Iran: Hunderte Gift-Attacken an Mädchenschulen

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IranMysteriöse Vorfälle – Hunderte Gift-Attacken an Mädchenschulen

Nach zahlreichen Fällen von Vergiftungen an Mädchenschulen im Iran hat sich am Mittwoch Präsident Ebrahim Raisi eingeschaltet. 

Mehr als hundert Schülerinnen seien unter anderem mit Atemnot ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Wütende Eltern versammelten sich nach der Vergiftung von Schülerinnen vor dem Büro des Gouverneurs in Ghom.
Sind die Giftattacken Racheakte der Mullahs?
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Mehr als hundert Schülerinnen seien unter anderem mit Atemnot ins Krankenhaus eingeliefert worden.

AlinejadMasih/Twitter

Darum gehts

  • An iranischen Schulen werden immer wieder Mädchen vergiftet.

  • Der genaue Ablauf der Giftattacken und ihre Verantwortlichen sind bisher nicht geklärt.

  • Bereits 1200 Schülerinnen mit Atemnot behandelt. 

Nach zahlreichen Fällen von Vergiftungen an Mädchenschulen im Iran hat sich am Mittwoch Präsident Ebrahim Raisi eingeschaltet. Über seine Website gab er bekannt, dass Innenminister Ahmad Vahidi von nun an fortlaufend über den Ermittlungsstand zu den mysteriösen Vorfällen informieren werde. Er habe Vahidi damit betraut, «um die Ängste der Angehörigen zu besänftigen», hiess es.

Am Mittwoch berichteten iranische Medien über neue Giftattacken an insgesamt zehn Mädchenschulen, sieben in der nordwestlich gelegenen Stadt Ardabil und drei in der Hauptstadt Teheran. Mehr als hundert Schülerinnen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Urheber der Giftattacken bisher unbekannt

Seit etwa drei Monaten werden im Iran immer wieder Vergiftungen an Mädchenschulen gemeldet, hinter denen Behörden den Versuch vermuten, Mädchen von der Schulbildung auszuschliessen. Der genaue Ablauf der Giftattacken und ihre Verantwortlichen sind bisher nicht geklärt. 

Bislang mussten nach Angaben eines iranischen Abgeordneten vom Mittwoch beinahe 1200 Schülerinnen mit Atemnot ärztlich behandelt werden, davon 800 alleine durch Vergiftungen in der südlich von Teheran gelegenen Stadt Ghom. Die Substanzen, die in Ghom gegen die Mädchen eingesetzt wurden, enthielten offenbar Spuren von Stickstoff. 

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(dpa/fos)

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