Spekulation – Mysteriöses «Z» auf russischen Militärfahrzeugen gibt weiter Rätsel auf

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SpekulationMysteriöses «Z» auf russischen Militärfahrzeugen gibt weiter Rätsel auf

Sie galten als die ersten Zeichen einer bevorstehenden Invasion, die sich nur wenige Tage später bewahrheitete. Doch noch immer ist unklar, für was die mit weisser Farbe auf Panzer und Lastwagen gemalten «Z» steht. Die Erklärung dürfte simpel sein.

Die ukrainische Bevölkerung versucht sich gegen die russische Invasion mit hunderten Panzern zu wehren.

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Darum gehts

Bereits mehrere Tage vor dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine wurden Bilder von russischem Kriegsgerät an der Grenze zum Nachbarland publik, die ein aufgemaltes «Z» auf Panzern und Lastwagen zeigten. Bereits zu diesem Zeitpunkt merkten Experten an, dass die Symbole wohl russischen Flieger- und Raketentruppen als Hinweise dienen sollte, damit diese nicht unter den Beschuss der eigenen Truppen fallen. Der Kriegsgegner Ukraine setzt in vielen Fällen nämlich dasselbe Material ein.

Russische Kriegsfahrzeuge wohl nicht mit Radio-Transmitter ausgerüstet

Seither rätselte die Welt was es mit dem Buchstaben auf sich. Im Netz zirkulierten wilde Spekulationen, wie dass es sich um den ersten Buchstaben im Nachnamen des ukrainischen Präsidenten, Wolodimir Selenski handle.

Nun liefert der Militärblog Sofrep Antworten. So soll mit dem Buchstaben signalisiert werden, von wo die Geräte stammen. «Z» stünde demnach für «südlich» und würde Kommandoeinheiten, die in der Krim gestartet sind, markieren. Um keine weitere Verwirrung zu stiften, wären diese jeweils mit einem Quadrat umrahmt, während Einheiten aus dem östlichen russischen Militärdistrikt ebenfalls ein «Z» trügen, jedoch ohne Umrandung. Mit dem Buchstaben «O» würden Truppen aus Belarus markiert.

Bilder von russischem Kriegsmaterial zeigen auffällige Markierungen des Buchstabens Z. Damit soll das eigene Kriegsgerät für die russische Artillerie erkennbar und so der Beschuss durch eigene Truppen verhindert werden.

Bilder von russischem Kriegsmaterial zeigen auffällige Markierungen des Buchstabens Z. Damit soll das eigene Kriegsgerät für die russische Artillerie erkennbar und so der Beschuss durch eigene Truppen verhindert werden.

Screenshot/Twitter

Gegenüber der spanischen Zeitung «Marca» wiederholt ein Militärexperte, dass die Markierungen wohl «friendly fire» (zu dt. «Beschuss aus den eigenen Reihen») verhindern sollen. Auch andere Staaten hätten in der Vergangenheit solche Ad-Hoc-Markierungen auf ihrem Kriegsmaterial angebracht. So trugen US-Streitkräfte bei der Invasion des Iraks 2003 beispielsweise ein Sparren-Symbol.

Gemäss der Sofrep-Berichterstattung hätte die US-Armee dies heutzutage aber nicht mehr nötig, da sämtliche Fahrzeuge mit einem Radio-Transmitter ausgerüstet sein, der sie für die eigenen Truppen klar markiert. Dass die russischen Streitkräfte weiter auf handbemalte Markierungen setzen würden, dürfte bedeuten, dass diese nicht über dieselbe Technologie verfügten. 

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