Corona-MutationJetzt ist die Lambda-Variante auch in der Schweiz angekommen
Zunächst trat Lamdba vor allem in Lateinamerika auf, nach Grossbritannien, Deutschland und Spanien wurde sie jetzt auch in der Schweiz festgestellt. Wie gefährlich ist diese Mutante?
Darum gehts
Nicht nur Delta bereitet der WHO aktuell Kopfzerbrechen – auch die ursprünglich in Lateinamerika erstmals entdeckte Lamdba-Variante steht unter besonderer Beobachtung.
Der Virustyp breitet sich in Europa aus und ist jetzt auch in der Schweiz angekommen.
Einer US-Studie zufolge sind die bisher eingesetzten Impfstoffe auch bei dieser Variante wirksam.
Ein weiterer Virus-Typ ist langsam aber sicher auf dem Vormarsch. Es handelt sich um die Lambda-Variante des Coronavirus, die mittlerweile in Europa angekommen ist, wie verschiedene Medien, darunter die «Welt», berichten. So soll etwa ein Ausbruch mit mindestens 80 Infektionen wegen dieser Variante in der spanischen Region Kantabrien erfolgt sein. In Grossbritannien wurden laut Public Health England zudem bis zum 30. Juni acht Lamdba-Infektionen bestätigt. Auch in Deutschland gibt es laut der Wissenschaftsinitiative GISAID insgesamt 99 Fälle, drei davon in den vergangenen vier Wochen.
Jetzt ist die Lambda-Variante auch in der Schweiz angekommen: «Uns sind bisher drei Fälle bekannt», sagt Danièle Bersier vom Bundesamt für Gesundheit. Was das für die Schweiz heisst, ist derzeit noch schwierig abzuschätzen. Der Virologe Volker Thiel sagt, man könne über die Lambda-Variante bisher noch sehr wenig Gesichertes sagen. «Wir haben noch sehr wenige Daten. Daher lässt sich die Lambda-Variante nicht einschätzen.»
Setzt sich Lambda durch?
Die zentrale Frage ist laut Thiel, ob sich die neue Variante gegen die Alpha- und Delta-Variante durchsetze oder nicht. «Um die Bedrohung einschätzen zu können, bräuchte man bekannte Szenarien aus anderen Ländern, in denen Lambda sich gegenüber Alpha und Delta ausgebreitet hat. Solche Beispiele gibt es noch nicht. Dazu kommt, dass in Peru noch wenig geforscht werden konnte.» Man gehe aber davon aus, dass die vollständige Impfung auch gegenüber der Lambda-Variante Schutz biete, so Thiel.
Lambda steht seit Mitte Juni unter besonderer Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Aufgrund ihrer Mutation könnte sie möglicherweise ansteckender sein oder vom menschlichen Immunsystem schlechter bekämpft werden, berichtet die Genfer UN-Behörde. Lambda, oder auch C.37, tauchte in der Datenbank erstmals im August 2020 in Peru auf. In dem Land wurden seit April 81 Prozent aller analysierten Corona-Fälle Lambda zugeordnet. In Argentinien und Chile waren es in den vergangenen Monaten rund ein Drittel.
Impfung auch bei Lambda wirksam
Eine Studie der US-Forschungsinstitution Cold Spring Harbor Laboratory legt nahe, dass die derzeit verwendeten Impfstoffe auch gegen diese Corona-Variante wirksam sind. Nach jetzigem Kenntnisstand weist die Lambda-Variante sechs neue Mutationen im Spike-Protein auf, die auch den Aufbau des Proteins verändern und von denen zwei direkt in der Bindungsstelle für den Zellrezeptor liegen.
Corona-Varianten werden von der WHO in zwei Kategorien eingeteilt: Varianten unter Beobachtung («variants of interest»), die zu gehäuften Fällen führen oder in mehreren Ländern auftreten. Dazu gehört Lambda. Eine Stufe höher stehen die besorgniserregenden Varianten («variants of concern»). Sie sind nachweislich ansteckender, schwerer bekämpfbar oder führen zu schwereren Erkrankungen. Darunter fällt etwa die Delta-Variante, wegen der die geplante Corona-Öffnung in Grossbritannien verschoben wurde.
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