My Lovestory«Die Liebe meines Lebens ist 17 Jahre jünger als ich»
Gorana (43) und Stefan (26) sind seit sechs Jahren ein Paar und haben schon viel erlebt. Der grosse Altersunterschied war nie ein Thema.
Darum gehts
Vor sechs Jahren lernten sich Gorana (43) und Stefan (26) kennen.
Zuerst hatten sie eine Zeit lang unverfänglichen Kontakt, danach verliebten sie sich.
Der grosse Altersunterschied interessiert weder die beiden noch deren Familien.
Nachdem Stefan mit der Beziehung auch drei Kinder in seinem Leben begrüsst, bekommt das Paar knapp zwei Jahre später ihr erstes gemeinsames Kind.
Nach vielen Auf und Abs, darunter auch die Auflösung der Verlobung, sind die beiden heute glücklich. Ein erneuter Antrag soll sogar schon geplant sein.
Ich lernte Stefan vor sechs Jahren kennen, als ich 2018 in meine Wohnung gezogen bin. Ich sah ihn jeden Tag in der Nachbarschaft, irgendwann fing ich an, ihn zu grüssen. Nach ein paar Wochen nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und sagte ihm, dass er sehr schöne Augen habe. Er erwiderte es, was mich sehr überraschte. Ich bedankte mich und ging weiter. Ich hatte es schon fast vergessen, als ich am Abend eine Anfrage auf Facebook erhielt. Auf mein «Wer bist du?» kam: «Ich bin der mit den schönen blauen Augen.» Wie sich herausstellte, hatte er meinen Namen vom Briefkasten.
Seitdem schrieben wir jeden Tag – aber unverfänglich, denn er hatte eine Freundin. Schnell verbrachten wir die Mittagspausen miteinander. Langsam aber sicher bemerkte ich, dass er mir gefällt. Dennoch machte ich ihm klar, dass nichts passieren würde, solange er nicht Single war. Ausserdem dachte ich, dass es sowieso keine Zukunft haben würde, weil uns 16,5 Jahre trennen. Er war 20 und ich 37. Aber ein Hindernis sollte der Altersunterschied nicht werden.
«Seine Reaktion dämpfte meine Freude»
Die Tage vergingen und es änderte sich nichts. Also stellte ich ihm ein Ultimatum: Entweder machte er mit seiner Freundin Schluss oder das mit uns würde nichts werden. Am Abend kam er zu mir und sagte, er habe Schluss gemacht. Daraufhin kamen wir zusammen. Mein Alter und die Tatsache, dass ich bereits drei Kinder hatte, waren ihm immer egal, und auch seine Familie akzeptierte mich und meine ihn.
Kannst du dir eine Beziehung mit einem grossen Altersunterschied vorstellen?
Anfangs war alles schön, doch dann verlor er plötzlich seine Lehrstelle, was ein schwerer Rückschlag war und unsere Beziehung auf die Probe stellte. Als alleinerziehende Mutter von drei Kindern konnte ich nicht auch noch für einen Partner sorgen. Es war eine schwierige Zeit mit vielen Diskussionen, aber wir wollten zusammen bleiben, weil wir uns liebten.
Sobald er eine neue Stelle hatte, ging es wieder bergauf und ich wurde schnell schwanger – geplant. Er wusste zwar, worauf er sich einliess, dennoch wurde es ihm zu viel. Das dämpfte natürlich auch meine Freude, trotzdem konnte ich seine Reaktion nachvollziehen. Als der Ultraschall und mein wachsender Bauch die Realität der Schwangerschaft zeigten, freute er sich dann doch noch.
«Dann kam Corona und warf alles durcheinander»
Im Mai 2019 machte er mir am Thunersee einen Antrag. Er ist nicht der grösste Romantiker, aber für seine Verhältnisse war es wunderschön. Im August 2019 wurde unser Sohn geboren. Für mich war es keine grosse Umstellung, aber für ihn bedeutete es eine grosse Veränderung, die er jedoch hervorragend meisterte. Er war von Anfang an zu 100 Prozent da, wofür ich sehr dankbar bin.
Im Januar 2020 zogen wir auf das Land. Dann folgte der nächste Rückschlag: Er musste zur Rekrutenschule, und ich war zehn Wochen allein mit den Kindern – es war eine sehr harte Zeit. Dann kam Corona und warf alles durcheinander. Er kam zurück nach Hause, früher als erwartet, um bei uns zu sein. Das war ein riesiger Liebesbeweis, denn damit brachte er ein grosses Opfer – für ihn wäre es leichter gewesen, beim Militär zu bleiben, als zu Hause bei vier Kindern.
«Wir sind ein super Team»
Dennoch wurde es nicht viel einfacher, denn eine finanziell schwierige Zeit folgte. Es war so schlimm, dass ich die Verlobung auflöste. Für mich war es einfach nicht der richtige Weg, weil es schwierig war, in Stresssituationen auf emotionaler Ebene zueinanderzufinden. An der Liebe lag es aber nie. Wir kämpften für unsere Beziehung und vieles ist nun besser. Er ist eine grosse Stütze und opfert sich für uns auf. Heirat ist nun nicht mehr ausgeschlossen, ein neuer Verlobungsring ist sogar schon vorhanden.
Nach vielen Auf und Abs kann ich sagen, dass ich heute glücklich bin und hoffe, dass es so weitergeht, denn Liebe bedeutet nicht, sich 1000 Mal am Tag «Ich liebe dich» zu sagen. Es ist so viel mehr, und all das bekomme ich von ihm. Wir sind ein super Team.
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