch die Gehaltsspannen der Mitarbeiter öffentlich zugänglich gemacht. Laut einem aktuellen Bericht von ProPublica belief sich das Doge-Budget bis zum 20. Februar auf rund 40 Millionen Dollar. Das Weisse Haus gibt zu den Gehältern der Doge-Mitarbeiter oder zur Zuweisung des Budgets für deren Bezahlung keine Auskunft.

Einige Doge-Teammitglieder, darunter auch Musk, sind als «Special Government Employees» (SGE) klassifiziert – eine beratende Rolle, die auf eine Arbeitsperiode von maximal 130 Tagen beschränkt ist. Diese Positionen können bezahlt oder unbezahlt sein. Diese Art von Angestellten unterliegt nicht denselben Regeln wie reguläre Bundesbedienstete – sie dürfen weiterhin externe Gehälter beziehen und müssen in einigen Fällen Interessenkonflikte nicht offenlegen.

Andere prominente Doge-Mitarbeiter scheinen unbezahlte Freiwillige zu sein, wobei derzeit unklar ist, ob sie anderweitig innerhalb der Regierung vergütet werden. In einem Interview mit Fox News behauptete Musk letzten Monat: «Die Softwareingenieure bei Doge könnten Millionen von Dollar pro Jahr verdienen, arbeiten stattdessen aber als Bundesangestellte für einen Bruchteil davon.» In Silicon Valley liegt das durchschnittliche Jahresgehalt eines Softwareingenieurs laut «Glassdoor» bei rund 184'000 Dollar.

Doge-Chef Elon Musk ist der reichste Mensch der Welt, mit einem geschätzten Nettovermögen von über 350 Milliarden Dollar. Obwohl Musk für seine Arbeit bei Doge kein Gehalt bezieht, profitieren seine Unternehmen häufig von staatlicher Unterstützung. Die «Washington Post» berichtete kürzlich, dass seine Firmen in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als 38 Milliarden Dollar an staatlichen Fördergeldern erhielten.