Nach Gewalttat«Das ist ein trauriger Augenblick für Oensingen»
Ein brutaler Angriff auf eine Jugendliche in Oensingen sorgt für Entsetzen. Politiker fordern nun mehr Polizeipräsenz und Präventionsmassnahmen.
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In Oensingen kam es zu einem Gewaltvorfall, bei dem auf eine Jugendliche (16) brutal eingeschlagen wurde.
20min/Alessia RambaldiDarum gehts
In Oensingen wurde ein Mädchen von sechs Täterinnen brutal angegriffen und musste ins Spital.
Samira (18) erzählt von Gewaltvorfällen am Bahnhof, die sie selbst erlebt hat.
SVP-Politiker Hermann Hofstetter fordert verstärkte Polizeipräsenz gegen zunehmende Kriminalität.
SP-Vertreter Daniel Steiger setzt auf Präventionsmassnahmen durch verstärkte Sozialarbeit.
Sechs Mädchen unterschiedlicher Nationalitäten prügelten in Oensingen brutal auf eine 16-Jährige ein, zwangen sie, sich auszuziehen und ihre eigenen Haare zu essen. Das Mädchen wurde verletzt ins Spital gebracht, konnte dieses inzwischen aber wieder verlassen. 20 Minuten spricht vor Ort mit Anwohnern und Politikern über die grauenhafte Tat und die Konsequenzen.
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Samira (18) hat selbst schon Gewalt am Bahnhof in Oensingen erlebt.
20min/Alessia Rambaldi«Habe selbst schon Gewalt erlebt»
20 Minuten trifft Samira (18) am Bahnhof von Oensingen: «Ich finde es ganz schlimm, dass man selbst in Oensingen Angst haben muss am Abend.» Sie habe selbst bereits Gewalt am Bahnhof erlebt. Am Abend seien zwei Personen mit einer Bohrmaschine auf eine andere Person losgegangen.
Anders sieht es Diego (19): Er fühlt sich sicher in Oensingen. «Ich habe noch nie Gewalt gesehen, nie ein Problem gehabt», sagt er zu 20 Minuten. Er sei täglich am Bahnhof, arbeite in der Nähe.
Eine Frau (38) und auch andere Passanten sagen zu 20 Minuten, dass es häufig eine Gruppe von Asylbewerbern am Bahnhof gebe, die dort negativ auffalle. Fast täglich sei die Polizei vor Ort.
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Hermann Hofstetter von der SVP Oensingen fordert mehr Polizeipräsenz.
20min/Alessia Rambaldi«Wir versinken langsam im kriminellen Chaos»
20 Minuten fragt auch bei Lokalpolitikern nach. «Mich hat der Vorfall richtig schockiert», sagt Hermann Hofstetter zu 20 Minuten. Er ist SVP-Ortsparteipräsident. «Das ist wirklich ein trauriger Augenblick für Oensingen.» Ob Kriminalität vor Ort inzwischen normal sei, möchte 20 Minuten wissen. «Es ist inzwischen leider recht normal, wir versinken langsam im kriminellen Chaos», sagt er. Am Bahnhof gebe es ständig Probleme mit Vandalismus und auch Diebstählen.
Einer der Gründe sei, so Hofstetter, dass es inzwischen mehr kriminelle Leute in der Schweiz gebe, aber auch die mangelnde Polizeipräsenz sei ein grosses Problem. «Die Hemmschwelle ist in den vergangenen Jahren bei vielen Jugendlichen gesunken», das verschärfe das Problem und spiegele sich in der Kriminalitätsstatistik wider. Er fordert mehr Einsatz für Sicherheit und vor allem müsse mehr gegen Bandenkriminalität geleistet werden.
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Daniel Steiger von der SP Oensingen fordert mehr Präventionsmassnahmen.
20min/Alessia Rambaldi«Es muss mehr in Sozialarbeit investiert werden»
Auch Daniel Steiger von der SP Oensingen fordert Konsequenzen. «Politik und Staat werden eine Lösung finden», sagt er zu 20 Minuten. Er sieht ebenfalls Kriminalitätsprobleme in Oensingen: «Wir haben vor allem mit Vermögensdelikten Probleme gehabt, der jetzige Vorfall ist jedoch ein Einzelfall.» Als Lösung schlägt er Prävention vor: «Es muss mehr in Sozialarbeit investiert werden», fordert er.
«Wir stehen im laufenden Kontakt mit der Kantonspolizei sowie weiteren Behörden und werden gemeinsam das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung weiter stärken», sagt Gemeindepräsident Fabian Gloor (Die Mitte) zu 20 Minuten. Bei der Weiterentwicklung des Bahnhofs werde in jedem Fall Sicherheitsaspekten in Zusammenarbeit mit allen Partnern ein grosses Augenmerk geschenkt.
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