Nach AudiNächster Job-Hammer: Siemens will 6000 Stellen streichen
Bei deutschen Industriekonzernen folgt ein Job-Abbau auf den nächsten. Ob Siemens auch in der Schweiz Stellen streicht, ist noch offen.
Siemens: Darum gehts
Siemens streicht mehr als 6000 Arbeitsplätze, 2850 davon in Deutschland.
Die Kürzungen betreffen die Automatisierung und Ladelösungen für Elektrofahrzeuge.
Siemens bietet Umschulungen und interne Jobvermittlung für Betroffene an.
Der deutsche Industriekonzern Siemens will in den Sparten Automatisierung und Ladelösungen für Elektrofahrzeuge mehr als 6000 Stellen weltweit streichen. In Deutschland sind 2850 Arbeitsplätze betroffen, wie Siemens am Dienstag mitteilte.
Es ist der nächste Job-Hammer in der deutschen Industrie innerhalb eines Tages. Erst kurz zuvor gab Audi bekannt, in Deutschland 7500 Stellen abzubauen.
Noch ist offen, ob auch Siemens-Angestellte in der Schweiz betroffen sind. Auf Anfrage von SRF schreibt Siemens: «In den vom globalen Stellenabbau betroffenen Siemens-Einheiten arbeiten in der Schweiz lediglich rund 200 Mitarbeitende. Wenn es in der Schweiz einen Stellenabbau geben sollte, gehen wir davon aus, dass er nur sehr wenige Mitarbeitende betrifft.»
Zu den Gründen für den Stellenabbau schreibt Siemens: «Veränderte Bedingungen in zentralen Märkten machen jeweils Kapazitätsanpassungen notwendig.» Insbesondere der deutsche Markt sei «seit zwei Jahren rückläufig». Daher müssten Kapazitäten in Deutschland angepasst werden.
In anderen Bereichen stellt Siemens eigenen Angaben zufolge aber ein. Das Geschäft für Siemens läuft insgesamt gut. Im ersten Quartal machte der Konzern einen Gewinn von 2,1 Milliarden Euro.

Laut Siemens-CEO Roland Busch ist insbesondere der deutsche Markt seit zwei Jahren rückläufig.
IMAGO/Sven SimonSiemens mit Problemen in Deutschland und China
Im Bereich industrielle Automatisierung arbeiten den Angaben zufolge weltweit rund 68'000 Menschen; in diesem Bereich sollen bis Ende des Geschäftsjahres 2027 rund 5600 Stellen abgebaut werden. In den Kernmärkten China und Deutschland seien Auftragseingang und Umsatz zurückgegangen, erklärte der Konzern.
Das Geschäft mit Ladelösungen für Elektrofahrzeuge will Siemens ausgliedern. In dem Bereich sind derzeit mehr als 1300 Menschen beschäftigt – hier sollen 450 Stellen weltweit wegfallen.
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Siemens hat Tausende offene Stellen
Vom Stellenabbau betroffenen Beschäftigten würden «nach Möglichkeit» Weiterbildung und Umschulung angeboten. Zudem spiele die interne Jobvermittlung bei der Umsetzung «eine wichtige Rolle». Bei Siemens gibt es demnach aktuell 2000 offene Stellen in Deutschland.
Die Arbeitnehmerseite kritisiert den Abbau. «Wir haben kein Verständnis für die geplanten Massnahmen bei der DI und sind angesichts der massiven geplanten Abbauzahl überrascht und verärgert», sagte die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Birgit Steinborn.
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